Heute gehört die Kinderkleidung zu den Standardangeboten der Modebranche. Alljährlich erobern neue Fashiontrends für die Kleinsten den Markt und sorgen sowohl bei Eltern als auch bei Kindern für Begeisterung.
Wagt man einen Blick in die vergangenen Jahrhunderte, wird schnell deutlich, dass sich die Kinder Kleidung einem wesentlichen Wandel unterzog, der sich nicht nur bei der Optik, sondern auch bei den praktischen Eigenschaften der Stücke zu erkennen gibt. Bis heute sind die frühen Formen der Kinderkleidung gänzlich unbekannt. Erst ab dem 16. Jahrhundert liegen Aufzeichnungen zugrunde, die zeigen, wie sich die Kleidungsstücke für die Kleinsten gestalteten.
Vom 16. bis etwa 19. Jahrhundert trugen Kinder unabhängig von ihrem Geschlecht bis zum 5. und 6. Lebensjahr bodenlange Kleider. Darüber wurde eine Schürze gelegt. Erst ab dem Alter von sechs oder sieben Jahren bekamen Jungen Hosen als Kleidungsstücke. Mädchen wurden von da an im Stil der erwachsenen Frauen gekleidet. Bereits ab dem 16. Jahrhundert avancierte das Korsett zum wichtigsten Bestandteil der Kinder Kleidung. Mädchen wurde das Korsett bereits im Kindesalter angelegt.
Dabei spielte das Korsett ausschließlich bei den gut situierten Familien und dem Adel eine entscheidende Rolle. In den einfachen Unterschichten war es als Bestandteil der Kinderkleidung gänzlich unbekannt. Entscheidenden Einfluss nahm die „Spanische Mode“, die Kleidung von Mädchen veränderte. Während dieser Zeit wurde jungen Mädchen auf den Körper eine Bleiplatte gelegt. Durch diese sollte das Wachstum der Brüste verhindert werden, da diese als unschicklich angesehen wurden. Bis ins 19. Jahrhundert trugen Kinder, die laufen lernten, an der Kinderkleidung Gängelbänder, die einer Leine gleichkamen. Zudem trugen sie Fallhütchen auf dem Kopf.