Demonstration von Pro NRW und Gegnern in Köln ohne Zwischenfälle – Wieder über 1.000 Beamte der Polizei im Einsatz

Demonstration von Pro NRW und Gegenversammlungen in Köln verliefen ohne Zwischenfälle - Wieder über 1.000 Polizisten im Einsatz copyright: CityNEWS / Laudenberg (Archivbild)
Demonstration von Pro NRW und Gegenversammlungen in Köln verliefen ohne Zwischenfälle – Wieder über 1.000 Polizisten im Einsatz
copyright: CityNEWS / Laudenberg (Archivbild)

Auf Grund einer Demonstration von Pro NRW und diverser Gegenversammlungen waren am Sonntag, 4. September 2016 erneut mehr als 1.000 Polizisten in Köln im Einsatz (der Kölner EXPRESS berichtet von 1.300 eingesetzten Polizisten). Viele Beamte wurden aus ganz NRW “zusammengetrommelt” und waren bereits am Vortag bei der Groß-Kundgebung von Kurden auf der Deutzer Werft im Einsatz. Die angemeldete Gegenversammlung des linken Spektrums von “Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis” unter dem Motto “Nennt es endlich Terror! Kundgebung gegen rassistische Hetze und rechte Gewalt” begann gegen 13:30 Uhr. Zu den parallel angekündigten Mahnwachen erschien eine (!) Person.


Nur 60 statt 350 Pro NRW-Teilnehmer bei Demonstration

Anlässlich eines Aufzugs von Pro NRW und diverser Gegenversammlungen waren am Sonntag, 4. September 2016 erneut mehr als 1.000 Polizisten im Einsatz. copyright: pixelio.de / Siegfried Bellach (Archivbild)
Anlässlich eines Aufzugs von Pro NRW und diverser Gegenversammlungen waren am Sonntag, 4. September 2016 erneut mehr als 1.000 Polizisten im Einsatz.
copyright: pixelio.de / Siegfried Bellach (Archivbild)

Um kurz vor 15 Uhr begann offiziell die Kundgebung von Pro NRW mit etwa 60 Teilnehmern, so die Polizei Köln. Der Kölner Stadt-Anzeiger zählte rund 50 Teilnehmer, die sich unter dem Motto “Kein Fußbreit der opportunistischen Pro-Erdoğan-Politik in NRW!” vor dem Kölner Dom versammelt hatten. Der EXPRESS berichtet sogar von “nicht mehr als 35 rechten Sympathisanten” und rechnet dann vor, dass von den rund 1.300 Polizisten pro Demonstrant ca. 40 Polizeibeamte “zuständig” waren. Trotz mehrfacher Aufrufe in den sozialen Netzwerken ließen sich wohl nicht mehr Teilnehmer mobilisieren. Von den angekündigten und angemeldeten 350 Personen kam nur ein Bruchteil nach Köln. Bei einem Teilnehmer aus dem rechten Umfeld fanden Polizisten einen Teleskop-Schlagstock. Die Beamten stellten den verbotenen Gegenstand sicher und fertigten eine Strafanzeige an.


Deutschland-Fahnen und Moschee-Verbots-Schilder

Deutschland-Fahnen und Moschee-Verbots-Schilder copyright: CityNEWS / Laudenberg (Archivbild)
Deutschland-Fahnen und Moschee-Verbots-Schilder
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Bei dem rund drei kilometerlangen Demonstrationszug durch die Domstadt wurden Deutschland-Fahnen geschwenkt, Moschee-Verbots-Schilder hochgehalten und die bekannten Parolen skandiert. Unter den Teilnehmern und Rednern an verschiedenen Standorten in der Kölner Innenstadt waren u. a. der Pro NRW-Vorsitzende Markus Beisicht, Rob Verreycken, Achim Ezer, Holm Teichert und die Anmelderin der Veranstaltung Ester Seitz. Diese “durfte” vorher auf dem Bahnhofsvorplatz noch die Bühne mit einem Akkuschrauber selbst zusammenbauen, während andere Sympathisanten von Pro NRW drumherum standen. Bei einer Kundgebung an der Apostelnkirche drehten Anwohner aus Protest gegen die rechte Versammlung ihre Musik so laut auf, dass die Redner von Pro NRW kaum mehr verständlich waren.

Gegen 17:30 Uhr erreichte der Aufzug von Pro NRW ohne weitere nennenswerte Störungen wie geplant den Bahnhofsvorplatz. Gleichzeitig erklärte die Versammlungsleiterin die Kundgebung für beendet.


Insgesamt ruhige Lage bei Demonstrationen

Gegen 17:30 Uhr erreichte der Aufzug von Pro NRW ohne nennenswerte Störungen wie geplant den Bahnhofsvorplatz. copyright: pixelio.de / Siegfried Bellach (Archivbild)
Gegen 17:30 Uhr erreichte der Aufzug von Pro NRW ohne nennenswerte Störungen wie geplant den Bahnhofsvorplatz.
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Die Demonstration der Meinungsgegner erklärte die Leiterin gegen 14:30 Uhr für beendet. Die ehemaligen Teilnehmer schlossen sich daraufhin einer Gruppe von 60 Personen des linken Spektrums (“Köln gegen Rechts“) an, die sich während der Anreise der Pro NRW Anhänger auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz eingefunden hatten. Hier gab sich die ehemalige Versammlungsleiterin zu erkennen und meldete eine Standkundgebung auf dem “Chargesheimerplatz” mit nun etwa 115 Teilnehmern an. Nur wenige Minuten später verließen die Versammlungsteilnehmer die Kundgebung ohne Rücksprache mit der Polizei. Diese Gegendemonstration verlief ebenfalls ohne größere Zwischenfälle. Die Teilnehmer schwenkten Fahnen und machten lautstark mit Musik auf sich aufmerksam.

Insgesamt fertigten die Beamten vier Anzeigen wegen Sachbeschädigung, Beleidigung, Urkundenfälschung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Die Einsatzkräfte beschlagnahmten drei Holzstangen und einen Teleskop-Schlagstock.