Wer ein Neufahrzeug anmeldet oder einen neuen Gebrauchten, spielt häufig mit dem Gedanken, sich die Buchstaben und Ziffern auf dem Nummernschild auszusuchen. Die Zulassungsstellen ermöglichen dies auch ihren Kunden, gegen eine kleine Extragebühr natürlich. Die Besitzer der Autos spielen gerne mit den möglichen Buchstaben- und Ziffernfolgen, um ein Wunschkennzeichen in Köln zu erhalten. Hoch im Kurs stehen hier die Initialen des Autobesitzers. Sei es von Vor- und Nachnamen, oder auch die Anfangsbuchstaben der Vornamen zweier Partner. Auch die Ziffernfolge, die dem Geburtsjahr des neuen Halters entspricht, wird gerne gewählt.
Insbesondere Besitzer von Oldtimern wünschen sich für ihr motorisiertes Schätzchen ein besonderes Kennzeichen. Hier steht dann das Geburtsjahr des Halters oder das Jahr, in dem der Oldie ausgeliefert oder erstmals angemeldet wurde, ganz oben auf der Favoritenliste. Pkw, die älter als 30 Jahre sind, können mit einem so genannten H-Kennzeichen auf die Straße gebracht werden. Der Buchstabe H steht dabei für historisch.
Das H auf dem Nummernschild bietet Vorteile
H-Kennzeichen bieten einige Vorteile für den Halter. So beträgt die jährliche KFZ-Steuer beispielsweise bundesweit nur knapp 200 Euro. Auch Versicherungen behandeln historische Fahrzeuge gnädig. Der Hintergrund: Die Versicherer gehen zurecht davon aus, dass Oldtimerfahrer entsprechend zurückhaltend fahren. Und auch ihre Jahres-Kilometerleistung liegt deutlich unter der von Alltagsautos – entsprechend geringer stellt sich das Unfallrisiko dar.
Wer diese Vorteile mitnehmen will, muss allerdings auch mögliche Nachteile in Kauf nehmen. Das H auf dem Nummernschild verleiht einem Oldtimer den Status eines erhaltenswerten technischen Kulturguts. Und das bedeutet, dass jegliche Tuningmaßnahmen ausgeschlossen sind. Der Veredlung zum Schnauferl muss zudem zwingend ein Gutachten über den (Original)Zustand des Fahrzeugs vorgelegt werden. Die Kosten dafür betragen 100 bis 150 Euro.
Oldtimer häufig mit Wunschkennzeichen unterwegs
Beim Blick auf die Nummernschilder wird deutlich, dass sich die normalen Autobesitzer und die Oldtimer-Liebhaber unterscheiden. Denn eingefleischte Fans der betagten Schätzchen freuen sich, wenn auf ihrem Nummernschild eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen auftaucht, die nur sie bzw. Eingeweihte deuten können. So beispielsweise beim Mercedes Coupé aus den 1960er Jahren. Auf dem Kofferraumdeckel dieses auch als Heckflosse bekannten Modells steht die Bezeichnung 250 SE. Wahren Experten freuen sich jedoch, wenn ihr Nummernschild die Zeichenfolge – w111 enthält. W111 war nämlich der werksinterne Code für die Baureihe.
Fahrer der kultigen Ente nehmen dagegen gerne die Modellbezeichnung “2 CV” auf das Nummernschild. Allerdings müssen sie sich damit abfinden, Ziffer und Buchstaben zu drehen, um mit der Kombi “CV 2 H” den behördlichen Anforderungen Genüge zu tun. Beim Kultroadster Mazda ist die Folge “MX 5” begehrt. Immer mehr dieser Japaner sind mit H-Kennzeichen unterwegs, denn die ersten Cabrios wurden in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre nach Deutschland ausgeliefert.
Gute Chancen für BMW-Fahrer
Besonders gute Chancen auf ein Wunschkennzeichen haben BMW-Fahrer. Denn sowohl in Berlin mit B-MW als auch im rheinischen Bergheim mit BM-W lässt sich die Fahrzeugmarke problemlos auf dem KFZ-Zeichen darstellen. So ist es dann auch kein Wunder, wenn einem auch in Köln öfter mal ein Pkw mit entsprechender Zeichenfolge begegnet. Oldiefans freuen sich dann noch besonders über die Nummernfolgen 1600, 1802 oder 2002, die auf ein Produktionsdatum um die 1970er Jahre hinweisen.
Es ist vielleicht nur eine kleine Marotte, aber wer viel Geld in Kauf und Unterhalt seines historischen Fahrzeugs steckt, freut sich über ein Nummernschild, mit dem er sich identifizieren kann.