Auch in diesem Winter bietet die Stadt Köln wieder besondere Hilfen für obdachlose Menschen zur kalten Jahreszeit an. Damit soll diesem Personenkreis ein zusätzlicher Schutz vor Kälte und Nässe ermöglicht werden. Extreme Temperaturen, Regenschauer oder Schneefälle in der kalten Jahreszeit führen dazu, dass auch Menschen eine Unterbringung wünschen, die bei normalen Wetterbedingungen auf der Straße leben und in dieser Zeit bestehende Unterbringungsangebote ablehnen. Aber auch Menschen, die sich in Köln aufhalten und kein Einkommen oder keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben, bedürfen in solchen Notsituationen einer humanitären Hilfe und einem Schutz vor gesundheitlichen Schäden.
Hierfür bietet das Amt für Soziales und Senioren bereits seit 22 Jahren eine “Winterhilfe” an. Diese besonderen Vorkehrungen werden für die kalte Jahreszeit vom 1. Oktober 2018 bis 31. März 2019 getroffen. Das bestehende Unterbringungsangebot wird für diesen Zeitraum zeitlich befristet aufgestockt. Bei extremen Witterungsverhältnissen werden darüber hinaus durch ehrenamtliche Kräfte und städtische Mitarbeiter sogenannte “Kältegänge” durchgeführt. Unterstützt wird die Stadt Köln von den Trägern der Wohnungslosenhilfe. Im Winter 2018/2019 bietet das Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln folgende zusätzliche Hilfsangebote:
24 Stunden-Telefon-Hotline für aufmerksame Bürger
Auch in diesem Jahr bietet die Stadt Köln eine Telefonnummer an, unter der Bürger sich melden können, wenn sie hilflose obdachlose Menschen bemerken, die bei den kalten Temperaturen im Freien schlafen. Diese Telefon-Hotline ist täglich 24 Stunden erreichbar.
Die Meldungen werden täglich an die Sozialverwaltung weitergeleitet. Bürger können sich auch direkt per Mail an das Sozialamt wenden: sozialamt.resodienste@stadt-koeln.de. Auch die Annahme von Kleiderspenden wird über diese E-Mail-Adresse vermittelt. Die Stadt Köln appelliert an alle Bürger, aufmerksam hinzuschauen. Die Erreichbarkeit der Telefon-Hotline wird durch den Träger der Wohnungslosenhilfe “Haus Rupprechtstraße Köln gGmbH” sichergestellt.
Zusätzliche Notschlafplätze für Obdachlose
Die Stadt Köln bietet das ganze Jahr über verschiedene, auf unterschiedliche Bedürfnisse von Wohnungslosen ausgerichtete, Beratungs-, Wohn- und Unterbringungsangebote an. Dabei werden insgesamt 61 Plätze in Notschlafstellen vorgehalten. Im Bereich des Betreuten Wohnens stehen 381 Plätze zur Verfügung. Im stationären Bereich sind es 228 Plätze. Ordnungsbehördliche Unterbringungen machen die größte Anzahl mit 760 Plätzen für Wohnungslose aus. Während der diesjährigen Winterhilfe stocken die Diakonie Michaelshoven e.V. und der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. ihre Angebote für Frauen um jeweils zwei Plätze auf.
Hilfen für wohnungslose Menschen mit Tieren
Das Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln bietet vier zusätzliche Plätze in der Einrichtung des Internationalen Bundes für wohnungslose Menschen mit Hunden an. Frauen mit Tieren werden in der Notschlafstelle “Comeback” des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. aufgenommen. Der Kölner Tierschutzverein in Köln-Zollstock bietet in diesem Jahr erneut Übernachtungsmöglichkeiten für Hunde von wohnungslosen Menschen an. Besonders im Fokus stehen dabei die Personen, die in der ordnungsbehördlichen Unterbringung in der Vorgebirgstraße übernachten. Für Hunde stehen zehn Plätze pro Nacht zur Verfügung.
Die Hundebesitzer können die Hunde abends bis 18 Uhr oder in der Zeit zwischen 20 bis 21 Uhr vorbeibringen. Die Hunde übernachten in einem beheizten Zwinger und werden mit Futter und Wasser versorgt. Jeweils morgens ab 7 Uhr können die Hunde wieder abgeholt werden.
Kältegänge der Stadt Köln
Nach den positiven Erfahrungen in den vergangenen Jahren gibt es auch in diesem Winter wieder Kältegänge. Dabei suchen Mitarbeiter der Stadt Köln in den Abendstunden bei längerfristigem Absinken der Temperaturen in den Minusbereich gezielt Plätze in der Kölner Innenstadt auf, die über die Telefon-Hotline gemeldet wurden oder die als Plätze, an denen sich Wohnungslose aufhalten, bekannt sind.
Die seit Juli 2017 aktiven Streetworker aus dem Bereich der Wohnungslosenhilfe unterstützen die Kältegänger tagsüber. Die angetroffenen Personen werden vor Ort über die Unterstützungsangebote der Stadt informiert. Die Angebote und Maßnahmen der Winterhilfe werden eng mit der Kölner Polizei, den Kölner Verkehrs-Betrieben und dem Ordnungsamt abgestimmt.
Unterbringung aus humanitären Gründen
Die Verwaltung hat in enger Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Männer Köln (SKM Köln) am 22. Oktober 2018 ein ganzjähriges Übernachtungsangebot im Rahmen der humanitären Hilfen für wohnungslose Menschen aus den Staaten der EU-Osterweiterung in der Vorgebirgstraße eröffnet. Das niederschwellige Angebot richtet sich an Personen, für die das bestehende Hilfesystem keine Angebote vorhält, zum Beispiel wegen fehlender Leistungsansprüche oder sprachlich-kultureller Hürden. Für dieses Angebot stehen vor Ort bis zu 90 Plätze zur Verfügung. Das tägliche Übernachtungsangebot ist täglich von 19 Uhr am Abend bis morgens um 8 Uhr geöffnet.
Zusätzlich wird die Verwaltung in enger Kooperation mit dem SKM Köln im Rahmen der Winterhilfe wie bereits in den vergangenen Jahren auch die niedrigschwellige Übernachtungsmöglichkeit in der Vorgebirgstraße für wohnungslose Menschen erweitern, die Hilfen im bestehenden Regelsystem nicht annehmen. Die aufgestockte Übernachtungsmöglichkeit mit weiteren 80 Plätzen wird ab Dezember 2018 betriebsbereit sein. Insgesamt stehen dann Plätze für bis zu 170 Frauen und Männer zur Verfügung. Diese können innerhalb des Hauses flexibel belegt werden.
Der Öffnungs- und Schließungstermin der Einrichtung sind wetterabhängig. Die allgemeinen Öffnungszeiten sind täglich von 19 bis 8 Uhr. Es handelt sich dabei um ein niedrigschwelliges Angebot, das ausschließlich zur Übernachtung genutzt werden kann. Das Projekt wird ebenso wie das ganzjährige Übernachtungsangebot durch den Sozialdienst Katholischer Männer betreut. Diese spezielle Unterkunft ist frei zugänglich, sie kann aber auch über die Träger der Wohlfahrtspflege, der Polizei, den Kölner Verkehrs-Betrieben KVB, dem Ordnungsamt, der Bahnhofsmission oder anderen Notschlafstellen vermittelt werden.
Weitere Infos und Hilfe-Übersicht für obdachlose Menschen
Allgemeine Infos zu den Kölner Notschlafstellen
Angebote für Verpflegung und Versorgung:
- Duschen
- Wäschewaschen
- und Spritzentausch
Die Notschlafstellen stehen zeitlich befristet zur Verfügung. Die Aufenthaltsdauer ist unterschiedlich geregelt und kann von einem Tag bis zu vier Wochen dauern.
Eine persönliche Vorsprache ist erforderlich.
Die Aufnahmezeiten sind in der Regel von 20:00 Uhr bis 22:30 Uhr. Es fallen grundsätzlich keine Gebühren an. Verfügen Sie jedoch über ein ausreichendes Einkommen, z.B. aus einer Rente oder einer beruflichen Tätigkeit, müssen Sie sich an den Kosten beteiligen.
Notschlafstellen für obdachlose Frauen
Diakonie Michaelshoven e.V.
Elisabeth-Fry-Haus
Albert-Schweitzer- Straße 2
50668 Köln-Raderthal
Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Köln
Comeback
Mauritiussteinweg 77-79
50676 Köln-Altstadt-Süd
Vereinigung der Vinzentinerinnen e.V.
Haus Rosalie
Gocher Straße 45
50733 Köln-Nippes
Notschlafstelle für obdachlose Männer
Johannesbund gGmbH
Annostraße 11
50678 Köln-Südstadt
Notschlafstellen für drogengebrauchende Personen
Drogenhilfe Köln gGmbH
Notschlafstelle für Männer
Cranachstraße 9
50733 Köln-Nippes
Spiritaner Stiftung e.V.
Victoriastraße 12
50667 Köln-Altstadt-Nord
SKM Köln – Sozialdienst Katholischer Männer e.V.
Notschlafstelle für Männer und Frauen
Komödienstraße 4
50667 Köln-Altstadt-Nord
Kontakt- und Beratungsstellen für Frauen und Männer
Diakoniehaus Salierring
Salierring 19
50677 Köln-Neustadt-Süd
LORE-LObby-REstaurant
Domstraße 81
50668 Köln-Altstadt-Nord
OASE Benedikt Labre e.V.
Alfred-Schütte-Allee 4
50679 Köln-Deutz
SKM Köln e.V.
Kontakt- und Beratungsstelle Rochus
Bartholomäus-Schink-Straße 6
50825 Köln-Ehrenfeld
SKM Kontakt- und Beratungsstelle
Am Bahnhof
Bahnhofsvorplatz 2a
50667 Köln-Altstadt-Nord
Überlebensstation Gulliver
Tagestreff für wohnungslose Frauen und Männer
Trankgasse 20
50667 Köln-Altstadt-Nord
Vringstreff e.V.
Im Ferkulum 42
50678 Köln-Südstadt
Kontakt und Beratungsstellen speziell für Frauen
Diakonie Michaelshoven e.V.
Der Wendepunkt
Kalker Hauptstraße 247-273
51103 Köln-Kalk
Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln
Café Auszeit I
Mauritiussteinweg 77-79
50676 Köln-Altstadt-Süd
Angebote für junge Erwachsene
Folgende Angebote gibt es in Köln für junge Erwachsene:
- Beratung bei Wohnungslosigkeit
- jugendspezifische Themen
- Vermittlung in weiterführende Hilfen
- Gesundheit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
- Streetwork
B.O.J.E. – Beratungsbus
Beratung und Orientierung für Jugendliche und junge Erwachsene
Breslauer Platz/ Busbahnhof
50667 Köln-Altstadt-Nord
Off Road Kids Stiftung
Neumarkt 47
50667 Köln-Altstadt-Süd
Weiterführende Informationen
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