Stadt liegt Angebot zur Flüchtlingsunterbringung vor

Evangelische Kirche bietet Stadt leerstehendes Gebäude in der Innenstadt an / copyright: Dieter Schütz / pixelio.de
Evangelische Kirche bietet Stadt leerstehendes Gebäude in der Innenstadt an
copyright: Dieter Schütz / pixelio.de

Bis zum Sommer vergangenen Jahres hatte das Diakonische Werk Köln und Region seinen Sitz in der Brandenburger Straße gleich hinter dem Dom. Seit wenigen Tagen wird das Gebäude der evangelischen Kirche in der Innenstadt als Obdachlosenunterkunft im Rahmen der Winterhilfe genutzt.

Mit der neuen Schlafstelle in der
Innenstadt sorgen Stadt und Sozialdienst katholischer Männer (SKM)
dafür, dass Menschen ohne Wohnung bei Kälte und Nässe ein Dach über dem
Kopf haben.

Die Evangelische Kirche hat der Stadt nun angeboten,
das Gebäude künftig, nach Ende der Winterhilfe im Frühjahr, für die
Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. Das gaben Manfred Rekowski,
Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Stadtsuperintendent Rolf
Domning  und Helga Blümel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes
Köln und Region, bei einem Pressegespräch im Haus der Evangelischen
Kirche in der Kartäusergasse bekannt.

“Die Stadt ist dazu verpflichtet, die ihr zugewiesenen ausländischen Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen,” betonte Henriette Reker, Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln. “Ich freue mich sehr, dass uns die evangelische Kirche dabei unterstützen möchte. Wir werden das Angebot prüfen.”

Das
Angebot der katholischen Kirche, das Klarissenkloster in Kalk künftig
für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen, werde derzeit
ebenfalls geprüft. Auch die türkisch-islamische-Union habe der Stadt
Unterstützungsbereitschaft bei der Flüchtlingsunterbringung
signalisiert, sagte Reker.

Bis Ende März wird das mehrstöckige
Gebäude in der Brandenburger Straße, das die Stadt kurzfristig so
hergerichtet hat, dass dort bis zu 70 Menschen übernachten können, im
Rahmen der Winterhilfe genutzt. Erst danach kann die Stadt prüfen, ob
die Immobilie der evangelischen Kirche für einen Umbau zur
Flüchtlingsunterbringung geeignet ist. Die Betreuung der Flüchtlinge
könnte anschließend das Migrations-Team der Evangelischen Kirche
sicherstellen, kündigte Helga Blümel an.

Aufgrund der aktuellen
Situation in den Krisengebieten im Mittelmeerraum und der erwarteten
weiteren Zuweisung von Kontingentflüchtlingen rechnet die Stadt Köln mit
kontinuierlich hohen Zuzugszahlen in Deutschland. Die Verteilung in der
Bundesrepublik wird nach einem festen Schlüssel vorgenommen. NRW erhält hierbei 21,2 Prozent, wovon wiederum 5,1 Prozent Köln zugewiesen werden.

Bei
der Bewältigung der akuten Engpässe berücksichtigt die Stadt Köln den
Grundsatz, dass der hohe Bedarf an Unterkünften für die Unterbringung
von Flüchtlingen mittel- bis langfristig durch feste Einrichtungen
gesichert werden soll, die vollständig den vom Rat 2004 beschlossenen
Leitlinien entsprechen.

Die Stadt Köln sucht weiter nach
geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten. Der Stadtrat hat in seiner
jüngsten Sitzung den Bau von drei Flüchtlingswohnheimen auf den Weg
gebracht. Die neuen Heime sollen an der Josef-Kalscheurer-Straße in
Sürth, am Godorfer Kuckucksweg und an der Potsdamer Straße in Weiden
entstehen.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di