ISM 2016: Vielfalt ist Trumpf bei Süßes und Snacks: Überblick über die Trends

Auf der ISM gibt es zahlreiche Produkneuheiten auf dem 'Nasch-Sektor' zu erkunden. / copyright: Alexander Weis / CityNEWS
Auf der ISM gibt es zahlreiche Produktneuheiten auf dem ‘Nasch-Sektor’ zu erkunden.
copyright: Alexander Weis / CityNEWS

Wenn sich in diesem Jahr rund 1.580 Unternehmen aus der ganzen Welt zu ihrem jährlichen Branchentreffen, der ISM, in Köln einfinden, stehen Innovationen und neue Produkte hoch im Kurs. Kaum eine andere Branche bringt jedes Jahr so viele Neuheiten auf den Markt und stellt immer wieder ihre Kreativität unter Beweis. Die aktuellen Trends der Food- und Süßwarenbranche fasst auf der Messe das Marktforschungsinstitut Innova Market Insights in zehn Stichworten zusammen:

  • Clear Label ist das neue Clean Labelling, es führt den Gedanken nach mehr Transparenz noch weiter
  • “Free from” for all – das Angebot für Menschen, die unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden – wird für alle interessant
  • “Flexitarier” entscheiden sich für das, was ihnen schmeckt
  • Natürliche Zutaten
  • Grünes Licht für Gemüse
  • Der neue Bezug zum “Echten”
  • Kleine Unternehmen mit großen Ideen
  • “Beyond the Athlete” – Süßwaren mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralien
  • Die Lust am Genuss
  • Neue Geschmacksrichtungen. Jenseits aller neuen Trends gilt aber nach wie vor die wichtigste aller Regeln: Es muss schmecken – und zwar dem Verbraucher.

Ein Überblick über neue Produkte auf der ISM 2016

Geschmack und gutes Aussehen: Das ist eine erfolgversprechende Zusammensetzung gerade auch bei Schokoladenprodukten. Warum nicht eine Tafelschokolade anbieten, die aus feinster Schokolade besteht und aus lauter Herzen zusammengesetzt ist? Nicht nur für den Valentinstag eine schöne Idee aus den Niederlanden. Zarte, hauchdünne Pralinen aus der Schweiz unterstreichen dagegen die Feinheit der Produkte und Zutaten. Während diese Pralinenschöpfung eher auf erwachsene Genießer abzielt, sind “Schokoladenbleistifte” in verschiedenen Geschmacksrichtungen und farbigen Verpackungen eher für jüngere Verbraucher gedacht, genauso wie das “Schokoladenpony”.

Auf die Urzutat – die Kakaobohne – beziehen sich die GoodBeanz – echte Kakaobohnen aus der Karibik, umhüllt von feiner belgischer Schokolade, für den puren Genuss und voller natürlicher Energie. Viele Unternehmen aus der Schokoladenindustrie weisen die Herkunft ihrer Schokoladen detailliert aus und gehen auch auf die Themen Nachhaltigkeit und fair gehandelt ausführlich ein. Vegan, Bio und zuckerreduziert sind weitere Trends, die auch bei Schokoladenprodukten zunehmend zu finden sind. Zitate aus den Ordensregeln des heiligen Benedikt zieren die Verpackung von Schokoladentafeln aus Irland. Originell verpackt ist auch Nougat aus Spanien: Die Schokoladeneier werden im Glas angeboten.

Gebäck und Superfoods

Die ISM ist natürlich auch die optimale Plattform, um eine Reise um die Welt in Form von “Gebäckpralinen” vorzustellen. Südamerikanischer Pfeffer, asiatische Erdnüsse und orientalische Pistazien, Lakritz, Minze, Salzbrezeln, Popcorn und Schokolinsen werden genutzt, um die Kontinente geschmacklich zu markieren. Generell ist Gebäck immer ein großes Thema auf der Messe. Partnerland Frankreich zeigt u. a. einen Eiffelturm aus köstlichen Plätzchen. Den “essbaren Kaffeelöffel” präsentiert ein deutsches Unternehmen, wahlweise mit Vanille- oder Karamelgeschmack. Einen “Frischekick” versprechen Doppeldeckerkekse mit Minzcreme. Und wer gerne bastelt, wird Spaß haben am Lebkuchenhaus im Monopoly-Stil.

Ein spanischer Hersteller bietet u. a. augenzwinkernd zarte Karottenkuchen für die Dame und herzhaftes Manchego-Gebäck für den Herrn an. “Superfoods” sind der neue Trend bei Sweets und Snacks. Als “Cluster” aus Mandelstäbchen und Trendzutaten wie Gojibeeren, Matchapulver, Chiasamen oder Baobabpulver sorgen sie in Verbindung mit Schweizer Schokolade für knackigen Genuss. Ein deutscher Hersteller bietet neue Fit-Produkte mit Kakaobohnen, Chiasamen und Leinsamen an. Cerealien werden auch für Schokoladendragees verwandt, überzogen von feiner dunkler Schokolade. Kandierte Gemüsewürfel – eine französische Spezialität – empfehlen sich zu Champagner und Whiskey, z. B. Fenchel mit Orange und Oliven.

Trendige Snacks

Zum Snacken gemacht sind Oliven im Knuspermantel aus dem praktischen Standbeutel – übrigens glutenfrei und in Geschmacksrichtungen wie Chili & Lemongras oder “a la Pizza”. Die berühmte “Tom Yum”-Suppe stand Pate bei einer neuen Snackvariante aus Thailand. Nüsse bleiben im Fokus der Snackindustrie. Mit neuen Verfahren werden Coatings kreiert und schonend an die Nuss gebracht. Auch Chips und Flips erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Verbrauchern aller Länder. Neue Varianten mit Schokolade und Chipskreationen passend zur Fußball-Europameisterschaft werden auf der ISM vorgestellt. Popcorn in ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Minze und Schokolade oder herzhafte Kräuter wird Knabberfreunde ebenso überraschen wie die Sorten “Lemon Cupcake” oder “Coconut & Caramel”.

Ungewöhnlich ist auch die Würzung von Lakritz mit Rhabarber, zu entdecken auf der ISM bei einem Aussteller aus Schweden. Und mit Koffein angereicherte Fruchtgummis sorgen für den nötigen Wach-Kick, erhältlich z. B. mit Matcha-Minze-Apfel- oder auch Cola-Chili-Satsuma-Geschmack. Die Dosierungen sind unterschiedlich hoch und entsprechen wahlweise einer, zwei oder drei Tassen Espresso. Fruchtgummi – in Knochenform – mit der Extraportion Kalzium soll dem gesunden Knochenbau dienen, Zink und Vitamin A nutzen dem Sehvermögen.

Aus Frankreich kommen Bonbons, die speziell für Mädchenkreiert sind: sie “garantieren” einen rosa Lippenstift-Effekt und schmecken intensiv nach Himbeer. “Essbarer Fußballrasen” bringt Freunde der Europameisterschaft in Stimmung. Und – last but not least – zeigt ein Fruchtgummi-Hersteller auf der ISM, wie ein 3-D-Drucker funktioniert. Verschiedene Formen werden vor den Augen der Besucher live hergestellt. Die Personalisierung von Süßwaren, Snacks und auch Müsli liegt laut dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie im Trend. Auf der Messe finden sich daher z. B. auch Lutscher und Bonbons, die mit einem Selfie versehen werden können.

ISM 2016 kompakt

Zur kommenden ISM werden erneut rund 1.600 Anbieter aus 65 Ländern erwartet. Das Angebotsspektrum umfasst Schokolade und Schokoladenerzeugnisse ebenso wie Zucker- und Feine Backwaren und Knabberprodukte sowie die neuen Segmente rund um die Themen Snacken, To-Go und Frühstück. Die Internationale Süßwaren Messe belegt die Hallen 2, 3, 4, 5, 10 und 11 des Kölner Messegeländes – das bedeutet eine Bruttoausstellungsfläche von 110.000 m². Von den zur letzten ISM registrierten rund 37.000 Fachbesucher kamen 69 Prozent aus dem Ausland, und zwar aus 141 Ländern. Veranstalter der ISM sind die Koelnmesse und als ideeller Träger – der Arbeitskreis Internationale Süßwaren-Messe – AISM.

Parallel zur ISM findet wieder die ProSweets Cologne – Internationale Zuliefermesse für die Süßwaren- und Snackindustrie – mit über 300 Anbietern statt. Im Verbund mit der ProSweets Cologne bildet die ISM die gesamte Wertschöpfungskette der Süßwarenproduktion und des -vertriebs zu einem Termin an einem Ort ab – eine weltweit einzigartige Konstellation.