Der Bandscheibenvorfall – auch ohne Operation heilbar

Der Bandscheibenvorfall – auch ohne Operation heilbar copyright: pixabay.com
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Heutzutage leiden viele Menschen unter Rückenschmerzen. Häufig werden diese z. B. durch Verspannungen, mangelnde Bewegung, Übergewicht aber auch durch altersbedingte Verschleißerscheinungen verursacht. Meist lassen sich Rückenprobleme durch Einnahme von Schmerzmittel, durch Physiotherapie, Wärmebehandlungen etc. beheben. Sollten die Schmerzen im Rücken jedoch länger anhalten und kommen ggf. weitere Symptome hinzu wie Taubheitsgefühle oder gar Lähmungserscheinungen, könnte auch ein Bandscheibenvorfall die Ursache der Beschwerden sein.

Daher ist es in diesem Fall sinnvoll, weitere Untersuchungen vorzunehmen. Im Inneren der Bandscheiben befindet sich ein gallertartiger Kern, der bei Überbelastung oder durch Verschleißerscheinungen austreten bzw. sich vorwölben kann, ein so genannter Vorfall. Meist tritt der Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel auf, kann aber auch im Halswirbelbereich auftreten. Durch bildgebende Verfahren wie der Computertomografie (CT) oder der Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) können entsprechende Veränderungen festgestellt werden.

Konservative Behandlung: Physiotherapie und Akupunktur

Oft lassen sich die Beschwerden z.B. mit Physiotherape beheben. copyright: pixabay.com
Oft lassen sich die Beschwerden z.B. mit Physiotherape beheben.
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Wurde tatsächlich ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert, wird der Arzt zuerst versuchen, diesen mit konservativen Mitteln zu behandeln. Bei 70 – 90 Prozent der Patienten lassen sich die Beschwerden durch Gymnastik, Physiotherapie, Wärmebehandlungen, Massagen, Ruhigstellung und schmerzlindernde Medikamente verbessern. Auch Akupunktur hat sich in vielen Fällen als hilfreich erwiesen. Im Idealfall verschwinden die Beschwerden komplett und die Patienten genesen vollständig. Die operative Behandlung ist dann nicht erforderlich.

Lediglich in 10 Prozent der Fälle ist ein operativer Eingriff notwendig. Sollten doch bereits die Nerven geschädigt sein, ist eine Operation meist nicht zu vermeiden. Treten zudem Symptome wie beispielsweise starke Lähmungserscheinungen oder Blasen- oder Stuhlinkontinenz auf ist Eile geboten. Der Zeitpunkt des Eingriffs ist daher davon abhängig wie ausgeprägt die Symptome sind.

Sollte eine OP tatsächlich erforderlich sein, wird in den meisten Fällen eine mikrochirurgische Diskektomie vorgenommen. Bei diesem Verfahren wird ein kleiner Schnitt im Bereich der geschädigten Bandscheibe getätigt, durch den unter Zuhilfenahme eines Operationsmikroskops das vorgefallene Gewebe entfernt wird. Nach ein bis zwei Wochen Schonzeit kann der Patient dann mit den Reha-Maßnahmen beginnen.

Minimalinvasives Verfahren beim Bandscheibenvorfall belastet Patienten weniger

Minimalinvasives Verfahren beim Bandscheibenvorfall belastet Patienten weniger copyright: pixabay.com
Minimalinvasives Verfahren beim Bandscheibenvorfall belastet Patienten weniger
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Neben dieser Standardmethode werden noch weitere Verfahren zur Entfernung des geschädigten Gewebes angewandt, z. B. die minimalinvasiven Operationsmethoden. Diese Eingriffe hinterlassen weniger Narben und schonen das Gewebe. Zudem benötigt der Patient bei diesen Methoden keine Vollnarkose und kann sich nach der OP entsprechend schneller erholen. Diese Operationen finden allerdings bisher wenig Anwendung. Über die Art der Bandscheibenoperation entscheidet letztendlich der Arzt.

Die beste Art, einem Bandscheibenvorfall entgegenzuwirken, ist, ihn erst gar nicht geschehen zu lassen. Man kann durchaus auch im Alltag etwas für seinen Rücken und damit seine Bandscheiben tun. Durch eine vernünftige Körperhaltung kann man seinen Rücken effektiv entlasten. Auch gezieltes Training der Bauch- und Rückenmuskulatur ist förderlich. Außerdem sollte Übergewicht und Überlastung durch schweres und falsches Heben vermieden werden, was zusätzlich die Bandscheiben belastet. Eine hundertprozentige Garantie, durch vorbeugende Maßnahmen einen Vorfall zu verhindern, gibt es natürlich nicht aber zumindest lässt sich so die Wahrscheinlichkeit, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden verringern.