Erst Ende März wurden 73 kg Kokain von Zollfahndung und Polizei sichergestellt. Nun konnten erneut 80 kg Kokain in einer Tarnladung, diesmal Holzkohle aus Argentinien, in Köln beschlagnahmt werden. Der Modus Operandi erneut: Fehlgeschlagener “Ripp-off” (schnelle Entnahme).
Den Arbeitern einer Importfirma in Köln stand am 11.05.2015 eine Überraschung bevor, als sie einen Überseecontainer mit Holzkohle entladen wollten. Direkt vor der erwarteten Ladung lagen drei große, schwarze Reisetaschen. In den schlichten Kunststofftaschen erblickten sie Pakete mit einer gepressten weißen, pulverigen Substanz.
Arbeiter und Unternehmen schalteten schnell. Sie vermuteten – wie sich herausstellte zu Recht -, dass es sich um Rauschgift handeln könnte und informierten die zuständige Polizeidienststelle. Der durchgeführte Drogenschnelltest bestätigte, Kokain! Kokain im Straßenverkaufswert von mindestens 5,5 Mio. Euro.
Eine Tatbeteiligung der Empfängerfirma wird nicht vermutet. Ganz im Gegenteil, so konnte durch das sensible und umsichtige Handeln der Importfirma verhindert werden, dass 80 kg hochreines Kokain im Wert von rund 5,5 Mio. Euro auf den Straßen Europas landete. Erneut, nach dem letzten spektakulären Drogenfund von 73 kg Kokain Ende März in Köln, wurde offensichtlich eine legale internationale Lieferung über den Hafen Rotterdam für den organisierten Rauschgiftschmuggel missbraucht. Auch hier handelt es sich wohl um einen sogenannten “Ripp-off” (schnelle Entnahme) und die unbekannten Täter haben es nicht rechtzeitig geschafft, das Kokain vor Auslieferung zu entnehmen.
Die weiteren Ermittlungen, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln, werden von der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift, bestehend aus Zollfahndungs- und Polizeibeamten, beim Polizeipräsidium Köln geführt.
“Großsicherstellungen wie diese der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe fügen den international agierenden Banden empfindlichen Schaden zu! Gute Beispiele indes, wie wesentlich die Zusammenarbeit von Zollfahndung und Polizei in der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe im Bereich Rauschgift ist, um den Schmuggelorganisationen Paroli zu bieten.”, so die Leiter der beiden Dienststellen, Regierungsdirektor Hans-Joachim Brandl für das Zollfahndungsamt Essen und Leitender Kriminaldirektor Norbert Wagner, für das Polizeipräsidium Köln, unisono.
Autor: Redaktion / Polizei Köln