Um 18:23 Uhr fand der Kölner Rosenmontagszug 2019 einen mehr als versöhnlichen Abschluss. Prinz Marc I. erreichte unter dem Jubel der jecken Zuschauer das Ziel des Zochs in der Mohrenstraße. Nach stürmischen Böen besonders am Vormittag und einigen Regenschauern hatte sich das Wetter im Laufe des Tages gebessert und hunderttausende Jecken an die Strecke des Rosenmontagszugs in Köln gelockt. “Die vom Deutschen Wetterdienst prognostizierten stürmischen Stunden waren etwas weniger heftig als befürchtet wurde”, freute sich Zugleiter Alexander Dieper, der den Kölner Rosenmontagszug zum letzten Mal verantwortete.
“Der teilweise sogar sonnige Nachmittag hat die kölschen Jecken für die Wetterkapriolen entschädigt. Die Vorsichtsmaßnahmen waren auch im Nachhinein betrachtet genau richtig. Auch wenn es mir nach wie vor leid tut, dass wir wegen des starken Windes keine Pferde oder größere Aufbauten mitnehmen konnten”, so der Zugleiter in seinem Fazit.
Als Schlusspunkt seiner 14 Jahre in der Zugleitung enthüllte Alexander Dieper zusammen mit seinem Nachfolger Holger Kirsch im Anschluss an den Zug das Karnevalsmotto 2020: “Et Hätz schleiht im Veedel”. Das Motto soll eine Hommage an die 86 Stadtviertel Kölns sein, welche die Keimzelle des kölschen Fastelovends sind.
Kölner Rosenmontagszug 2019 mit bester Stimmung
Insgesamt 78 Gruppen mit rund 12.000 Teilnehmern, 26 Persiflage- und 61 Festwagen hatten sich fast überpünktlich um 9:59 Uhr von der Severinstorburg auf die Strecke durch die Kölner Innenstadt gemacht. Darunter auch Promis wie Astronaut “Astro-Alex” Alexander Gerst, die beiden Comedians Bernhard Hoëcker und Ingolf Lück, die Moderatoren Kai Pflaume, Matthias Opdenhövel und Elton sowie die Spieler des 1. FC Köln Timo Horn und Anthony Modeste. Rund 300 Tonnen Kamelle, 700.000 Tafeln Schokolade und 300.000 Strüsjer wurden unter das närrische Volk gebracht.
“Ich war erstaunt, wie toll die Stimmung am Zugweg war, denn Wind und Regen haben uns zeitweise ganz schön zu schaffen gemacht”, so Zugleiter Alexander Dieper. “Aber dat is Kölle! Wir schunkeln uns solange warm, bis irgendwann die Sonne rauskommt. Großes Kompliment, dass die Zuschauer so mitgespielt haben.”
Entspannter Zoch durch Kölle
Dabei gab es rechts und links des Zugweges etwas weniger Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften als im Vorjahr. Alexander Dieper: “Das ist auch ein Verdienst der haupt- und ehrenamtlichen Helfer. Alleine 2.100 ehrenamtliche Mitarbeiter waren im Einsatz, in etwa ebenso viele Polizisten aus ganz NRW sowie Rettungsdienste, Feuerwehr, AWB und KVB. Ohne die Unterstützung all dieser Menschen wären herausfordernde Tage wie heute gar nicht denkbar. Daher an alle ein großes Dankeschön!”
Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr Köln lagen bis zum Abend knapp unter denen des Vorjahres. Bis 18 Uhr rückten die Einsatzkräfte 272 mal im Kölner Stadtgebiet aus, 2018 waren es noch 282 Einsätze. Der Sanitätsdienst, der vier Kölner Hilfsorganisationen in der Innenstadt vor Ort ist, meldet bis 15:20 Uhr nur acht internistische, 23 “kleinchirurgische” Hilfeleistungen sowie einen stark Alkoholisierten, der Unterstützung brauchte. Hauptbahnhof, Polizei und Bundespolizei meldeten “keine besonderen Vorkommnisse” bis zum Nachmittag.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich zufrieden
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte sich bereits am Nachmittag zufrieden über den bisherigen Verlauf des Straßenkarnevals gezeigt. “Der Einsatz aller Beteiligter hat sich gelohnt, die Stimmung unter den Jecken, die den Rosenmontagszug begleitet haben, war wirklich gut. Ein origineller Zug mit tollen Wagen und Gruppen”, freute sich Kölns Stadtoberhaupt.
“Die bisherige Bilanz zeigt (Stand 19 Uhr), dass bis auf wenige Ausnahmen wirklich der Fasteleer, der Zug und der Spaß an der Freud im Mittelpunkt der Jecken stand, die sich auch nicht vom Alkohol betäuben wollten. Der Rosenmontag ist natürlich noch nicht vorbei – aber der Rosenmontagszug und der bisherige Verlauf waren schon einmal ein schöner Erfolg”, so die Oberbürgermeisterin weiter.