Entdecke Köln neu – mit vom urbanana-Award ausgezeichneten Ideen

Die Trophäen wurden von dem Kölner Künstler Thomas Baumgärtel gestaltet, der auch unter dem Namen Bananensprayer bekannt ist.
Die Trophäen wurden von dem Kölner Künstler Thomas Baumgärtel gestaltet, der auch unter dem Namen Bananensprayer bekannt ist.
copyright: Tourismus NRW / Pia Weselowski

Bereits zum vierten Mal wurde Ende März der urbanana-Award verliehen. Der von Tourismus NRW, Köln Tourismus, Tourismus Düsseldorf und Ruhr Tourismus und in Kooperation mit CREATIVE.NRW initiierte Preis möchte einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Kreativ- und Digitalstandortes NRW leisten und dadurch die Ansiedlung junger Unternehmen sowie die Entwicklung neuer städtetouristischer Angebote unterstützen. Die urbanana-Preisverleihung fand unter der Schirmherrschaft des NRW-Wirtschaftsministers Prof. Dr. Andreas Pinkwart statt, der zum Auftakt der Verleihung auch eine Rede hielt.

40 Bewerber aus Nordrhein-Westfalen hatten sich auf eine der sechs Trophäen beworben, die mit einem Preisgeld von 4.000 Euro dotiert sind. Die siebenköpfige Jury sichtete die Bewerbungen nach Kriterien wie Innovationsgrad, Alleinstellung und Originalität, Übertragbarkeit und Wertschöpfungspotential. Damit macht der urbanana-Award auf Projekte aufmerksam, die nicht nur innovativ sind, sondern auch auf andere Städte übertragbar sind, um somit einen langfristigen Mehrwert für verschiedene Tourismusstandorte NRWs zu liefern. Von den insgesamt 20 Kölner Bewerbern, konnten sich letztendlich zwei durchsetzen.

TimeRide GO! – Kölner Geschichte selbst erfahren

Das TimeRide-Team aus Köln hat einen urbanana-Award gewonnen: Gründer und Geschäftsführer Jonas Rothe, Produktdirektorin und Geschäftsleitung Lisa Schulz und Manager Sales & Cooperations Alexandra Fuchs (v.l.n.r.).
Das TimeRide-Team aus Köln hat einen urbanana-Award gewonnen: Gründer und Geschäftsführer Jonas Rothe, Produktdirektorin und Geschäftsleitung Lisa Schulz und Manager Sales & Cooperations Alexandra Fuchs (v.l.n.r.).
copyright: TimeRide

Wie oft wünscht man sich in eine andere Zeit zurück und stellt sich vor, wie dieser oder jener Ort mal ausgesehen haben mag? Doch Bücher, Filme und die bloße Fantasie allein genügen an dieser Stelle oft nicht mehr aus. Um einen Eindruck davon zu erhalten, wie die Vergangenheit ausgesehen und sich angefühlt haben könnte, muss man selbst vor Ort gewesen sein. TimeRide GO! macht genau das möglich – und das ganz ohne Zeitmaschine. Stattdessen wird die Technik der Virtual Reality-Brille neu inszeniert.

“Das Besondere ist, dass man während des Stadtrundgangs mobile VR-Brillen dabei hat und dann an festgelegten Stationen stehenbleibt, zum Beispiel am Kölner Dom”, erklärt Julian Herbig, PR & Communication Manager der TimeRide GmbH das Konzept. “Und dann zieht man die VR-Brille auf und sieht, wie der Kölner Dom im Bau im 13. Jahrhundert aussah. Das ist einfach großartig! Im nächsten Augenblick zieht man die Brille wieder ab und hat den Vorher-Nachher-Vergleich. Man ist an Ort und Stelle und erlebt dann wie die Stadt an diesem Schauplatz in der Vergangenheit aussah.”

Time Ride GO! ist ein Kind der Coronapandemie, entstand die Idee doch aus der Not heraus, als es der Veranstaltungsbranche besonders schlecht ging. Die geführten VR-Stadtrundgänge gehören der TimeRide GmbH an, die seit 2017 einen festen Standort am Alter Markt in Köln hat. Im Sommer 2020 wurde das neue Konzept in Köln gelauncht. Und kam so gut an, dass es bereits wenig später auch in Dresden angeboten wurde. Aktuell läuft die Entwicklung weiterer Time Ride GO!-Stadtrundgänge auf Hochtouren. Schon in den kommenden Monaten expandiert das Konzept in weitere größere deutsche Städte.

Mit gutem Gewissen die Stadt entdecken – dank der EcoHopper App

Olivér Szabó, der mit seiner nachhaltigen Agentur greencentive die EcoHopper App entwickelt hat.
Olivér Szabó, der mit seiner nachhaltigen Agentur greencentive die EcoHopper App entwickelt hat.
copyright: Tourismus NRW / Pia Weselowski

Seit 2020 organisiert Olivér Szabó, Inhaber und Gründer der greencentive Agentur, das Ecohopping Festival in Köln, bei dem er nachhaltig agierenden Läden und Initiativen die Möglichkeit geben möchte, sich ähnlich wie bei einem Tag der offenen Tür einem großen Publikum zu präsentieren. Inzwischen hat das Festival Nachwuchs in Gestalt einer App bekommen. Die kostenlose App EcoHopper informiert über etwa 500 nachhaltig agierende Läden und Initiativen in Köln, die Szabó selbst aufgespürt hat.

Die Aufnahme in der App ist für die Läden kostenlos, allerdings legt Szabó viel Wert auf Transparenz und darauf, dass die Läden auch das umsetzen, was sie vorgeben zu sein. Die App funktioniert via GPS. Ein Mal runtergeladen können persönliche Vorlieben und die bevorzugte umweltfreundliche Fortbewegungsform, etwa zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln eingestellt werden und schon wird einem das nachhaltige Angebot in der Umgebung gezeigt.

Einen besonderen Mehrwert der App sieht Szabó darin, dass auch die Binnenwirtschaft jener Stadtteile gestärkt wird, die sonst weniger Beachtung finden: “In Kalk gibt es zwar nicht so viel, aber dort würde einem die App zum Beispiel das Nobiko vorschlagen, das ist ein genossenschaftlich organisiertes Udon-Restaurant. Und wenn man dann schonmal in der Gegend ist, holt man sich dort vielleicht noch Gemüse oder geht in einen Schuhladen.”

Aktuell gibt es die App für die Städte Köln, Freiburg und Stuttgart. Für Berlin steht der Upload bereits in den Startlöchern, Düsseldorf und München kommen noch in diesem Frühling hinzu. Für die notwendige Expertise bei der Auswahl der Läden sorgen fachkundige Experten in den jeweiligen Städten. Das Ecohopping Festival findet in diesem Jahr am 9. und 10. Juli 2022 statt.

Kulinarische Schnitzeljagd – erschmecke Köln neu

Gründer und Geschäftsführer der Kulinarischen Schnitzeljagd Peter Wiedeking, Marketing Managerin Jana Leckel und Mitgründerin Susanna Wiedeking freuen sich über den urbanana-Award. (v.l.n.r.)
Gründer und Geschäftsführer der Kulinarischen Schnitzeljagd Peter Wiedeking, Marketing Managerin Jana Leckel und Mitgründerin Susanna Wiedeking freuen sich über den urbanana-Award. (v.l.n.r.)
copyright: Tourismus NRW / Pia Weselowski

Mit der Kulinarischen Schnitzeljagd wurde ein weiteres Start-up ausgezeichnet, das einen die Stadt auf eine neue Art entdecken lässt – nämlich kulinarisch. Das Düsseldorfer Start-up expandierte 2019 zum ersten Mal in andere Städte und ist seitdem auch jährlich in Köln vertreten. Bei den individuellen Genusstouren, erschmecken bis zu 400 Teilnehmer ihre Stadt an einem festgelegten Tag zwischen 11 und 18 Uhr in ihrem eigenen Tempo. In 12 Restaurants, Cafés und Feinkostläden erhalten sie Appetithäppchen, die einen Eindruck von den zumeist inhabergeführten Läden vermitteln. Für alle Touren gibt es einen radoptimierten Routenvorschlag, der den Teilnehmern zum Download zur Verfügung gestellt wird.

Ähnlich wie auch TimeRide GO! oder EcoHopper konnte sich das Konzept während der Pandemie behaupten: “Gerade die vergangenen beiden Jahre haben gezeigt, wie gut sich unser Konzept auf andere Städte übertragen lässt. Für viele unserer Teilnehmer war die Kulinarische Schnitzeljagd während der Pandemie eines ihrer wenigen kulturellen Events”, weiß Marketing Managerin Jana Leckel. Denn trotz der schwierigen Lage für die Veranstaltungsbranche und die Gastronomie konnte das Angebot der Genusstouren ausgebaut werden. So gibt es seit dem letzten Jahr beispielsweise drei Events in Köln, darunter erstmalig auch eine rein pflanzliche Tour.

Das Genuss-Event findet in diesem Jahr am 04.06., 02.07. (vegan) und 13.8.2022 in der Rheinmetropole statt.

Weitere urbanana-Gewinner von Rhein und Ruhr

Neben TimeRide GO!, EcoHopper und der Kulinarischen Schnitzeljagd freuten sich drei weitere Gewinner über ihren urbanana-Award und die damit einhergehende Unterstützung:

  • Artventure aus Bochum: Bei Artventure handelt es sich um eine App, die von Studierenden der Ruhruni Bochum und der TU Dortmund entwickelt wurde. Sie zeigt auf einer interaktiven Karte Kunstwerke im öffentlichen Raum und liefert via Text und Audioguide Informationen zu Kunstwerken und den dahinterstehenden Künstlern. Die App befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase, lässt sich aber in den bekannten App-Stores bereits herunterladen.
  • Pretty Wall Bilk aus Düsseldorf: Der Galerist der Street Art Galerie Pretty Portal, Klaus Rosskothen, wird Mitte des Jahres mit (inter-)nationalen Street Art Künstlern eine Unterführung in Düsseldorf-Bilk in eine öffentliche Kunstgalerie verwandeln.
  • Musikalischer Underground aus Rhein-Ruhr: Die musikalische Stadtführung findet jeweils in Duisburg, Dortmund und Essen statt und begibt sich auf die Spuren von nationalen sowie internationalen Musikern aus Metal, Punk, Techno, Krautrock sowie Rock´n´Roll.

Mehr über die Gewinner dieses Jahres auf der Homepage von urbanana.