In unserem redaktionellen Themen-Schwerpunkt beschäftigen wir uns bei CityNEWS mit der Frage: Wie sieht das Wohnen in der Zukunft aus? Für unseren zweiten Teil des CityNEWS-Themen-Specials sind wir auf der Suche nach der Küche von morgen. Wohin gehen die Trends im Küchenbereich? Was landet auf den Tellern? Und wie wird letztendlich die Küche der Zukunft aussehen?
Die Küche von morgen
Arbeitsraum, Aufenthaltsraum, Wohnraum – die Küche war früher schon häufig und ist heute mehr denn je der Mittelpunkt des eigenen Heims. Für viele ist dieser Raum sogar ein Statussymbol. Und so mancher spart lieber auf die Einrichtung für den Ess- und Kochbereich als auf ein neues Auto.
2017 wurden ca. 89,3 Milliarden US-Dollar für diesen Bereich ausgegeben – Tendenz steigend. Dies beweist, dass dieser Raum nicht einfach nur eine Ansammlung von Möbeln ist. Vielmehr spielt die Wohnlichkeit eine immer größer werdende Rolle. Die Küche wird immer mehr zum Lebensraum, der nicht mehr nur der Familie vorbehalten ist. Hier haben auch Gäste Zutritt.
Weltweite Studien zeigen, dass Kochbegeisterte sich auch als Gastgeber sehen. Dabei geraten aber 59 Prozent mächtig unter Druck. Besonders die Chinesen empfinden die Gastgeberrolle als Stress, während die Russen und Niederländer die Herausforderung am entspanntesten annehmen. Was gekocht wird, ist allerdings eine andere Frage. 45 Prozent, hier in vorderster Front die Argentinier, Chinesen und Türken, lassen sich, laut Angaben, von Sterne-Köchen inspirieren.
In Paris mag man Spaghetti, Römer lieben Burger
Umso erstaunlicher ist da, was eine aktuelle Studie von deliveroo herausfand, die der Lieferdienst weltweit durchführte. An dieser Studie nahmen 10.008 Partner-Restaurants teil. In den Metropolen der Welt wird in den heimischen Küchen überraschend international gekocht. Während in Paris am liebsten Spaghetti Bolognese gekocht wird, ziehen die Köche in Rom Hamburger vor. Und in Sydney bereiten die Einwohner daheim besonders gerne Chicken Burger zu, so die Studie.
Alles in allem sind jedoch hochwertige und frische Lebensmittel immer mehr auf dem Vormarsch und auch das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. 52 Prozent der Menschen ist die Nachhaltigkeit besonders wichtig. Das bezieht sich auch auf die Kochbereich selbst. Was aber nicht heißt, dass man sich durch Technik und Digitalisierung nicht helfen lassen kann.
Aber wie sieht sie denn nun aus, die Küche der Zukunft? Während sich Hobbyköche auf der einen Seite in ihren privaten Kochbereichen von Profi-Köchen inspirieren lassen und sich ausprobieren, haben andere weder Zeit noch Muße, sich übermäßig mit dem Thema Kochen zu beschäftigen. Und die Forschung nach innovativen Lösungen, die ihnen die Arbeit erleichtern sollen, bringt immer wieder interessante Neuerungen hervor.
Die Küche als Smart Home
Smart Home ist da beispielsweise ein neuer Trend, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dabei lassen sich Elektrogeräte z. B. über Apps steuern. Oder man kann während des Einkaufs kontrollieren, was noch im Kühlschrank vorhanden ist. Die Lösungen sind hier sehr vielfältig. Aber auch die Hersteller von Elektrogeräten suchen nach Lösungen.
So gibt es bereits Öfen, die einem das gewünschte Rezept bieten und entsprechende Anweisungen zur Zubereitung geben. Den Rest erledigt der Ofen dann selbst, kein Einstellen etc. mehr. Große Kenntnisse benötigt man hier nicht mehr. Oder ein Induktionskochfeld, das gleichzeitig als Arbeitsfläche dient. Hierbei geben die dafür extra entwickelten Pfannen lediglich 50 Prozent Ihrer Hitze ab, so dass die Arbeitsfläche zwar warm wird, man sich aber nicht verbrennen kann.
Emotion trifft auf Technik
Dass die Küche sowohl ein Technik-Tempel als auch ein Ort emotional sinnlicher Erlebnisse sein kann, beweist z. B. die LivingKitchen in Köln. Auf dieser Messe, die im Januar stattgefunden hat, fand sich beides, einerseits Spitzenköche wie Johann Lafer oder Nelson Müller als Vertreter der Spitzengastronomie. Andererseits präsentieren gerade auf solchen Events Hersteller ihre neuesten Entwicklungen und Trends in Sachen moderner Einrichtung, Design und Technik.
Völlig egal ob nachhaltig oder vollgestopft mit Technik, der Einrichtung bzw. dem funktionellen Design gilt heute die größte Aufmerksamkeit. Durchschnittlich 6.281 Euro lassen die Deutschen für eine neue Einrichtung in diesem Raum springen. Weltweit verzeichnen Küchen im Preissegment zwischen 25.000 Euro und 100.000 Euro Zuwachsraten von ca. 30 Prozent. Dies zeigt deutlich, dass dieser Lebensbereich immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Egal auf welchen Kontinenten: Kochen und Essen und dabei die Gesellschaft anderer in einem wohnlichen angenehmen Ambiente zu genießen, ist weltweit ein Zeichen von Lebensfreude.