Kölner Sport Treff: Geld schießt keine Tore – oder doch?

SportTreff- Veranstalter Hans-Jürgen Schmidt im Gespräch mit Vfl-Gummersbach-Geschäftsführer Axel Geerken. / copyright: ZIEGS KUCHEL MÜLLER COMMUNICATION SERVICE GBR
SportTreff- Veranstalter Hans-Jürgen Schmidt im Gespräch mit Vfl-Gummersbach-Geschäftsführer Axel Geerken.
copyright: ZIEGS KUCHEL MÜLLER COMMUNICATION SERVICE GBR

Die Finanzen sind ein wichtiges und sehr sensibles Thema in der Sportwelt. Der 27. Kölner Sport Treff hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und darüber diskutiert. In den Gebäuden des ehemaligen Flughafens Butzweiler Hof in Köln-Ossendorf führte der Veranstalter Hans-Jürgen Schmidt durch den spannenden Abend.

Beim 27. Kölner Sport Treff konnten sich die Gäste über das sensible Thema „Sport und Finanzen“ informieren. Dort standen die Experten Axel Geerken, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten und Europapokalsiegers der Pokalsieger VfL Gummersbach, Jan Pommer, Geschäftsführer der Beko Basketball Bundesliga, Klaus Ulonska, Präsident des Kölner Traditionsklubs Fortuna Köln sowie Stefan Schwertel, Senior Manager von PricewaterhouseCoopers (PWC), erst Moderator Hans-Jürgen Schmidt und dann den circa 130 Gästen Rede und Antwort.

Förderung der Sportler

Im ersten Teil der eineinhalb stündigen Podiumsdiskussion ging es in erster Linie um die Finanzierung der Sportler und die Versorgung nach der aktiven Karriere. Rund 80 Prozent des Budgets vieler Vereine wird in Spieler und deren Gehälter investiert. Dabei bekommen Sportler ebenso ein geregeltes monatliches Einkommen wie andere Bürger auch. Da eine Sportlerkarriere in der Regel aber viel kürzer ist als die des Otto Normalverbrauchers, legt der Verein großen Wert auf eine weitere Ausbildung der Sportler, damit diese in ihrem „Sportlerruhestand“ einen Beruf ausüben zu können. Wie viel Gehalt die Sportler bekommen, richtet sich letztlich nach dem Budget, das dem Verein zur Verfügung steht.

Finanzierung des Vereins

Eines der berühmtesten Zitate, wenn es um die Finanzierung einiger Sportarten geht, stammt von Otto Rehagel und lautet: „Geld schießt keine Tore“. „Diese Aussage war darauf bezogen, dass das Geld auf der Bank unnütz sei, und deshalb in gute Spieler investiert werden solle“, stellte Stefan Schwertel klar. Doch woher kommt das benötigte Geld? „Die Vereine finanzieren sich hauptsächlich durch Sponsoring. Ticketing und Merchandising machen nur einen kleinen Teil des Budgets aus“, erklärte Jan Pommer. Eine andere Finanzierungsmöglichkeit hat der Kölner Fußballverein Fortuna gefunden: Auf der Internetseite deinfussbalclub.de kann man als Mitglied durch einen jährlichen Beitrag wichtige Entscheidungen des Vereins durch Abstimmungen be-einflussen. „Fortuna ist der demokratischste Verein der Welt“, bestätigte Klaus Ulonska. Auch der VfL Gummersbach hat eine innovative Website. „Dort haben die Fans ebenfalls die Möglichkeit ihre Meinung zu äußern, auch wenn sie kein direktes Mitbestimmungsrecht haben“, so Axel Geerken.

Nach der Diskussion und der anschließenden Fragerunde zogen die Experten das Fazit, dass die finanzielle Lage eines Vereins dessen Erfolg sehr wohl stark beeinflussen könne und dass jeder Profisportler hart arbeiten müsse, um sich seinen Ruhestand zu verdienen. Oder wie Stefan Schwertel zusammenfasste: „Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen Etat und sportlichem Erfolg. Erfolg im Sport wird jedoch nicht automatisch Gewinn.“