Medizin studieren in Deutschland – eine Sache des Numerus clausus?

Medizin studieren in Deutschland – eine Sache des Numerus clausus copyright: pixabay.com
Medizin studieren in Deutschland – eine Sache des Numerus clausus
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Ein Numerus clausus zwischen 1,0 und 1,1, das ist die Voraussetzung, um in Deutschland Medizin studieren zu dürfen. Wer diesen nicht aufweisen kann, muss sich entweder für ein anderes Studienfach entscheiden oder seine Abiturnote aufwerten. Die Aufwertung der Abiturnote ist durchaus über verschiedene Umwege möglich. Eine Möglichkeit besteht darin, den Test für medizinische Studiengänge kurz Medizinertest (TMS) zu absolvieren.

Der TMS ist ein Test zur Prüfung der Studierfähigkeit des Bewerbers und wird bundesweit einheitlich durchgeführt. Geprüft wird dabei das Verständnis für naturwissenschaftliche und medizinische Problemstellungen. In verschiedenen Untertests werden u.a. die Erfassung komplexer Informationen, der Umgang mit Größen und Einheiten, die Merkfähigkeit, die visuelle Wahrnehmung und die Konzentrationsfähigkeit geprüft. Fachspezifische Kenntnisse werden hingegen nicht abgefragt.

Medizin studieren: Auch in Österreich gibt es einen Aufnahmetest

Medizin studieren: Auch in Österreich gibt es einen Aufnahmetest copyright: pixabay.com
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Die Teilnahme am Test für medizinische Studiengänge, der jährlich stattfindet, ist lediglich einmal möglich. Dies unterscheidet ihn von seinem Pendant in Österreich, dem MedAT Aufnahmetest, den man zweimal absolvieren kann. Der MedAT ist in Österreich verpflichtend, wenn man dort Medizin studieren möchte, während die Absolvierung des TMS in Deutschland freiwillig ist.

Allerdings kann das Ergebnis des Tests bei der überwiegenden Mehrheit der deutschen Universitäten die Chancen auf einen Studienplatz erhöhen, da man die Abiturnote durch einen erfolgreich abgelegten Test um bis zum 0,8 Prozentpunkte aufwerten kann. In Österreich dagegen ist kein Numerus clausus erforderlich, um Medizin zu studieren. Dort reicht der bestandene MedAT, weshalb auch viele Abiturienten bei einer für Deutschland nicht ausreichenden Abiturnote dort hin ausweichen.

Grund genug, sich intensiv auf den Medizinertest vorzubereiten. Es gibt es mehrere Möglichkeiten dazu. Da wären zum einen spezielle Online-Portale, auf denen sich interaktiv Original-Aufgaben trainieren und lösen lassen. Zum Anderen gibt es im Buchhandel Bücher, mit Hilfe derer sich ebenfalls die Aufgaben des Tests üben lassen. Und darüber hinaus werden Lehrgänge angeboten, die einen Intensivkurs, der sich über mehrere Tage erstreckt sowie einen Online-Vorbereitungskurs anbieten. Zudem erhält der Teilnehmer persönliche telefonische Beratung durch einen Dozenten.

Faktenwissen spielt im TMS keine Rolle

Faktenwissen spielt im Test keine Rolle
Faktenwissen spielt im Test keine Rolle
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Da, wie bereits erwähnt, kein Fachwissen abgefragt wird, bringt reines Faktenlernen auch nicht den gewünschten Erfolg. Vielmehr muss sich der Prüfling mit den einzelnen Aufgabengruppen, im Idealfall mit Original-Prüfungsaufgaben, beschäftigen und diese trainieren. Folgende Aufgaben gibt es im Test für medizinische Studiengänge zu bewältigen:

  • Muster zuordnen
  • Medizinisch-naturwissenschaftliches Verständnis
  • Schlauchfiguren
  • Quantitative und formale Probleme
  • Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten
  • Merkfähigkeitstest
  • Figuren lernen
  • Fakten lernen
  • Textverständnis
  • Diagramme und Tabellen

Diese Aufgaben sind in einer bestimmten Anzahl in einer festgelegten Zeit zu erledigen.