Leberkrebs früh erkennen: Reisende aus Risikogebieten sollten sich untersuchen lassen

Das Verfahren ist einfach: Der behandelnde Arzt sendet das Blut des Patienten beispielsweise an eines der Referenzlabore. / copyright: Andreas Dengs, www.photofreaks.ws / pixelio.de
Das Verfahren ist einfach: Der behandelnde Arzt sendet das Blut des Patienten beispielsweise an eines der Referenzlabore.
copyright: Andreas Dengs, www.photofreaks.ws / pixelio.de

Etwa 6.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an einem HCC (hepatozelluläres Karzinom). Diese Erkrankung entsteht ausschließlich in der vorgeschädigten Leber. Hauptsächlich bei einer bereits manifesten Leberzirrhose verursacht z. B. durch Hepatitis C.

Wie bei zahlreichen Tumorerkrankungen treten im Anfangsstadium keine typischen Symptome auf. Das HCC wird daher oft erst in einem späten und kaum noch therapierbaren Stadium diagnostiziert.

Zu den Risikoerkrankungen zählen unter anderem die virale Hepatitis, Stoffwechselerkrankungen und chronischer Alkoholkonsum. Die Symptome reichen von unklaren Oberbauchbeschwerden bis hin zur Gelbsucht, Gerinnungsstörungen und Aszites (Bauchwassersucht).

Der Tumormarker AFP ist ein wichtiger Hinweis. Der Marker kann bei einer Leberzirrhose unspezifisch ansteigen. Bei 60 bis 70% der Tumorerkrankungen ist er erhöht und gilt als wichtiges diagnostisches Hilfsmittel.

Risikopatienten überwachen

Der regelmäßigen Überwachung von den Risikopatienten – alle 6 Monate -, kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Neben den Screeninguntersuchungen mit Ultraschall können Risikopatienten jetzt auch einen der sogenannten DCP- oder AFP-L3 Test durchführen lassen. Mit diesen neuen Testverfahren steht in Deutschland erstmals ein wesentlich empfindliches In-Vitro Diagnostikaverfahren zur Verfügung. Bislang gehört die Ultraschalluntersuchung zum Standard der Kontrolluntersuchungen. Mit den neuen Leber- Labortests werden die Ergebnisse der Untersuchung mit dem bildgebenden Verfahren signifikant untermauert, so eine Untersuchung aus den USA.

Die Laborwerte AFP, AFP-L3 und DCP werden in Kombination mit der Ultraschalluntersuchung der Leber zum Nachweis eines Risikos einer Leberkrebsentstehung innerhalb der folgenden 21 Monate eingesetzt. Bei erhöhten AFP-L3 Werten >10% sollte eine differenzierte Diagnostik vorgenommen werden.

Besonders gefährdet Menschen, die Urlaubsaufenthalte in tropischen Ländern absolvieren

Da sich der Leberkrebs ohne Symptome entwickeln kann, ist eine frühzeitige Untersuchung der Leber mittels Ultraschall und dem AFP-L3 oder DCP Lebertest sehr sinnvoll, so Gesundheitsexperten.

Das Verfahren ist einfach: Der behandelnde Arzt sendet das Blut des Patienten beispielsweise an eines der Referenzlabore. Die Untersuchungsergebnisse werden dem Arzt ebenfalls innerhalb weniger Tage übermittelt. Die Kosten für den Lebertest betragen für die gesetzlich Versicherten ca. 35 Euro bis 80 Euro. Je nach Umfang der Untersuchung.