Jahreswechsel mal anders: Silvestertraditionen und Bräuche aus aller Welt

Jahreswechsel mal anders: Silvestertraditionen und Bräuche aus aller Welt copyright: Alex Weis / CityNEWS
Jahreswechsel mal anders: Silvestertraditionen und Bräuche aus aller Welt
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Hierzulande gehören Sekt, Bleigießen und ein Feuerwerk um Mitternacht traditionell zum Silvesterabend dazu. Wie aber feiert es sich zum Jahreswechsel am anderen Ende der Welt? Richard Eickel, Geschäftsführer von Comet Feuerwerk kennt die Silvesterbräuche rund um den Globus und weiß über die verschiedenen Traditionen zu berichten.

“In Südafrika gleicht das Neujahrsfest einer großen, bunten Karnevalsparty mit Straßenumzug, Trommeln, grellen Kostümen, Tänzern und schallender Musik”, erzählt Eickel. Ebenso lautstark gehe es in Uganda zu, so Richard Eickel weiter. “In dem ostafrikanischen Land schlagen, hämmern und pfeifen die Menschen mit allem, was Lärm macht. Ob Töpfe, Trommeln oder Tonnen – alles wird in den Minuten kurz vor Mitternacht auf die Straße gebracht, um das neue Jahr gebührend zu begrüßen.”

Glockengeläut und Blumen bringen Glück zum Jahreswechsel

Die Einwohner von Rio de Janeiro tragen zum Jahreswechsel gewöhnlich weiße Kleidung – zu Ehren der Meeresgöttin. “Denn während wir in Deutschland Feuerwerksraketen und -batterien gen Himmel schicken, legen die Menschen an der Copacabana um Mitternacht Blumen ins Meer, damit sich die Wünsche fürs neue Jahr erfüllen. Gehen die Blumen im Wasser unter, soll der Wunsch wahr werden, spült der Strom sie zurück an den Strand, gilt die Bitte als abgelehnt”, beschreibt Eickel den brasilianischen Brauch.

Wieder anders geht es in Japan zu. Wenn dort an Silvester die Glocken der buddhistischen Tempel 108 Mal läuten, werden der Tradition nach die 108 menschlichen Begierden vertrieben. Das Soundspektakel beginnt am späten Abend und dauert bis in die frühen Stunden des neuen Jahres. “Außerdem formen die Japaner am Neujahrsmorgen weiche Kuchen aus Klebreis – Mochi genannt. In heißem Zustand zieht der Reiskuchen lange Fäden, was sinnbildlich für ein langes Leben steht”, so Eickel.

Walzer und Weintrauben um Mitternacht

In Wien tanzt man traditionell im Dreivierteltakt ins neue Jahr. Um 24 Uhr heißt es: Darf ich bitten? Im ganzen Land erklingen zu Mitternacht Stücke, wie zum Beispiel der berühmte Donauwalzer. Dieser Brauch werde von allen Altersgruppen gelebt, so Eickel. “Selbst in den angesagten Clubs ist es durchaus üblich, dass der DJ pünktlich zu Neujahrsbeginn die passende Platte auflegt.” Was in Österreich ebenfalls unbedingt zum Jahreswechsel gehört: das Neujahrskonzert der berühmten Wiener Philharmoniker. Dieses wird per Rundfunk in die ganze Welt übertragen wird.

Russische Landsleute begehen Silvester später als wir, und sie feiern Weihnachten und Neujahr zehn Tage am Stück. Nach dem orthodoxen Kirchenkalender fällt Heiligabend nämlich auf den 7. Januar sowie Neujahr auf den 13. des Monats. “Die orthodoxe Kirche richtet sich nicht nach dem gregorianischen, sondern nach dem julianischen Kalender”, weiß der Unternehmer. Silvester ist in Russland der bedeutendste Feiertag des Jahres – entsprechend feucht-fröhlich wird dieser mit Freunden und der ganzen Familie gefeiert.

Spanier essen für Glück im neuen Jahr genau zwölf Weintrauben, zu jedem Glockenschlag um Mitternacht eine. Verzählt man sich, soll dies Pech bringen. “Deshalb bieten spanische Supermärkte kurz vor dem Jahreswechsel Dosen mit exakt zwölf Weintrauben an”, verrät der Comet-Geschäftsführer. Angestoßen wird mit einem Glas Sekt oder Cava, in das man einen goldenen Ring legt, der die Neujahrswünsche erfüllen soll. Und ganz Spanien – Männer wie Frauen – trägt an Silvester sowie am Neujahrstag rote Unterwäsche für Glück in der Liebe.

Richard Eickel abschließend: “Traditionen und Bräuche unterscheiden sich zwar von Land zu Land – allerdings ist der Jahreswechsel überall mit der freudigen Erwartung und Hoffnung sowie dem Wunsch verbunden, glücklich und unbeschwert in ein neues Jahr zu starten.”