ColognePride 2016 steht unter dem Motto: “anders.Leben!” – Hier alle Infos zum Straßenfest, Bühnenprogramm, CSD-Demonstration & Co. in Köln

ColognePride 2016 steht unter dem Motto: "anders.Leben!" - Hier alle Infos zum Straßenfest, Bühnenprogramm, CSD-Parade & Co. in Köln copyright: ColognePride
ColognePride 2016 steht unter dem Motto: “anders.Leben!” – Hier alle Infos zum Straßenfest, Bühnenprogramm, CSD-Parade & Co. in Köln
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Unter dem Motto „anders.Leben!“ veranstaltet der Kölner Lesben- und Schwulentag e.V. (KLuST) vom 18. Juni bis 3. Juli 2016 den ColognePride, welcher mit dem CSD-Straßenfest vom 1. bis 3. Juli und der 25. CSD-Demonstration am 3. Juli 2016 den Höhepunkt von Europas größter Demonstration für die berechtigten Interessen von Lesben, Schwulen, Queers, Bi-, Trans- und Intersexuellen* (kurz: LSQBTI*) erleben wird.

Mit dem Motto will der KLuST nicht nur einen Rückblick auf den gemeinsamen Kampf gegen Diskriminierungen und für eine vollständige rechtliche Gleichstellung sowie eine uneingeschränkte gesellschaftliche Akzeptanz in den vergangenen 25 Jahren wagen, sondern auch die Frage stellen, was es eigentlich im Kalenderjahr 2016 bedeutet, „anders“ zu leben und zu lieben. Wie steht es um die Integration und Inklusion von LSQBTI*s in Gesellschaft, Politik, aber auch innerhalb der eigenen Community?

Alleine der Umstand, dass schon der Gesetzgeber auch heute noch Diskriminierungen aktiv schürt, indem Gesetze auf Grund von „Bauchgefühlen“ nicht geändert werden und damit einem diskriminierungsfreien und selbstbestimmten Leben entgegenstehen oder aber auch weiterhin eine Rehabilitierung der nach dem alten § 175 StGB verurteilten LSQBTI*s aussteht, zeigen Defizite im legislativen Rechtsstaatsbewusstsein auf, welche dringend überholt und angepasst gehören.

Auch der jüngste Erfolg rechtsgerichteter und menschenrechtsfeindlicher Parteien bei zurückliegenden Wahlen zeigt ein Bild auf, welches die Beantwortung der Frage „Was wollt ihr denn noch?“ bereits im Kern selbst beantwortet.

Fast täglich zeigen Pressemeldungen und Erlebnisse von LSQBTI*s jeder Altersklasse zudem, dass gesamtgesellschaftlich zwar schon vieles bewegt werden konnte, Diskriminierungen und Stigmatisierungen jedoch auch weiterhin auf der Tagesordnung anders liebender Menschen stehen.

Schwerbehinderte, ältere und pflegebedürftige LSQBTI*s sowie solche mit Flucht- oder Migrationshintergrund stehen zudem nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern regelmäßig auch innerhalb der Community im Schatten eines Seins, der mit einer vielfältigen Lebensweise oft nicht in Übereinklang zu bringen ist.

Kurzum: Diskriminierungen und Stigmatisierungen gehören im Jahre 2016 immer noch zum traurigen Alltag. Anders leben ist damit nicht nur in der Gesellschaft ein weiterhin oft mit Angst und Schmerz geprägtes Bild des Zusammenlebens.

Der ColognePride 2016 will aus diesem Grund den Fokus darauf legen, wie wir zusammenleben und zusammen leben wollen – in der Vergangenheit, der Gegenwart und in Zukunft!


Über drei Tage hinweg gibt es deutlich über 60 Stunden lang Künstler_innen im Scheinwerferlicht. copyright: ColognePride / Viktor Vahlefeld & Volker Glasow
Über drei Tage hinweg gibt es deutlich über 60 Stunden lang Künstler_innen im Scheinwerferlicht.
copyright: ColognePride / Viktor Vahlefeld & Volker Glasow

CSD-Straßenfest

Das CSD-Straßenfest vom 1. bis zum 3. Juli 2016 vereint eine bunte Party mit ausgefallenen Bühnenauftritten, engagierten Reden und emotionalen Momenten. Dazu kommen zahlreiche Infostände und solche, die für das leibliche Wohl sorgen werden. Ergänzt wird das Angebot in diesem Jahr erstmals um das Kultur- und Regenbogenfest auf dem Eisenmarkt.

Über drei Tage hinweg gibt es deutlich über 60 Stunden lang Künstler_innen im Scheinwerferlicht. Das gesamte Bühnenprogramm haben wir für unseren 25. CSD Köln behutsam umstrukturiert und ein Stück näher an die Ursprünge herangeführt. So lassen sich wieder viele „alte“ Bekannte aus einem Vierteljahrhundert Kölner CSD-Geschichte entdecken. Der genaue Bühnenablauf mit allen Künstler_innen ist ab Ende Mai im CSD-Programmheft 2016 sowie unter www.colognepride.de einsehbar.

Auf der Heumarkbühne standen schon Künstler wie Conchita Wurst copyright: ColognePride
Auf der Heumarkbühne standen schon Künstler wie Conchita Wurst
copyright: ColognePride

Heumarktbühne

Der Freitag ist in diesem Jahr „Ne kölsche Dach“, unter anderem mit der Oberbürgermeisterin Henriette Reker zur Eröffnung, der „Band mit K“ Kasalla und der Live-Premiere von Roman Lobs (ESC-Teilnehmer 2012) neuer Kölschrockband. Besonders stolz sind die Veranstalter, dass Björn Heuser extra zum ColognePride ein „CSD-Special“ seiner Mitsingkonzerte konzipiert hat. Gäste bringt er auch mit: die hinreißenden „The Kölsch Cats“ und die unverwüstliche Marie-Luise Nikuta, für uns nicht „nur“ die (Karnevals-)Motto-Queen, sondern auch die „Königin des Kölner CSD“!

Der Samstag trägt den Titel „NDW, ESC und andere Partys“: Tagsüber wird der Heumarkt mit live performten Cover-Versionen aus über 60 Jahren Grand Prix / Eurovision Song Contest (ESC) bespielt, gekrönt von der ABBA-Revival-Band „The Sound of Sweden“, bevor abends die Held_innen der 80er übernehmen: Fräulein Menke (“Hohe Berge”), Markus (“Ich will Spaß”) und Hubert Kah (“Sternenhimmel”/”Rosemarie”) feiern  die „Neue Deutsche Welle“ und leiten mit „Kleine Taschenlampe brenn“ besinnlich die „Kerzenlichter gegen das Vergessen“ (siehe unten) ein.

Zwei Highlight dazwischen: Die „Supertalente“ Maksim Reimers, eine der wohl eindrucksvollsten Stimmen des TV-Wettbewerbs „Das Supertalent“ (Teilnehmer 2014 als „Max Reimer“), und der amtierende Titelträger der Fernsehshow Jay Oh interpretieren ihren eigenen ESC.

Der Sonntag dann ist der „Glamour Day“, ein Tag voller Überraschungen: Ein paar davon hoffentlich im traditionsreichen Schlagabtausch mit Vertreter_innen der demokratischen Parteien, moderiert von Thomas Hackenberg. Nach der Musical-Gala am Nachmittag wird es am Abend eine große Freude sein, die Freund_innen des Schlagers wieder glücklich zu sehen. Gemeinsam mit „auch-silber“-Jubilar Dieter Hennes (Ex-Corner) und zahlreichen Schlager-Sternen wird „Dieters Schlagerecke“ (siehe unten) präsentiert, um abschließend bei einer großen Finalshow sagen zu können: „gopink!”. Mit dabei der Cast der Real Queens, die gopink!cologne-Moderatoren, die Kölner Band Spiegelblick und viele Überraschungsgäste.

  • Bühnenzeiten: Freitag 18-22 Uhr, Samstag 14-22:30 Uhr, Sonntag 14-22 Uhr

Programm Heumarkt-Bühne CSD-Straßenfest

1. Juli 2016 – Ne kölsche Daach – Moderatoren: Anja Wessel & Mirko Klos

  • 18:00 Uhr – CSD-Opening mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker
  • 18:10 Uhr – The Hungry Hearts – präsentiert von Hella von Sinnen & Georg Uecker
  • 19:00 Uhr – Kasalla
  • 20:00 Uhr – Björn Heusers Mitsingkonzert „CSD spezial“. Mit Janine Kunze, Marie-Luise Nikuta u.a.
  • 21:30 Uhr – Roman Lob mit seiner Band “Stadtrand” – och op Kölsch

2. Juli 2016 – ESC, NDW und andere Partys – Moderatoren: Christina Knebel & Ingo Burbach

  • 14:00 Uhr – Rainbow Symphony Cologne (Künstlerischer Direktor: Steve Nobles)
  • 14:40 Uhr – Reverse Reaction
  • 15:30 Uhr – Grandview Avenue
  • 16:20 Uhr – 2theuniverse
  • 17:10 Uhr – Gabe Lopez
  • 17:40 Uhr – talkingPOTT – CSD spezial: „Und Action! Queeres Kino: Subkultur oder Mainstream?“ (präsentiert von Café Ruhrpott & KLuST). Mit Ingeborg Boxhammer, Martin Wolkner, Ralf König u.a. Host: Hugo Winkels
  • 18:10 Uhr – The 4ce of Waterloo – ein Abba-Revival
  • 19:00 Uhr – Die Supertalente: Maksim Reimer (Finalist 2013) & Band sowie Jay Oh (Gewinner 2015). Gast: Marcel Kaupp (Gewinner 2014)
  • 19:50 Uhr – Enough is Enough & 100% Mensch mit u.a. Alfonso Pantisano, Holger Edmaier, Hella von Sinnen, Ela Querfeld, Stephan Runge & Keye Ketcher
  • 20:20 Uhr – NDWeltreise mit Fräulein Menke, Markus, Hubert Kah & Gästen
  • 22:00 Uhr – Kerzenlichter gegen das Vergessen mit Solist_innen der Rainbow Symphony Cologne, Musikalische Gestaltung: Steve Nobles

3. Juli 2016 – Glamour Day – Moderatoren: Sarah Liu & Eric Schroth

  • 14:00 Uhr – Nightlive Band
  • 14:45 Uhr – Lenny Pojarov
  • 15:45 Uhr – Musical Sing-along-Show
  • 17:15 Uhr – Politischer Schlagabtausch mit Vertreter_innen der demokratischen Parteien. Moderation: Thomas Hackenberg
  • 18:00 Uhr – Prämierung des besten CSD-Wagens
  • 18:15 Uhr – Franca Morgano
  • 18:45 Uhr – Caught in the Act
  • 19:00 Uhr – Loona – präsentiert von Ralph Morgenstern & Andreas Geier
  • 19:30 Uhr – Die 3 Liköre
  • 20:00 Uhr – Dieters Schlager-Ecke – Lieblingskünstler aus 25 Jahren Ex-Corner. Außerdem: Gewinner_in der GoPink.cologne-Castingshow „Dieter sucht den Schlagerstar“ & „Der geilste Arsch der Welt“ von Stephan Runge & Claus Vinçon
  • 21:00 Uhr – GoPink.cologne – große Finalshow
  • 22:00 Uhr – Abschied: „Niemals geht man so ganz“

Mögliche Änderungen sind vorbehalten.


Politurbühne auf dem Alter Markt

Die Politurbühne auf dem Alter Markt wird in diesem Jahr ihrem Namen wieder gerecht und ist inhaltlich so gut gefüllt wie lange nicht: Mit beinahe fünf Stunden Politik und Kultur tragen die Partner_innen und Gäste mit dazu bei, dass der CSD eine Demonstration für Freiheit und Menschenrechte ist. Neben neuen Formaten wie dem „Dyke Sofa“ stehen erstmals auch eine Lecture Performance zu Intersexualität auf dem Programm. Stets virulente, aber auch aktuelle Themenkomplexe wie Aufklärung, Generationen, Transsexualität und LSQBTI*-Flüchtlinge werden hier fachkundig und doch bühnengerecht vorgestellt. Hierfür dankt der Veranstalter insbesondere den Partnervereinen; stellvertretend seien hier erwähnt: die AIDS-Hilfe NRW und die Aidshilfe Köln, BISS e.V., das Rubicon, das Jugendzentrum Anyway, die LAG Lesben in NRW und das Schwule Netzwerk NRW.

Eingerahmt werden diese Keimzellen des Christopher Street Days von Künstler_innen aus der Community, unter anderem Ela Querfeld und den Stars des lesbisch-schwulen Karnevals aus den Ensembles der Röschen-Sitzung sowie erstmals auch der Schnittchensitzung. Große Unterstützung erfahren die Macher dieses Jahr zudem vom SC Janus, der mit seiner Cheerleading-Truppe Pink Poms an allen Tagen das Programm der Politurbühne energiegeladen eröffnen wird.

  • Bühnenzeiten: Freitag 18-22 Uhr, Samstag 14-22 Uhr, Sonntag 14-22 Uhr

Programm Politur-Bühne

1. Juli 2016 – Moderatoren: Conchita 4711 & Lukas Sauer

  • 18:00 Uhr – Pink Poms – powered by SC Janus
  • 18:20 Uhr – Brandy
  • 19:00 Uhr – Politurblock I/1: Dyke Sofa by Dyke March Cologne
  • 19:15 Uhr – Anaїsa
  • 19:45 Uhr – Politurblock I/2: Dyke Sofa by Dyke March Cologne
  • 20:00 Uhr – Oona Stoica
  • 20:30 Uhr – Spicy Pearls
  • 21:15 Uhr – Zeitflug

2. Juli 2016 – Moderatoren: Jasmin Assen & Patrick Schaefer

  • 14:00 Uhr – Pink Poms – powered by SC Janus
  • 14:20 Uhr – Sofie’s Loft
  • 15:00 Uhr – Politurblock II „Trans*” (unterstützt von Transfamily)
  • 15:30 Uhr – Nina Moers
  • 16:10 Uhr – Karneval queer: Röschensitzung, Schnittchensitzung, Pink Poms & Rosa Funken
  • 17:00 Uhr – Politurblock III „Generationen” (unterstützt von Aids-Hilfe NRW, BISS e.V., Anyway)
  • 17:30 Uhr – Karneval queer: Röschensitzung, Schnittchensitzung, Pink Poms & Rosa Funken
  • 18:00 Uhr – Ela Querfeld
  • 18:50 Uhr – Part of the Art
  • 19:35 Uhr – Politurblock IV „Aufklärung” (unterstützt von LAG Lesben in NRW, Schwules Netzwerk NRW & SchLAu NRW)
  • 20:00 Uhr – Stereobite
  • 20:30 Uhr – Candy
  • 21:00 Uhr – Kery Fay
  • 21:30 Uhr – Effekt

3. Juli 2016 – Moderatoren: Marion Radtke & Ingo Duee

  • 14:00 Uhr – Pink Poms – powered by SC Janus
  • 14:20 Uhr – Politurblock V „Intersexualität” – Lecture Performance von Gregor Zootzky, mit Gästen
  • 15:00 Uhr – Steffi List
  • 15:45 Uhr – Die Miezen
  • 16:30 Uhr – Politurblock VI „Refugees” (unterstützt von Rubicon, Baraka, Rainbow Refugees Cologne u.a.)
  • 17:15 Uhr – Ann-Christine Bromm
  • 18:00 Uhr – Ohrenpost
  • 18:45 Uhr – Pink Poms – powered by SC Janus
  • 19:05 Uhr – Open Stage
  • 20:05 Uhr – Jay Walkin
  • 21:00 Uhr – Catalina Club

Mögliche Änderungen vorbehalten.


 

Tanzbühne vorm Gürzenich
Tanzbühne vorm Gürzenich
copyright: ColognePride / Bo Otter

Tanzbühne vorm Gürzenich

Seit vielen Jahren bietet die Tanzbühne allen partywütigen CSD-Besucher_innen Freiluftelektronik vom Feinsten. „Queer” durch alle Genres, von Vocal-House über Progressive und Electro bis hin zu treibenden Pop-Remixen ist auch in diesem Jahr wieder alles vertreten. Organisiert vom Partymacher Vito Laurent Fichera werden Kölner Szenehelden und die internationalen Star-DJs der offiziellen ColognePride-Partys an drei Tagen einen feurigen Nonstop-Mix mit den besten Genre-Hits abliefern und für ein opulentes Open-Air-Gefühl auf dem stimmungsvollen Gürzenich-Vorplatz sorgen.

  • Bühnenzeiten: Freitag 18-22 Uhr, Samstag 14-22 Uhr, Sonntag 14-22 Uhr

Programm Tanzbühne

1. Juli 2016

  • 18:00 Uhr – Paiman (Kisses and Lies)
  • 20:00 Uhr – Card Marcier & Am3d (Gravity)

2. Juli 2016

  • 14:00 Uhr – Kevin Neon (GetUp)
  • 16:00 Uhr – Sharon O Love (Sexy)
  • 18:00 Uhr – Bo Monde (WomenPleasure)
  • 20:00 Uhr – Leomeo (Sexy)

3. Juli 2016

  • 14:00 Uhr – Miss Delicious (CSDance/Celebrate)
  • 16:00 Uhr – Sultonic (Babylon Pool Party)
  • 18:00 Uhr – Alejandro Alvarez (Revolver XXL)
  • 20:00 Uhr – DJ Hildegard (Sunshine Live)

Mögliche Änderungen vorbehalten.


talkingPOTT

Im Café Ruhrpott wird auf dem sogenannten „talkingPOTT“ seit geraumer Zeit mit namhaften Vertreter_innen aus Community und Politik rund um Themenfelder wie Krankheiten, soziale Netzwerke oder Toleranz leidenschaftlich debattiert. Grund genug das Format auf die Heumarktbühne zu holen: Das Café Ruhrpott und der KLuST präsentieren: “talkingPOTT” – Ein CSD-Spezial mit dem Thema „Und Action! Queeres Kino: Subkultur oder Mainstream?“.

Mit dabei sind Homochrom-Kopf Martin Wolkner, Regisseur und Aktivistenvorreiter Rosa von Praunheim (angefragt) sowie Ralf König. Moderiert wird der talkingPOTT von Initiator Hugo Winkels.

Kerzenlichter gegen das Vergessen

Zum Abschluss der Bühnenprogramme am Samstagabend (2. Juli 2016, 22 Uhr) lädt der KLuST gemeinsam mit der Aidshilfe Köln dazu ein, einen Moment an die verstorbenen Freund_innen zu gedenken, die an den Auswirkungen von HIV und Aids verstorben sind. Mit diesem Moment der Stille soll ein Zeichen gesetzt werden. KLuST: “Wir möchten mit jedem Kerzenlicht auf die weltweit präsente Bedrohung durch diese tödliche Krankheit aufmerksam machen, denn HIV und Aids kann jeden treffen.” Künstlerisch begleitet wird dieser emotionale Moment auf der Hauptbühne in diesem Jahr von den Solist_innen des 1. Kölner lesbisch-schwulen Sinfonieorchesters, der Rainbow Symphonpy Cologne.

Dieters Schlagerecke

Neben dem CSD Köln feiert in diesem Jahr noch eine weitere Kölner Szene-Institution ihr 25-jähriges Jubiläum: Die Kult-Kneipe Ex-Corner von Gastronom Dieter Hennes lässt ebenfalls die Luftballons steigen. In Kooperation mit gopink!cologne wird „Dieters Schlagerecke“ auf der Heumarkt-Bühne präsentiert. Am Sonntagabend treten hierfür zahlreiche Schlagerkünstler_innen auf, um dem Ex-Corner zu gratulieren und ihre größten Hits zu singen. Zudem wird der/die Gewinner_in der Online-Casting-Show „Dieter sucht den Schlagerstar“, die im Vorfeld des ColognePride auf gopink!cologne zu sehen sein wird, präsentiert.

Kultur- und Regenbogenfest auf dem Eisenmarkt

Neu in diesem Jahr ist das Kultur- und Regenbogenfest auf dem Eisenmarkt (zwischen Heumarkt und Rhein). Wenige Meter entfernt vom bunten Rummel wird hier Raum für eher ruhigere Begegnungen geboten und auch ein Rückzugspunkt für Familien mit Kindern geschaffen. Mit Kölschstangen soll dort nicht angestoßen werden: Snacks sowie ein Angebot mit Kaffee und mehr sorgen für eine entspannte Ergänzung zum Straßenfest auf den großen Plätzen. Eine eigene Bühne mit vornehmlich kindgerechten Inhalten und kulturellen Beiträgen soll genauso mit dazu beitragen wie ein umfangreiches Angebot für Familien mit Kindern.


Programm Kultur- und Regenbogenfest

2. Juli 2016 – Moderatoren: Cassy Carrington & Simon Stäblein

  • 14:15 Uhr – Die große Zauber- und Märchen-Show
  • 15:05 Uhr – Music4everybody e.V. mit Auftritt von Jugendlichen
  • 15:50 Uhr – Regenbogenband
  • 16:25 Uhr – Bühnendiskussion
  • 17:35 Uhr – Regenbogenfamilien im Fokus
  • 18:00 Uhr – Kids aus den Workshops auf der Bühne
  • 18:30 Uhr – Micha van de Weg

3. Juli 2016 – Moderatoren: Susan Fararuni & Frank Rafael Bosse

  • 14:15 Uhr – Die große Zauber- und Märchen-Show
  • 15:05 Uhr – Music4everybody e.V. mit Auftritt von Jugendlichen
  • 16:25 Uhr – Bühnendiskussion
  • 17:35 Uhr – Regenbogenfamilien im Fokus
  • 18:00 Uhr – Kids aus den Workshops auf der Bühne
  • 18:30 Uhr – Ova Steel

Mögliche Änderungen vorbehalten.


Abermals voraussichtlich rund 100 Events werden zum ColognePride 2016 angemeldet. copyright: ColognePride
Rund 100 Events werden zum ColognePride 2016 angemeldet.
copyright: ColognePride

Veranstaltungen im Rahmen des ColognePride 2016

Abermals voraussichtlich rund 100 Events werden zum ColognePride 2016 angemeldet. Die beiden Wochen sind vollgepackt mit einem Mix aus Party-, Kultur-, Event- und Infoveranstaltungen. Der gesamte Veranstaltungsplan ist ab Ende Mai im CSD-Programmheft 2016 sowie auf www.colognepride.de einsehbar. Hier bereits vorab einige Highlights.

ColognePride-Eröffnung: Ausstellung „25 Jahre CSD in Köln“

Am Samstag, dem 18. Juni 2016 ab 18 Uhr wird der zweiwöchige ColognePride mit der Ausstellung „25 Jahre CSD in Köln“ eröffnet. In enger Kooperation mit dem Frauengeschichtsverein und dem „CSG – Centrum Schwule Geschichte e.V.“ zeigt der KLuST um 18 Uhr ein beeindruckendes Bild von 25 Jahren CSD Köln. Eine Ausstellung, die Geschichte und eine aktive Antidiskriminierungsarbeit in und für die Bezirksregion Köln mitten im Rathaus Spanischen Bau zum Leben erweckt.

Für das CSD-Wochenende erarbeiten die Veranstalter gemeinsam mit der Stadt Köln eine großzügige Sonderregelung bezüglich der Öffnungszeiten, die es auch den zahlreichen Nicht-Kölner_innen und internationalen Besucher_innen ermöglichen wird, die Ausstellung zum 25. Kölner CSD in den Räumen der Stadt und mitten im Epizentrum des CSD-Straßenfests zu besichtigen. Weitere Informationen und Hinweise zu Führungen (gegen eine geringe Aufwandspauschale) in Kürze auf www.colognepride.de.

ColognePride-Eröffnungsfeier mit anschließender Party

Während es im Museum um 18 Uhr eher ruhig zugehen wird, bekommen im Anschluss daran alle Feierfreudigen ihren Auftritt: Am Abend des 18. Juni steigt eine ColognePride-Eröffnungsfeier mit anschließender Party, welche gemeinsam mit dem Medienpartner gopinnk!cologne konzipiert wurde. Im Königswasser, der Kölner Kult-Bar Nahe Friesenplatz, wird zunächst zu einem offiziellen Empfang geladen, bevor es dann ab 22 Uhr eine öffentliche Party im Stil des New Yorker „Studio 54“ geben wird. Live-Musik, Kunst- und Burlesque-Performances sowie prominente Gäste aus der Kölner Medienszene bieten den angemessenen Rahmen, um den Beginn des ColognePride gebührend zu feiern. Mehr Details gibt es ab Ende Mai im CSD-Programmheft sowie unter www.colognepride.de.


Die CSD-Demonstration durch die Kölner Innenstadt bildet immer einen der Höhepunkte des ColognePride copyright: ColognePride
Die CSD-Demonstration durch die Kölner Innenstadt bildet immer einen der Höhepunkte des ColognePride
copyright: ColognePride

CSD-Demonstration 2016


Den traditionellen Höhepunkt des ColognePride bildet natürlich wieder die CSD-Demonstration am 3. Juli 2016  um 12 Uhr. Die Strecke bleibt voraussichtlich unverändert.

  • Aufstellungsbereich: Mindener Straße
  • Demostrecke: Deutzer Brücke – Heumarkt – Gürzenichstraße – Schildergasse – Neumarkt – Pastor-Könn-Platz – Apostelnstraße – Ehrenstraße – Friesenwall – Magnusstraße – Zeughausstraße – Burgmauer – Komödienstraße – Marzellenstraße – An den Domenikanern
  • Auflösungsbereich: Unter Sachsenhausen/Domprobst-Ketzer-Straße


Consciousness ColognePride Outreach Program

Vor vier Jahren rief der Kölner Lesben und Schwulen Tag e.V. im Rahmen des ColognePride das „Consciousness ColognePride Outreach Program“ ins Leben. Das Programm ermöglicht es LSBTI-Aktivsten_innen und Pride-Organisatoren_innen anderer Länder, Köln am Christopher-Street-Day-Wochenende zu besuchen, das Programm mitzuerleben und mitzugestalten. Die Idee ist es, Menschen einzuladen, die in ihren Ländern selbst schwierige politische Verhältnisse vorfinden und daran arbeiten, in ihrem Umfeld Fortschritte im Kampf um eine Anerkennung lesbisch-schwuler Rechte zu machen.

Dieser Besuch soll dazu dienen, sich kennenzulernen, auszutauschen, voneinander zu lernen und Brücken zu schlagen. Er soll den Akteur_innen Mut für ihre Arbeit vor Ort machen. Er soll ihnen zeigen, was möglich sein kann und aktiv demonstrieren, dass die Community hinter ihnen stehen. Die Veranstalter wollen damit Anerkennung und Unterstützung zeigen und die Arbeit der ausländischen Aktivist_innen stärken.

“Rund um den Globus tut sich viel; in manchen Ländern wandelt sich einiges zum Guten, in anderen bleibt das Leben als Schwuler, als Lesbe, als Bisexuelle_r und Trans* problematisch oder sogar gefährlich. Wir wollen das Augenmerk und die Aufmerksamkeit auf diese Entwicklungen richten und dafür Sorge tragen, dass der Kampf und der Mut dieser Menschen nicht vergessen, sondern stattdessen unterstützt wird,” so der KLuST. Nach drei erfolgreichen ersten Jahren setzt der KLuST die Initiative selbstverständliche gerne fort.

Traditionell stehen neben dem Besuch der wesentlichen CSD-Elemente auch Gesprächsrunden auf der Politurbühne sowie Auftritte auf der Heumarktbühne fest auf dem Programm. Dort werden die Gäste eingeladen, von der sozialen und politischen Situation für LSBTI-Menschen in ihren Ländern und von ihrer Arbeit zu berichten.


Eine Historie - CSD Köln / ColognePride copyright: ColognePride
Eine Historie – CSD Köln / ColognePride
copyright: ColognePride

Eine Historie – CSD Köln / ColognePride

Als sich am 28. Juni 1969 erstmals Homosexuelle in der Christopher Street in New York gegen staatliche Willkür und Polizeiterror auflehnten, ahnte wohl niemand, dass daraus eine neue Emanzipations- und Bürgerrechtsbewegung und eine weltweite politische Massenbewegung entstehen würden.

Bereits in den frühen 70er Jahren veranstaltete man in Deutschland Straßenumzüge zur Erinnerung an dieses Ereignis, seit Ende der 70er in Deutschland auch unter der Bezeichnung CSD (= Christopher Street Day). In den 80er Jahren fanden die ersten schwul-lesbischen Kundgebungen unter dem Namen „Gay Freedom Day“ abwechselnd in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens statt.

Als sich 1991 Köln abermals um die Ausrichtung bewarb, reifte in der Community der Gedanke, nach dem Vorbild Berlins einen „Kölner Lesben- und Schwulentag“ (daher auch die Namensgebung des bis heute veranstaltenden Vereins) alljährlich auszurichten.
Daraus entwickelte sich sehr schnell der CSD, wie wir ihn heute kennen. Denn während 1991 nur einige hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegen gesellschaftliche Diskriminierung und für die Akzeptanz ihrer Lebensform demonstrierten und bei der Demonstration nur wenige tausend Besucherinnen und Besucher den Straßenrand säumten, wuchs der CSD innerhalb weniger Jahre zu einem Großereignis an. Bereits Mitte der 90er zählte der Christopher Street Day nach Karneval und Ringfest zu den drei größten Veranstaltung in der Rheinmetropole und etablierte sich als größtes Event seiner Art in Europa, zu dem sich Menschen aus ganz Deutschland, aus den europäischen Staaten und aus aller Welt versammelten.

In dieser Konsequenz markiert das Jahr 2002 eine weitere wichtige Wegmarke, fand in diesem Jahr doch der EuroPride, also der gesamteuropäische CSD, in Köln statt. Dieser glänzte nicht nur durch seine hohe politische Strahlkraft und durch Besucher_innenzahlen, die selbst dem Karneval zur Ehre gereichen würden, sondern bot im Vorlauf auch ein großes Rahmenprogramm aus politischen Diskussionen, kulturellen Programmen sowie Partys und zahlreichen anderen Veranstaltungen.

Die Kraft und Energie der Kölner Szene, wie sie sich zum EuroPride 2002 offenbarte, veranlasste die Veranstalterinnen und Veranstalter, einen Schritt weiter zu gehen, den traditionellen CSD um die Facette ColognePride zu erweitern und damit ein „Dachlabel“ zu etablieren. Demnach ist der ColognePride heute das große Rahmenprogramm (über 100 Veranstaltungen), welches sich über einen Zeitraum von zwei Wochen erstreckt und dessen Höhepunkt das abschließende CSD-Wochenende mit dem dreitägigen Straßenfest im Herzen der Kölner Altstadt und der abschließenden Demonstration durch die Kölner Innenstadt bildet. Dabei ist neben dem Ausdruck der Lebensfreude und des Stolzes der Teilnehmer_innen und Besucher_innen besonders die politische Aussage, wie sie sich unter anderem im Motto äußert, wichtig. Darin spiegelt sich jedes Jahr ein anderes drängendes Thema zur weiteren Verbesserung der Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in unserer Gesellschaft.

Weitere Infos unter: www.colognepride.de