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Von Weiberfastnacht am 27. Februar bis Aschermittwoch am 5. März 2025 verwandelt sich Köln erneut in eine Hochburg des närrischen Treibens. Tausende Jecken aus der Region sowie Gäste aus aller Welt werden erwartet, um gemeinsam die fünfte Jahreszeit zu feiern. Damit das Fest sicher und geordnet abläuft, hat die Stadt Köln in Zusammenarbeit mit der Polizei, den Kölner Verkehrs-Betrieben und weiteren Akteuren ein umfangreiches Sicherheits- und Sperrkonzept erarbeitet.
Sicherheitsmaßnahmen und Sperrbereiche
Koordinierungsstab für einen reibungslosen Ablauf
Während der Karnevalstage wird im Stadthaus ein Koordinierungsstab eingerichtet. Hier arbeiten Vertreter der Stadtverwaltung, Polizei, Bundespolizei, Verkehrsbetriebe, Abfallwirtschaftsbetriebe sowie Veranstalter eng zusammen, um auf aktuelle Entwicklungen schnell reagieren zu können.
Glasverbot zur Vermeidung von Verletzungen
Um Unfälle und Umweltverschmutzung durch Glasbruch zu vermeiden, gilt auch in diesem Jahr ein striktes Glasverbot in mehreren Bereichen der Stadt. Neu ist, dass das Verbot auf den Inneren Grüngürtel zwischen Luxemburger Straße und Aachener Straße ausgeweitet wird.
Das Glasverbot gilt zu folgenden Zeiten:
- Weiberfastnacht: 10:00 – 20:00 Uhr
- Freitag bis Rosenmontag: 11:00 – 21:00 Uhr
Zudem werden zusätzliche Glascontainer aufgestellt, damit Flaschen ordnungsgemäß entsorgt werden können.
Sperrungen im Kwartier Latäng (Zülpicher Straße)
Um eine Überfüllung zu vermeiden und Rettungswege freizuhalten, wird der Bereich der Zülpicher Straße erneut abgesperrt. Zugang für Feiernde gibt es nur über zwei Eingänge an der Unimensa sowie der Roonstraße/Ecke Beethovenstraße. Separat ausgewiesene Eingänge gibt es für Anwohner, Gewerbetreibende und Gäste geschlossener Gesellschaften.
In diesem Bereich gilt zudem ein erweitertes Glasverbot:
- Weiberfastnacht: 08:00 Uhr bis 08:00 Uhr am Folgetag
- Karnevalsfreitag: 15:00 Uhr bis Samstag 08:00 Uhr
- Samstag: 12:00 Uhr bis Sonntag 08:00 Uhr
- Rosenmontag: 15:00 Uhr bis Dienstag 08:00 Uhr
Flascheninhalte können an den Sperren in Plastikbehälter umgefüllt werden. Zusätzlich ist das Mitbringen von Musikboxen sowie sperrigen Gegenständen wie Handkarren untersagt.
Sicherheitsmaßnahmen in der Kölner Altstadt
In der Altstadt gilt ebenfalls ein Glasverbot:
- Weiberfastnacht: 08:00 Uhr bis Karnevalsfreitag 08:00 Uhr
- Karnevalssamstag: 12:00 Uhr bis Sonntag 08:00 Uhr
- In der Südstadt wird während der Karnevalstage um einen freiwilligen Glasverzicht gebeten.
Jugendschutzmaßnahmen
Das Amt für Kinder, Jugend und Familie wird gemeinsam mit dem Ordnungsamt bereits vor Weiberfastnacht verstärkt kontrollieren, ob Kioske und Gastronomiebetriebe die Jugendschutzgesetze einhalten. Illegale Abgabe von Alkohol oder Tabak an Minderjährige kann mit hohen Strafen geahndet werden.
Folgende Strafen drohen:
- Alkoholverkauf an unter 16-Jährige: 500 Euro Bußgeld pro Verkauf
- Verkauf von Spirituosen, Tabak oder Vape-Zigaretten an unter 18-Jährige: 500 Euro Bußgeld pro Verkauf
Darüber hinaus sind bis zu 22 Streetworker sowie 20 pädagogische Fachkräfte im Einsatz, um Jugendliche zu betreuen, die zu viel Alkohol konsumiert haben.
Eltern werden dazu aufgerufen, ihre Kinder über die Risiken von Alkohol zu informieren und klare Regeln zur Heimkehr festzulegen.
Maßnahmen für Sauberkeit und Ordnung
1.000 mobile Toiletten für die Karnevalshochburgen
Um der Problematik wildes Urinieren entgegenzuwirken, stellt die Stadt Köln insgesamt 1.000 mobile Toiletten und Urinale auf – allein 670 davon im Kwartier Latäng.
Verdoppelung der Müllbehälter
Um die Stadt sauber zu halten, werden entlang der Feiermeilen 750 orangefarbene Mülltonnen mit 240 Litern Fassungsvermögen bereitgestellt. Damit steht nahezu doppelt so viel Entsorgungskapazität zur Verfügung wie 2024.
Schutzmaßnahmen für Betroffene von Gewalt
Für Betroffene von sexualisierter Gewalt stehen verschiedene Anlaufstellen bereit:
- Polizei: Notrufnummer 110
- EDELGARD-Map: Schutzorte für Frauen in Bedrängnis
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 116 016 (rund um die Uhr erreichbar)
Beratungsstellen und Notunterkünfte stehen ebenfalls bereit.
Feuerwehr und Rettungskräfte bereiten sich auf hohe Einsatzzahlen vor
Die Feuerwehr Köln stellt sich auf ein erhöhtes Einsatzaufkommen während der Karnevalstage ein. Neben der personellen Verstärkung der Leitstelle und dem verstärkten Einsatz aller Rettungswagen wird eine temporäre Rettungswache am Rautenstrauch-Joest-Museum eingerichtet.
Hunderte Ehrenamtliche der Hilfsorganisationen ASB, DRK, DLRG, Johanniter und Malteser sind im Einsatz und betreuen Unfallhilfsstellen an mehreren Standorten:
- Altstadt: Bechergasse, Alter Markt, Heumarkt, Leystapel, Frankenwerft
- Kwartier Latäng: Roonstraße, Rathenauplatz, Dasselstraße, Luxemburger Straße, Bachemer Straße
Da die umliegenden Krankenhäuser stark ausgelastet sind, wird erneut ein Notfallversorgungszentrum im Berufskolleg Humboldtstraße eingerichtet. Hier werden alkoholisierte, aber stabile Patient*innen betreut.
Verkehrseinschränkungen und Parkverbote
Straßen- und Halteverbote
Bereits ab dem 17. Februar 2025 gelten in vielen Bereichen Halteverbote, um Platz für Toiletten und Absperrungen zu schaffen. Fahrzeuge, die in gesperrten Bereichen stehen, werden abgeschleppt.
Wichtige Straßensperrungen
- Kwartier Latäng: Sperrung ab 26. Februar 2025 12:00 Uhr
- Zülpicher Straße: Ab 27. Februar 2025 06:00 Uhr bis 28. Februar 2025 04:00 Uhr gesperrt
- Rosenmontagszug: Sperrungen entlang der gesamten Zugstrecke
Einschränkungen im ÖPNV
- Linie 9: An Weiberfastnacht Umleitung über Aachener Straße
- Linie 12 & 15: Haltestelle Zülpicher Platz entfällt
- Linie 18: Weiberfastnacht Trennung zwischen Weißhausstraße und Barbarossaplatz
Autofahrer wird geraten, den Innenstadtbereich zu meiden und auf P+R-Plätze auszuweichen.
Fazit
Die Stadt Köln setzt auch 2025 auf ein umfangreiches Sicherheits- und Ordnungskonzept, um den Karneval für alle Beteiligten sicher, sauber und möglichst reibungslos zu gestalten. Durch Glasverbote, Sperrzonen, verstärkte Jugendschutzmaßnahmen und einen umfassenden Ordnungsdienst sollen Feiernde geschützt und Anwohner entlastet werden.
Wer feiern möchte, sollte sich an die Regeln halten – dann steht einem unvergesslichen Straßenkarneval nichts im Wege!