Polizei bricht PRO NRW Kundgebung ab
PRO NRW musste auf Demonstrations-Marsch verzichten und wurde durch Polizei abgebrochen: Die rechtsgerichtete PRO NRW musste aus Sicherheitsgründen den Demonstrationsmarsch absagen. Laut Polizei Köln sollen einige Anhänger u. a. mit Tierabwehrspray, Mundschutz und Quarzsand-Handschuhen ausgestattet gewesen sein. Außerdem vermeldeten verschiedene Medien, dass zu viele Teilnehmer zu stark alkoholisiert gewesen sein sollen. Vor dem Hauptbahnhof hatte die Kölner Polizei Zelte aufgestellt, in denen die Teilnehmer der PRO-NRW-Demonstration kontrolliert wurden sind, weil die Polizei befürchtete, dass wieder einige Hooligans anreisen könnten.
50 Anhänger wollten dennoch marschieren und stellten sich für ihren Demonstrations-Zug auf – trotz des Polizeiverbots. U. a. riefen die Anhänger: „Macht die Straße frei!“ Die Polizei stellte sich mit Einsatzfahrzeugen und Polizeiketten dagegen. Schließlich löste die Polizei die PRO NRW-Demonstration am Kölner Hauptbahnhof auf, weil die Teilnehmer sich weiterhin auf einen Aufzug vorbereiteten. Per Durchsagen wurden sie aufgefordert, das Gelände sofort zu verlassen und Wasserwerfer wurden vorgefahren. Nachdem die Polizei mehrmals die Teilnehmer eindringlich und letztmalig unter Androhung von Zwangsmaßnahmen aufforderte („Das ist die dritte und letzte Durchsage!“) verließen die ersten PRO NRW-Anhänger den Bahnhofsvorplatz. Besonders hartnäckig erwiesen sich ca. 20 Unbelehrbare, die sich demonstrativ auf den Boden setzten, direkt vor den Wasserwerfern. Bis auf einen Teilnehmer – der von der Polizei weggetragen werden musste – eskortierte die Polizei die Übrigen ohne Einsatz von Gewalt zu den Zügen im Hauptbahnhof.
Insgesamt rund 330 Teilnehmer hatten sich für die Kundgebung von PRO NRW auf dem Platz am Hauptbahnhof versammelt.
Es gibt lt. Medienberichten eine Festnahme: Ein Anhänger der PRO NRW hatte im Kölner Hauptbahnhof wohl einen Journalisten angegriffen, außerdem wurde bei einem Hooligan ein Klappmesser sichergestellt.
Am Kölner Hautbahnhof standen zahlreiche Polizeifahrzeuge bereit, denn viele Demonstrations-Teilnehmer (ob pro oder contra) kamen von hier in die Kölner Innenstadt zu den Kundgebungen.
Das antifaschistische Bündnis „Köln gegen Rechts“ hatte den Bahnhofsvorplatz verlassen, als die Lage der PRO NRW-Anhänger zunehmend kritischer wurde und zogen zum Kölner Rudolfplatz. Bei der Abschlusskundgebung dort zogen die Verantwortlichen lt. „Express“ ein positives Gesamtfazit: „Wir waren 800 Leute, haben durchgehalten und den 70 bescheuerten Nazis Kontra gegeben.“ (Anmerkung der Redaktion: Laut Polizei Köln waren es etwa 700 Teilnehmer)
Das Bündnis „Köln gegen Rechts“ ist vorher vom Heumarkt zum Kölner Hauptbahnhof gezogen und wollte dort die Kundgebung von PRO NRW stören. Zahlreiche Polizisten trennten mit Einsatzwagen und einer Polizeikette mit Hunden die Teilnehmer des Bündnisses und die Demonstranten von den Anhängern der rechtsgerichteten PRO NRW-Demonstration.
Viele Teilnehmer des Bündnisses, die zuvor auf dem Heumarkt mit den Jugendorganisationen der Parteien gegen die türkische Regierungspolitik demonstriert hatten, hatten sich angeschlossen. Insgesamt waren rund 700 Demonstranten unterwegs. Rund 400 Menschen sind auf dem Kölner Heumarkt geblieben, wo die Kundgebung der Jugendparteien weiterging. Zuvor sind auf dem Kölner Heumarkt die Demonstranten vom antifaschistischen Bündnis „Köln gegen Rechts“ eingetroffen und hatten sich der Demonstration der Parteijugenden (mit rund 250 Teilnehmern) – bestehend u. a. aus Jusos Köln, Julis Köln, Linksjugend [‘solid] Köln und Grüne Jugend Köln) – mit dem Motto “ErdoWahn Stoppen – Für Demokratie und Menschenrechte in der Türkei” angeschlossen.
Zuvor zogen die Teilnehmer von „Köln gegen Rechts“ vom Salierring durch die Severinstraße bis zum Heumarkt. Zu dem Bündnis haben sich etwa 400 Teilnehmer zusammengeschlossen, davon sind viele kurdische und türkische die sich eindeutig gegen die Politik von Erdogan aussprechen. Zu den Teilnehmern gehören auch Landtagsabgeordnete Arndt Klocke (Grüne) und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Laut Medienberichten waren nur sehr wenige Anhänger vermummt – diese könnten zum sogenannten „Schwarzen Block“ gezählt werden.
Viele Internet-Nutzer staunten nicht schlecht als sie die Facebook-Meldung der Polizei Köln sahen: „Gegen 15.15 Uhr finden Aufnahmen für die RTL-Serie Cobra 11 am Breslauer Platz statt. Es soll laut knallen und einen Feuerball geben.“ Die Stadt Köln hat die am Demonstrations-Sonntag stattfindenden Dreharbeiten gestattet. Die Einsatzkräfte der Polizei warnten vor einem lauten Knall und einem Feuerball – und das während sich Hauptbahnhof PRO NRW und das Bündnis „Köln gegen Rechts“ gegenüberstehen. Wie sich in einem späteren Update herausstellte, wurde auf die Knall-Geräusche laut der Stadt Köln verzichtet. Die Produktionsfirma hatte bereits in der vergangenen Woche gegenüber der Stadt Köln erklärt, bei den Dreharbeiten am Rohbau des Coeur-Cologne am Breslauer Platz angesichts der Demonstrationen auf jegliche irritierenden Geräuschentwicklungen zu verzichten. Hier war die Polizei wohl bei ihren ersten Posting in den sozialen Netzwerken nicht unterrichtet worden. Unglaublich aber (leider) wahr!
Am LVR-Turm hatte die erste Kundgebung dieses Tages begonnen. Unter dem Titel “Erdogans langer Arm in Deutschland” haben die IKR (Internationale Krefelder) mit erwarteten 20 Teilnehmern von Türken aus dem linken Segment den Auftakt dieses brisanten Sonntags gemacht.