Stärkung der sozialen Kompetenzen, mehr Transparenz im Bildungsangebot und ein vorausschauender Blick auf die Trend- und Branchenentwicklung: Dies sind nur einige der Herausforderungen der schulischen und beruflichen Bildung an den kommunalen Berufs- und Weiterbildungskollegs in Köln.
Die Tagung fand am 14. März 2013 im Rahmen einer Sondersitzung des Ausschusses für Schule und Weiterbildung mit einem erweiterten Teilnehmerkreis aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Schulen statt.
Der Strukturwandel im Beschäftigungssystem zeigt gerade in den letzten Jahren die Bedeutung einer umfassenden schulischen und beruflichen Bildung und somit den herausragenden Stellenwert der Berufs- und Weiterbildungskollegs in der Bildungslandschaft.
Wie alle Schulformen müssen sich auch die Berufs- und Weiterbildungskollegs immer wieder neuen Anforderungen stellen, um ihren Bildungsauftrag zu erfüllen. Dabei handelt es sich bei den Berufskollegs um komplexe Institutionen und wichtige Partner im dualen Ausbildungssystem, die mannigfaltige Bildungsgänge im Vollzeit- und Teilzeitbereich in sich vereinen. Die Weiterbildungskollegs wiederum bieten als “Schulen der 2. Chance” Gelegenheit, schulische Abschlüsse nachträglich zu erwerben. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur Herstellung von Chancengleichheit im Bildungswesen.
Schulentwicklungsplanung im Dialog mit den Einrichtungen erstellen
Die Stadt Köln hat sich zum Ziel gesetzt, eine differenzierte Schulentwicklungsplanung für die kommunalen Berufs- und Weiterbildungskollegs im Dialog mit den Schulen zu erarbeiten. Die Fachtagung, moderiert von der Kölner Journalistin Anke Bruns, bildete hierzu den öffentlichen Auftakt und verdeutlichte aus dem Blickwinkel des Schulträgers, der Bildungsinstitutionen, der Wirtschaft und nicht zuletzt der Bildungsforschung die Komplexität der Themenstellung.
Rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen derzeit eines der insgesamt vier Weiterbildungskollegs. Knapp 40.000 Schülerinnen und Schüler nutzen derzeit ein Bildungsangebot an den 17 kommunalen Berufskollegs, um entweder einen möglichst hochwertigen allgemeinen Schulabschluss zu erwerben oder im dualen Bereich zu einem beruflichen Abschluss in einem der rund 120 Berufsfelder zu gelangen. Dabei richtet sich das Bildungsangebot nicht nur an Schülerinnen und Schüler, die in Köln wohnen. Die Einpendlerquote liegt derzeit bei etwa 50 Prozent.
Bildungsdezernentin Dr. Agnes Klein: “Diese Zahlen belegen die besondere Sogbindung der Metropole Köln und zeigen, dass die Berufs- und Weiterbildungskollegs durch ihre engagierte Arbeit nicht zuletzt zu einer Stärkung des Wirtschaftsstandortes Köln beitragen. Mein Ziel ist es daher, die Berufs- und Weiterbildungskollegs noch deutlicher als bisher in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen. Die Wünsche an eine verbesserte personelle, sachliche und räumlichen Ausstattung kann ich sehr gut nachvollziehen, müssen aber mit Blick auf die mehr als angespannte Haushaltslage mit Augenmaß bewertet werden.”