Neben dem Kölner Zoo und den städtischen Museen kann in der Domstadt eine weitere Kultur- und Freizeiteinrichtung nun unter Auflagen seinen Betrieb wieder aufnehmen. Am Dienstag, den 5. Mai 2020 um 12 Uhr öffnete das Kölner Schokoladenmuseum endlich – nach seiner Zwangsschließung während der aktuellen Coronavirus-Pandemie – wieder seine Pforten. Die Besucher erwartet wie gewohnt eine spannende Ausstellung zum Thema Kakao und Schokolade. Als besonderer Höhepunkt dürfen sich die Gäste auf die völlig neu gestaltete gläserne Schokoladenfabrik freuen, deren Eröffnung ursprünglich für den 27. März 2020 geplant war.
Natürlich gelten für die Öffnung während der Corona-Krise die strengen behördlichen Auflagen. So wurde von den Betreibern ein umfangreiches Sicherheits- und Hygienekonzept erarbeitet. Die Besucher müssen z.B. eine Schutzmaske / Mund-Nase-Bedeckung tragen. Dies gilt nicht für Kinder bis zum Schuleintritt und Personen, die aus medizinischen Gründen keine entsprechende Maske tragen können. Damit wird sichergestellt, dass der Besuch des Schokoladenmuseums ein sicheres Erlebnis für alle Sinne ist.
Die Ausstellung öffnet von Dienstag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr und samstags, sonntags sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Jede Viertelstunde erhalten 40 Besucher Einlass. Aber, damit keine Warteschlangen entstehen, müssen Interessierte vor dem Besuch ein E-Ticket mit Zeitfenster kaufen. Das Reservierungsticket gibt es direkt im Online-Shop und Restplätze werden an der Kasse vor Ort im Schokoladenmuseum verkauft.
Die gläserne Fabrik im Kölner Schokoladenmuseum
Ein Leben ohne Schokolade ist zwar möglich, für die meisten Deutschen aber eher schwierig. Seit Jahren führt die süße Verführung die Liste der beliebtesten Süßigkeiten an. Rund neun Kilo pro Kopf und Jahr der Nascherei geht den Deutschen durch den Magen und zum Teil auch auf die Hüften. Zudem ist Deutschland der größte Produzent in Europa.
Die beliebte Nascherei liegt also im Trend und seit über 25 Jahren gehört das Kölner Schokoladenmuseum zum überzeugendsten Botschafter der Leckerei. Das Herzstück des Museums, die gläserne Fabrik, wurde innen komplett neu gestaltet. Ein Erlebnis der hochmodernen, informativen und vor allem sinnlichen Art.
Vom neuen Zutatenlager geht es zur Produktionsstraße, wo eine begehbare Infografik faszinierende Einblicke in die Fertigung gewährt. Informative und spannende Medienstationen säumen den gesamten Produktionsprozess. Und während der ganzen Zeit können sich die Besucher an dem Duft flüssiger Schokolade erfreuen.
Nicht ohne Stolz präsentiert Annette Imhoff, Geschäftsführerin des Museums die Neuerungen: “Schokolade ist seit Jahrhunderten ein Genuss und wird es auch in Zukunft bleiben. Darum haben wir ihre Geschichte mit dem Heute verbunden und ein völlig neues Museumserlebnis geschaffen.”
Der Schokokobrunnen sprudelt wieder, aber …
… einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch. Das Wahrzeichen der Ausstellung, der drei Meter hohe Brunnen, erhebt sich zwar sprudelnd auf einer neuen goldenen Bühne, naschen darf man dort zurzeit jedoch nicht. Aber keine Sorge, der Genuss kommt nicht zu kurz. Als kleinen Trost überreicht der Maître Chocolatier jedem Besucher am Eingang ein hygienisch verpacktes süßes Präsent.
An weiteren Stationen kann man historische Maschinen bestaunen, die einen entscheidenden Beitrag zur Industrialisierung geleistet haben. Durch sie wurde das einstige Luxusgut zum Genuss für alle. Auf der oberen Etage der Fabrik können die Gäste in der Manufaktur den Maîtres Chocolatiers bei der Arbeit zusehen. Hier werden z. B. Nüsse und Früchte überzogen und Hohlfiguren aus der süßen braunen oder weißen Masse hergestellt. Und der angrenzenden Confiserie werden köstliche Pralinen gefertigt.
Auch wenn in diesen Tagen im Schokoladenmuseum keine Führungen, Kurse und Verkostungen angeboten werden können, lohnt sich ein Rundgang durch die Erlebnisausstellung allemal. Und eine kleine Abwechslung in Zeiten wie diesen ist immer willkommen.
Hätten Sie gewusst, dass im Schokoladenmuseum Köln …
- jedes Jahr knapp 160.000 Kilogramm Schokolade verarbeitet werden?
- pro Jahr über 200 Veranstaltungen ausgerichtet werden?
- die Bel Etage seit 2006 offizielles Trauzimmer des Kölner Standesamtes ist?
- kostenlose Lehrerfortbildungen zu wechselnden Themen rund um Schokolade und Kakao stattfinden?
- die laufenden Einnahmen eigenständig erwirtschaftet werden und sich das Museum selbst trägt? Es erhält also keine staatlichen Zuschüsse und befindet sich im Privatbesitz der Kölner Familie Imhoff.
- sich ein eigenes Tropenhaus befindet? In diesem wachsen bei 25 Grad Celsius und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit unter anderem exotische Kakaobäume.
- man sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und ausschließlich Ökostrom einsetzt?