Austellung "all-over mondrian. kunst + konsum" beginnt heute

Verpackungen der Kosmetiklinie L'Oreal Studioline, 1986 / copyright: CityNEWS/ Ina Laudenberg
Verpackungen der Kosmetiklinie L’Oreal Studioline, 1986
copyright: CityNEWS/ Ina Laudenberg

In einer neuen Ausstellung zeigt das Museum für Angewandte Kunst in Köln, welch großen Einfluss das Werk des Niederländers Piet Mondrian bis heute auf das Design verschiedenster Produkte ausübt.

Einfache Balken, Linien und Quadrate sind es, die die Werke Piet Mondrians unverkennbar machen. Durch die letzten Jahrzehnte hindurch schienen sie nie an Aktualität zu verlieren, fanden wir sie doch kontinuierlich auf Konsumgütern jedweder Art wieder.

Weder vor Socken, noch vor Kugelschreibern, Armbanduhren, Teekesseln oder Damenrasierern machen Mondrians Kompositionen, die sich oft aus Systemen horizontaler und vertikaler Linien und dem Gleichgewicht reiner Flächenbeziehungen zusammensetzen, halt.

Das Museum für Angewandte Kunst widmet diesem Phänomen nun eine eigene Ausstellung. Unter dem Titel „all-over mondrian. kunst + konsum“ dürfen wir ab heute eine Auswahl Mondrian-geprägter Objekte in Augenschein nehmen. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung wird das Gemälde „Komposition mit Schwarz, Rot und Grau“ stehen, von dem sich eine ganze Reihe Produktdesigner hat inspirieren lassen.

Ein Exponat der ganz besonderen Art durften wir bereits am letzten Donnerstag während der Installation betrachten. Der Kölner Betrieb „Seidelt und Kreutzer“ stiftete für die Ausstellung eine Toilettenschüssel. Die Suche nach einer solchen erwies sich als schwierig, unterscheiden sich die gängigen Modelle von heute doch in Maß und Form von denen der 90er Jahre, für die ein Designer Badetextilien im Mondrian-Stil entwarf.

Und da diese in einem Badezimmer, in dem sich schon eine Mondrian-Duschwanne befindet, auf keinen Fall fehlen dürfen, scheute das Sanitärunternehmen keine Mühen und suchte, bis ein passendes Exemplar gefunden war. Nach der Installation ließ es sich Michael Zink, der im Kundendienst tätig ist, nicht nehmen, Kuratorin Dr. Gabriele Lueg auch bei der Dekoration zur Hand zu gehen.

Sicherlich wird es dem Einen oder Anderen seltsam erscheinen, die Haarlackdose, die doch vor -gefühlt- nicht allzu langer Zeit noch das Regal im Jugendzimmer zierte, oder den kubischen Stiftehalter, in dem sich wohl so manche Tintenpatrone auf wundersame Art und Weise in Luft auflöste, nun hinter Glasabdeckungen im Museum zu bewundern. Doch ist wohl eben dieser Bezug, den wir selbst zu so vielen dieser Ausstellungsstücke haben, der beste Beweis für das hohe Maß an Aufmerksamkeit, das wir dem Niederländer immer wieder in der Allgegenwärtigkeit seines Schaffens zukommen lassen.

Die Ausstellung wird von Dr. Gabriele Lueg in Zusammenarbeit mit Dr. Romana Breuer kuratiert.

Adresse:
Museum für Angewandte Kunst
An der Rechtsschule
50667 Köln
Tel: 0221 – 221/ -26735
 
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11-17 Uhr, Montag geschlossen.
Jeden ersten Donnerstag im Monat 11-22 Uhr
 1. Sonntag im Monat ab 10 Uhr geöffnet (Kunst+Frühstück)

Eintritt:
Der Eintritt für die Ausstellung inklusive Eintritt in die Ständige Sammlung kostet 4,20 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
 Kombiticket (Ständige Sammlung und
Sonderausstellungen):
Erwachsene: 6,50 €, ermäßigt: 3,50 €
 
Freier Eintritt in die Ständige Sammlung für Kölner Kinder bis 18
Jahre, alle Schülerinnen und Schüler (incl. 2 Begleitpersonen je
Schulklasse), KölnPass-Inhaber und  -Inhaberinnen, Geburtstagskinder mit
Wohnsitz Köln am Tag ihres Geburtstages
 
1. Donnerstag im Monat (ausgenommen Feiertage): freier Eintritt für
alle Kölnerinnen und Kölner in die Ständige Ausstellung

Autor: Ina Laudenberg