Studie: Die wirtschaftliche Bedeutung von Kongressen und Meetings für Köln

Studie: Die wirtschaftliche Bedeutung von Kongressen und Meetings für Köln copyright: pixabay.com
Studie: Die wirtschaftliche Bedeutung von Kongressen und Meetings für Köln
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Eine Studie im Auftrag des Cologne Convention Bureau (CCB) zeigt welche wirtschaftliche Bedeutung Meetings und Kongresse als Wirtschaftsfaktor für Köln haben. Dabei werden die wirtschaftlichen Effekte erstmalig umfassend aufgeschlüsselt. Die neue Art der Berechnung betrachtet nicht nur die Ausgaben der Teilnehmer, sondern bezieht die Ausgaben der Veranstalter und der Aussteller mit ein. Außerdem werden zum ersten Mal auch Investitionen von Locations vor Ort betrachtet.

Die Analyse entwickelte Ralf Kunze im Rahmen seiner Dissertation an der Leuphana Universität Lüneburg. Kunze begleitet die Destination Köln bereits seit Gründung des Cologne Convention Bureau (CCB) mit seiner Tätigkeit beim Europäischen Institut für TagungsWirtschaft (EITW). Die Berechnung der wirtschaftlichen Effekte erfolgte über eine regionale Input-Output Analyse. Mit dieser lassen sich detaillierte Kennzahlen wie Wertschöpfung, Einkommen und Beschäftigte für den Meeting-Markt der Rheinmetropole ermitteln. Kunze entwickelte das Verfahren auf Basis der weltweiten Tourismus- und Meeting-Forschung und passte dieses speziell an den deutschen Markt an.

Der Meeting-Markt in Köln

In Köln finden pro Jahr rund 35.000 Meetings und Kongresse mit zwei Millionen Teilnehmern in über 170 Veranstaltungsstätten statt. Der Gesamtumsatz (Konsum) des Kölner Meeting-Marktes liegt den Berechnungen zufolge jährlich bei 1,3 Milliarden Euro im Bundesgebiet. Rund 45 Prozent davon (720,1 Millionen Euro) verbleiben in Köln. Da es sich um eine klassische Querschnittsbranche handelt, fließen viele Ausgaben in Hotellerie, Gastronomie, Veranstaltungsstätten und in Bereiche wie Transport, Einzelhandel oder Kultur.

Die Ausgaben von Teilnehmern, Ausstellern und Veranstaltern

Die Ausgaben der Teilnehmer von Meetings und Kongressen in Köln liegen jährlich bei 557,3 Millionen Euro und bilden damit den größten Ausgabenanteil bei allen Akteuren. 64,5 Prozent der Teilnehmer sind Tagesgäste und 35,5 Prozent Übernachtungsgäste. Durchschnittlich geben die Kongressteilnehmer, als Besucher der Domstadt, 289,70 Euro in Köln aus. Der zweithöchste Anteil ist mit 479,5 Millionen Euro pro Jahr auf die Aussteller zurückzuführen. Diese tätigen Ausgaben für kongress- oder tagungsbegleitende Ausstellungen. Als Initiatoren der Meetings folgen an dritter Stelle die Veranstalter mit Ausgaben in Höhe von 263,6 Millionen Euro – unter anderem für Catering, Raummiete, Technik und Personal.

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Tagungshotels sind beliebte Meeting-Locations

Mit 37 Prozent nimmt der Großteil der Teilnehmer an Meetings in Tagungshotels teil, gefolgt von 33 Prozent in Veranstaltungszentren und 30 Prozent in Event-Locations. Die Verteilung des Umsatzes lehnt sich an die Aufteilung der Teilnehmerzahlen an. Tagungshotels generieren mit 236 Millionen Euro (42 Prozent) den meisten Umsatz, gefolgt von 169 Millionen Euro (30 Prozent) in Event-Locations und 153 Millionen Euro (28 Prozent) in Veranstaltungszentren.

Studie betrachtet erstmalig Ausgaben für Investitionen 

Die Studie berücksichtigt – erstmalig in Deutschland – auch die Ausgaben für Investitionen von Unternehmen vor Ort und lässt damit eine ganzheitliche Betrachtung zu. Denn die Veranstaltungsstätten setzen teils erhebliche Mittel ein, um ihre Leistungen erhalten oder optimieren zu können, wie z. B. bauliche Maßnahmen oder Modernisierungen. Die innerhalb der Studie ermittelte Investitionssumme von Locations beträgt jährlich 14,9 Millionen Euro.

In Köln finden pro Jahr rund 35.000 Meetings und Kongresse mit zwei Millionen Teilnehmern in über 170 Veranstaltungsstätten statt.
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Wirtschaftliche Effekte für Köln

534,6 Millionen Euro beträgt die erbrachte Wertschöpfung des Kölner Meeting-Marktes, der zudem deutschlandweit 8.056 Arbeitsplätze schafft. Knapp 50 Prozent des Beschäftigungsaufkommens entfallen mit 3.786 Erwerbstätigen direkt auf Köln. Davon 30 Prozent auf Locations, Beherbergungsbetriebe und Gastronomie sowie 38 Prozent auf den Bereich Event-Dienstleistungen. Der Rest teilt sich auf die Bereiche Transport, Baugewerbe sowie Einzelhandel auf. Deutschlandweit sind außerdem 88,3 Millionen Euro Steuereinnahmen dem Kölner Meeting-Markt zuzuordnen.

Lokale Kompetenzen in Wirtschaft und Wissenschaft

Geschäftlich motivierte Veranstaltungen mit dem Ziel des Austauschs und der Wissensvermittlung profitieren von einer starken lokalen Wirtschaft und Wissenschaft. Gleichzeitig repräsentieren Meetings und Kongresse die Kompetenzen einer Stadt und wirken auf das Image von Köln. Das CCB konzentriert sich neben der Bewerbung der vorhandenen Ausstattung des Standortes wie Locations, Hotels und Infrastruktur, insbesondere auf die in Köln vorhandenen Kompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft – anknüpfend an die Strategie des German Convention Bureau (GCB).