Die Stadt Köln verteilt in Kooperation mit dem Unternehmen “In Via”, sowie den Einrichtungen von Sozialdienst Katholischer Männer Köln (SKM), Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), OASE und der Initiative “Bauen Wohnen Arbeiten” täglich 365 Care-Pakete an obdachlose Menschen in Köln zur Corona-Krise.
“Eine Krise trifft die Schwächsten immer am Brutalsten”, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit, Umwelt und Wohnen der Stadt Köln. “Wir tun alles dafür, um unser gutes Hilfesystem aufrecht zu erhalten. Dazu gehören auch sanitäre Anlagen.”
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Badmobil am Kölner Hauptbahnhof im Einsatz
In Kooperation mit dem SKM, dem SKF und der Bahnhofsmission hat die Stadt Köln mobile sanitäre Anlagen am Breslauer Platz errichtet. In einem “Badmobil” können Duschen und Toiletten genutzt werden. Das Mobil ist zunächst bis zum 30. April 2020 täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet und wird von einem Sicherheitsdienst überwacht. Ein so genanntes “Cross-Urinal” steht vor der SKM-Kontakt-Beratungsstelle am Bahnhofsvorplatz zur Verfügung. Dieses ist dauerhaft nutzbar – auch außerhalb der Öffnungszeiten.
Zudem bereitet sich die Stadt Köln kontinuierlich auf einen größeren Bedarf an Wohnraum vor. Dafür steht sie unter anderem in Verhandlungen mit etlichen Hotels, die im Zusammenhang mit der Corona-Krise ihren Betrieb schließen mussten. Die Ausweitung weiterer Kapazitäten während der Coronavirus-Pandemie in Köln ist kurzfristig möglich.
Sozialleistungen sind auch in der Corona-Krise sichergestellt
Das Amt für Soziales, Arbeit und Senioren rechnet mit steigenden Antragszahlen bei der Unterhaltsvorschusskasse aufgrund steigender Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. Außerdem stellt sich die Stadt in den nächsten Tagen auf ein verstärktes Aufkommen von Nachfragen und Anträgen im Bereich der ReSo-Hilfen von Personen ein, die nun vorzeitig aus der Haft entlassen werden.
Mitarbeiter der Dienststellen des Kölner Sozialamtes haben einen Notdienst eingerichtet und sind montags bis freitags über Telefon und per E-Mail erreichbar. Eine persönliche Kontaktaufnahme (nur nach telefonischer Terminabsprache) ist zwar bis auf das absolut Notwendige eingeschränkt, dennoch ist durch einen Notdienst sichergestellt, dass in unabweisbaren Fällen die Versorgung mit ggf. Bargeld erfolgen kann.
Bestehende Angebote für obdachlose Menschen in Köln
Geöffnet sind (unter Berücksichtigung der Infektionsschutzmaßnahmen) folgende Einrichtungen, Kontakt- und Beratungsstellen für obdachlose Menschen in Köln:
- Diakoniehaus am Salierring
- OASE Benedikt Labre e.V.
- SKM “Rochus”
- SKM “Am Bahnhof” – Die Öffnungszeiten des SKM am Kölner Hauptbahnhof konnten durch enge Abstimmung erweitert werden. Das Angebot ist wochentags von 8:30 bis 19:45 Uhr und an den Wochenenden von 8:30 Uhr bis zum späten Nachmittag sichergestellt
- SkF-Notschlafstelle “Comeback”
- Kontakt- und Beratungsstelle “Cafe Auszeit” für Frauen in der Kölner Innenstadt
- “Café Auszeit – Zwei” in Köln-Meschenich
- Gulliver (zur Zeit nur Hygiene-Angebote)
- Alle Notschlafstellen im Johanneshaus an der Annostraße
- Humanitäre Hilfen in der Vorgebirgstraße (mit Übernachtungsmöglichkeit)
- Winterhilfe in der Vorgebirgstraße (mit Übernachtungsmöglichkeit)
- Substitutionsambulanz MEREAM
- B.O.J.E. für Menschen bis 27 Jahre am Breslauer Platz-
- Ordnungsrechtliche Notaufnahmen werden über die Rufbereitschaft der Fachstelle Wohnen des Amtes für Soziales, Arbeit und Senioren außerhalb der städtischen Dienstzeiten belegt.
- Vringstreff (noch eingeschränktes Angebot) in der Südstadt: täglich erreichbar, Telefon- und- Online-Beratungen
Bestehende Angebote für drogenabhängige Menschen in Köln
Geöffnet sind (unter Berücksichtigung der Infektionsschutzmaßnahmen) folgende Einrichtungen in Köln:
- Kontaktläden in Kalk und Meschenich (Vision)
- Café Victoria (Drogenhilfe)
- Kontaktstelle am Hauptbahnhof, Dieselstraße (SKM)
- BOJE-Bus (Auf Achse)
- Café Mäc up, Café Auszeit 1, Café Auszeit 2 (SkF)
- Drogenkonsumräume am Hauptbahnhof und des mobilen Drogenhilfeangebotes am Cäcilienhof
- Die Sprechstunden des Mobilen Medizinischen Dienstes des Gesundheitsamtes bleiben erhalten
Der Betrieb aller Einrichtungen ist eingeschränkt
Die regulären Öffnungszeiten aller Einrichtungen bleiben erhalten. Der persönliche Kontakt zwischen den Mitarbeitern und den Besuchern muss jedoch wegen der Ausbreitung des Coronavirus in Köln deutlich reduziert werden. Der längere Aufenthalt mehrerer Besucher gleichzeitig ist nicht mehr möglich. Einzelkontakte und -beratungen, wie bspw. Betreutes Wohnen (BeWo), ambulante Begleitung und Kriseninterventionen werden – soweit möglich – aufsuchend unter Berücksichtigung der Hygiene-Maßnahmen fortgesetzt.
Die Erreichbarkeit der Mitarbeiter ist während der Öffnungszeiten gegeben, vorzugsweise per Telefon und E-Mail. Postausgabe, sanitäre Anlagen (Toiletten, Duschen) sowie die Kleiderkammern bleiben zugänglich. Gegebenenfalls kommt es zu Wartezeiten, weil die Abläufe an die Erfordernisse des Infektionsschutzes angepasst werden müssen. Streetworker sind weiterhin unterwegs.