Museumsnacht Köln 2015 – Eine Stadt im nächtlichen Kunstrausch

Museumsnacht Köln 2015 – Eine Stadt im nächtlichen Kunstrausch / copyright: Taimas Ahangari / StadtRevue Verlag Köln
Museumsnacht Köln 2015 – Eine Stadt im nächtlichen Kunstrausch
copyright: Taimas Ahangari / StadtRevue Verlag Köln

Ein Hai im Publikum, japanische Schwertkämpfer und zahlreiche Ausstellungshighlights – Erneut begeisterte die Museumsnacht Köln rund 20.000 Besucher. 45 Museen und Kunstorte zeigten, was Köln an Kunst und Kultur zu bieten hat.

Tanzende Lichtbilder erleuchteten die Cäcilienkirche zu atmosphärischer Musik. Museums- , Ausstellungsräume und antike Gemäuer verwandelten sich in Konzertbühnen. Und Museumsdirektoren führten höchstpersönlich durch die Häuser. Nur zur Museumsnacht gibt es von Kunst bis Konzert so viel nach Sonnenuntergang zu erleben. Rund 20.000 Besucher strömten zur größten Museumsnacht NRWs. Zum 16. Mal veranstaltete der StadtRevue Verlag in Kooperation mit der Stadt Köln ein einmaliges Kunsterlebnis für wirklich alle Kunstfans – von Scifi-Fan bis Barockfreund.

Glänzende Museumsnacht-Eröffnung

Großer Andrang herrschte bereits bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung im MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln. Susanne Laugwitz-Aulbach, Beigeordnete der Stadt Köln, eröffnete die 16. Museumsnacht Köln gemeinsam mit dem Veranstalter, dem StadtRevue Verlag und Jost Hermanns, Geschäftsführer der NetCologne GmbH. Zum Startschuss in die Nacht gab Supermodel, Ex-Vegas-Girl und jetzt auch Rocksängerin Eveline Hall einen kleinen Vorgeschmack auf ihre späteren Live-Konzerte – einen Tag vor ihrem 70. Geburtstag.

Begeisterndes Familienprogramm

Haialarm, Kerzenlichtführung und Selfie-Time – Zwischen 19 und 21 Uhr lockte ein vielfältiges Kinder- und Familienprogramm. Leuchtende Kinderaugen gab es vor allem im Kölnischen Stadtmuseum als plötzlich ein Hai mitten im Publikum saß. Die Extra-Show-Einlage gehörte zur Lesung der Kölner Detektivgeschichte „Hai-Alarm“ von Christina Bacher. Im Wallraf-Richartz-Museum wurden Kinder bei (elektrischem) Kerzenlicht durch die mystische Sonderausstellung geführt und im Werkraum des Rautenstrauch-Joest Museums bastelten junge Museumsfans bunte, mexikanische Talismane. Eine echte Zeitreise konnten kleine und große Retro-Fans beim Selfie-Timewarp im MAKK erleben, wo sie ausnahmsweise im Museumsfundus wühlen und sich mit den schönsten Modesünden der letzten Jahrzehnte aufhübschen durften. Charlotte (11) hat besonders die Kreativwerkstatt im MAKK begeistert: „Wir durften selber basteln und ich hab mir eine Brosche gemacht. Das hat viel Spaß gemacht.“

Künstler aus aller Welt und ein einzigartiges Programm

Gleich mehrere internationale Künstler reisten extra zur Museumsnacht an: Im Museum für Ostasiatische Kunst bezauberte die japanische Kotospielerin Karin Nakagawa das Publikum mit sanften Harfenklängen von traditionell bis modern. Die südafrikanische Band Sons of Settlers sorgte für lauschige Lagerfeueratmosphäre und das Tango-Duo Vanina Tagini und Gabriel Merlino schickte ihr tanzendes Publikum mental in die vibrierenden Tanzlokale Argentiniens. Das von den Ausstellungsorten inspirierte Programm setzte ganz besondere Akzente: Im Wallraf-Richartz-Museum sorgte Heiko Postma mit seiner Grusellesung für wohlige Schauer, während sich die Cäcilienkirche im Museum Schnütgen zur Konzertbühne für Ambientkünstler verwandelte – inklusive Live-Projektionen in die Kuppel der Kirche. Ein Besucher erzählte: „Am schönsten finde ich in der Museumsnacht diese Mischung von Konzerten und solchen besonderen Orten.“ Zum nächtlichen Fashion-Hot-Spot avancierte das MAKK mit Voguing-Battle und Catwalk-Show. Ähnlich rasant ging es im Japanischen Kulturinstitut zu, wo Kendô-Kämpfer beeindruckende Schwertkunst zum Besten gaben.

Herausragende Ausstellungen und Besucherrekorde

Publikumsmagneten wie das Museum Ludwig mit der Sonderschau des vietnamesischen Künstlers Danh Võ oder das Wallraf-Richartz-Museum mit gleich zwei Sonderausstellungen, freuten sich über rege Besucherströme. Zahlreiche Nachtschwärmer zog es auch in das exklusiv eröffenete Ubiermonument: Nach umfangreichen Bau- und Sanierungsarbeiten war der 2.000 Jahre alte Hafenturm erst zum zweiten Mal öffentlich zugänglich. Eine gelungene Museumsnacht-Premiere mit Besucherrekord feierte auch das Cöln Comic Haus. Zwischen Spinnentoast und Spidy-Socken erhielten Comic-Fans hier erste Einblicke in die kommende Spider-Man-Ausstellung. Fünf Tonnen Lehm hielten alle in Atem, als die Massen vom Heliosturm in Ehrenfeld geworfen wurden. Das apokalyptische Szenario war Teil der Kunstperformance Zeitgeber von Jan Glisman.

Besonders viele junge Besucher und krönende Aftershow-Party

Über 60 Ausstellungen und 200 Einzelveranstaltungen boten ein Programm, das Kunstliebhaber, Festivalfreunde, Kulturschwärmer und Familien gleichermaßen anzog. Projektleiter der Museumsnacht Köln Henrik Schulze-Neuhoff zeigte sich zufrieden: „Wer heute Nacht nicht unterwegs war, hat wirklich etwas verpasst. Wir freuen uns, dass die Museumsnacht so viele Besucher begeistert und vor allem auch so viele junge Menschen den Weg ins Museum fanden.“ Den Weg zu finden wurde vor allem durch die fünf Shuttlebusrouten erleichtert – diese verbanden vom Neumarkt aus alle Museumnacht-Stationen miteinander. Hauptsponsor NetCologne versorgte Nachtschwärmer hier mit Provianttüten, inklusive Sandwiches und früh-Kölsch. So waren alle gestärkt für die krönende After-Show-Party im Museum Ludwig. Hier sorgte das legendäre Kölner Elektro-Label Kompakt im Foyer des Museum Ludwig mit Live-Acts und Ambient-Künstlern für eine rauschende Abschlussparty bis in die frühen Morgenstunden.

Erfolgreich endete die 16. Museumsnacht Köln. Gespannt darf sich Köln jetzt schon auf das Kulturhighlight im nächsten Herbst freuen.

Weitere Infos unter: www.museumsnacht-koeln.de