Bombe in Köln-Lindenthal: Infos zur Evakuierung und Entschärfung!

Bombe in Köln-Lindenthal: Infos zur Evakuierung und Entschärfung!
Bombe in Köln-Lindenthal: Infos zur Evakuierung und Entschärfung!
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Letzte Aktualisierung am 21.10.2020 um 14:20 Uhr: Bei Bauarbeiten wurde am Dienstag, 20.10.2020, in Köln-Lindenthal eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Bei dem Blindgänger in der Nähe der Kölner Uniklinik an der Robert-Koch-Straße 20 handelte es sich um eine englische 5-Zentner-Bombe. Die Entschärfung und Evakuierung wurde wegen des logistischen Aufwands auf Mittwoch, 21.10.2020, verschoben.

UPDATE 21.10.2020: Bombe in Köln-Lindenthal ist entschärft!

Der Blindgänger in Köln-Lindenthal wurde durch die Kampfmittelbeseitigungs-Experten der Bezirksregierung Düsseldorf am Mittwoch, 21.10.2020, um 13:31 Uhr erfolgreich entschärft. Die Evakuierung rund um den Fundort der Bombe ist nun aufgehoben. Die Verkehrssperrungen werden sukzessive aufgehoben. Dabei kann es wegen der Rücktransporte von Patienten auf dem Gelände der Kölner Uniklinik und ins Krankenhaus Weyertal, sowie durch Krankentransporte von Anwohnern zu Verzögerungen kommen. Die betroffenen Anwohner können wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen.

Bei der Entschärfung der Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg kam eine so genannte Raketenklemme zum Einsatz, mit welcher der Aufschlagzünder der 5-Zentner-Bombe ausgelöst wurde. Bei der Entschärfung des Aufschlagzünders kam es zu einem ungefährlichen Knallgeräusch. Von der Evakuierung waren rund 1.100 Personen betroffen. Zusätzlich mussten etwa 55 Patienten der Frauenklinik der Uniklinik Köln und rund 150 Patienten, die stationär im Krankenhaus Weyertal behandelt werden, evakuiert werden. Die Verlegung von Patienten der Unikliniken für Orthopädie und für Zahnheilkunde regelte die Kölner Uniklinik intern.

Bombenfund an der Uniklinik Köln

Bei Bauarbeiten in Köln-Lindenthal wurde am Dienstag, 20.10.2020, in der Nähe der Kölner Uniklinik eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Bei dem Blindgänger an der Robert-Koch-Straße 20 handelt es sich um eine englische 5-Zentner-Bombe. Das Kölner Ordnungsamt, die Sprengstoff-Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, die Feuerwehr sowie die Uniklinik- bzw. Krankenhausleitung haben in gemeinsamer Absprache Mittwoch, 21.10.2020, als Tag der Entschärfung festgelegt. Die konkrete Uhrzeit zur Entschärfung der Bombe steht aktuell noch nicht fest.

Zuvor wurde eine Entschärfung am Fundtag in Betracht gezogen, allerdings sind von der Evakuierung u. a. die Frauenklinik mit Geburtsstation, die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Zahnklinik und die Klinik für Orthopädie der Uniklinik Köln sowie das Krankenhaus Weyertal betroffen. Die Evakuierung der betroffenen Patienten bedarf allerdings eines größeren zeitlichen Vorlaufs, der nun bei den Planungen und der anstehenden Entschärfung der Bombe am nächsten Tag berücksichtigt ist.

Rund 1.100 Anwohner von Evakuierung in Köln-Lindenthal betroffen

Der Gefahrenbereich rund um den Fundort der Bombe in Köln-Lindenthal wurde mit rund 300 Metern festegelegt.
Der Gefahrenbereich rund um den Fundort der Bombe in Köln-Lindenthal wurde mit rund 300 Metern festegelegt.
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Der vorläufige Gefahrenbereich wurde mit einem Radius von mindestens 300 Metern festgelegt. Der endgültige Evakuierungsbereich wird noch genauer bestimmt. Das Ordnungsamt entscheidet am Mittwoch, 21.10.2020 über alle weiteren Maßnahmen zu Absperrungen und dem Verlauf der Evakuierung. Von den Evakuierungsmaßnahmen wären (bei einem derzeitigen 300-Meter-Radius) rund 1.100 Anwohner betroffen. Die Zahl der betroffenen Patienten in sowie die Zahl der betroffenen Mitarbeiter der Kliniken und Institute wird aktuell noch ermittelt. Im Krankenhaus Weyertal sind rund 150 Patienten in stationärer Behandlung.

Das Kölner Ordnungsamt wird am Mittwoch, 21.10.2020, ab 9 Uhr mit der Evakuierung beginnen und die Anwohner und anliegende Gewerbebetriebe im Gefahrenbereich bringen. Bereits am Dienstag, 20.10.2020, wird der Ordnungsdienst der Stadt Köln ein Infoschreiben an die betroffenen Anwohner und Gewerbetreibende verteilen. Darin werden zum einen Informationen zur Evakuierung und zur geplanten Anlaufstelle am Apostelgymnasium, Biggestr. 2, 50931 Köln-Lindenthal, stehen.

Dem Schreiben wird zudem ein Auskunftsbogen hinzugefügt, den Personen zur Anlaufstelle bitte ausgefüllt mitbringen sollen. Dieser dient dem Betrieb der Anlaufstelle unter den aktuellen Coronaschutz-Maßnahmen, so dass eine Rückverfolgung der anwesenden Betroffenen gewährleistet ist.

Infos: Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln

Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zum Alltag in Köln. copyright: Antonio Nardelli / stock.adobe.com
Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zum Alltag in Köln.
copyright: Antonio Nardelli / stock.adobe.com

In Köln kommt es immer wieder zu Funden von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen wie jüngst in Köln-Klettenberg oder eben jetzt wieder einmal in Lindenthal gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt.

Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Rund ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen. Die Experten der nordrhein-westfälischen Kampfmittelbeseitigungsdienste haben im vergangenen Jahr 2.811 Bomben unschädlich gemacht – das sind knapp 45 Prozent mehr als im Vorjahr (2017: 1.946 Bomben). Grund für den Anstieg der Fundzahlen ist unter anderem die weiter anhaltende gute Baukonjunktur und damit einhergehend mehr Bombenfunde.