OB Jürgen Roters setzt sich für Kölner Autor Dogan Akhanli ein

Jürgen Roters schreibt Brief an Istanbuler Amtskollegen Kadir Topbaş / copyright: Stadt Köln
Jürgen Roters schreibt Brief an Istanbuler Amtskollegen Kadir Topbaş
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Nach der Verhaftung des Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli in der Türkei hat sich Oberbürgermeister Jürgen Roters an seinen Amtskollegen in der Kölner Partnerstadt Istanbul, Kadir Topbaş, gewandt. Akhanli ist seit dem 10. August 2010 in Istanbul in Untersuchungshaft.

In dem Brief schreibt Oberbürgermeister Roters, dass sich nicht nur viele Freunde des Schriftstellers Dogan Akhanli in Köln in der Angelegenheit an ihn gewandt hätten. Auch das deutsche P.E.N.-Zentrum und der Verband deutscher Schriftsteller hätten gegen die Verhaftung des Kölner Autors in der Türkei protestiert.

Weiter heißt es: “Nach den hier vorliegenden Informationen wird Herr Akhanli eine Straftat aus dem Jahre 1989 zur Last gelegt. Die vielen Menschen hier in Köln und auch außerhalb Kölns, die sich für Herrn Akhanli einsetzen, vertreten die Auffassung, dass es für eine Beteiligung Herrn Akhanlis an der Straftat keinerlei Beweise gäbe. Weiterhin wird auf entlastende Zeugenaussagen aus damaliger Zeit hingewiesen.”

“Herr Akhanli ist ein angesehener Kölner Schriftsteller,” so Roters, “der sich wesentlich für den interkulturellen, auf Versöhnung angelegten Dialog engagiert und hierbei für die Unteilbarkeit der Menschenwürde und den Frieden eintritt. In seinen Werken setzt er sich mit kollektiver Gewalt und genoziden Erfahrungen der türkischen Geschichte auseinander.”

Ihm liege es fern, sich in ein laufendes Verfahren einzumischen, schreibt der Kölner Oberbürgermeister. Er möchte seinen Istanbuler Amtskollegen aber persönlich bitten, sich der Angelegenheit anzunehmen und für Dogan Akhanlis Entlassung aus der Untersuchungshaft bis zur möglichen Verfahrenseröffnung einzusetzen. Roters liege sehr viel daran, dass die Vorwürfe, die gegen den deutschen Staatsbürger Dogan Akhanli erhoben würden, schnellstmöglich und nachvollziehbar überprüft würden und dass das Wohlergehen des Kölner Autors uneingeschränkt sicher gestellt sei.

Autor: Quelle: Stadt Köln