Wirtschaftsregion Köln im Aufschwung

Wirtschaftsregion Köln im Aufschwung  / copyright: CC0 Public Domain / pixabay.com
Wirtschaftsregion Köln im Aufschwung
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Mit seiner vielfältigen Branchenstruktur zählt die Region Köln zu den bedeutendsten Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Bekannt ist Köln als Medien- und Kulturstadt in einer verkehrsgünstigen Lage.

Doch auch der Automobilbau, die
Versicherungsbranche, Versorgungsunternehmen und die Nahrungsmittelindustrie
haben sich mit zahlreichen Firmensitzen im Großraum Köln niedergelassen. Laut
Internetauftritt der Stadt Köln bildet die Region die fünftgrößte
Industrieregion Deutschlands, gemessen am Umsatz. Was zeichnet die Region sonst
noch aus und wie entwickelt sie sich weiter?

Ausgezeichnete Infrastruktur in
verkehrsgünstiger Lage

Viele Firmen in Köln und Umgebung mussten nicht erst von den harten
Standortfaktoren überzeugt werden, um sich in der Rheinmetropole
niederzulassen. Die Lage mitten in Europa, die ausgezeichnete Verkehrsanbindung
per Luft, Wasser, Schiene und Straße sprechen für sich. Wie die zuständige IHK
Köln
in ihrem statistischen Überblick 2015 meldet, sind innerhalb einer Stunde
Fahrzeit 16 Millionen Menschen von Köln aus erreichbar. Eine Exportquote von
51,9 Prozent im verarbeitenden Gewerbe verdeutlicht die internationale
Ausrichtung der Stadt Köln. Dazu tragen auch die großen internationalen Messen
wie die Anuga, die Art Cologne oder die Gamescom bei. Im Rahmen einer Internetwoche
fördert die Stadt Köln zudem das E-Business. Für Startups bietet beispielsweise
die Kölner Gründerkonferenz StartupCon eine Plattform, auf der junge
Unternehmen Kontakte knüpfen und von erfolgreiche Startup-Geschichten lernen
können.

Nähe zu Forschung und Bildung

Mit der Universität Köln, der Technischen Hochschule Köln, zahlreichen weiteren Hochschulen sowie Forschungs- und
Entwicklungseinrichtungen weist die Region eine bedeutsame Hochschul- und
Forschungslandschaft auf. Das zieht zunehmend Unternehmen der Biotech- und
Life-Science-Branche an. Die letzten Jahre haben sich über 40 Unternehmen
allein der Biotechnologie in der Region Rheinland niedergelassen. 20 davon im
Stadtgebiet Köln, wie aktuelle Zahlen zur Wirtschaftsregion Köln zeigen. Diese
Unternehmen profitieren zudem vom nahegelegenen Kölner Chemiegürtel. Laut einem
Bericht der Zeitung “Welt” wurde Köln 2015 außerdem in einem
Ranking zur “digitalsten Stadt Deutschlands” gewählt. Nicht zuletzt
trägt die Kölner Wirtschaftsförderung dieser hoch technologischen Branche zu
dieser Entwicklung bei.

Kommunale Verlässlichkeit

Für die Wahl eines Standorts spielen die kommunalen Steuersätze eine große
Rolle. In Köln wurde der Hebesatz zuletzt 2014 von bislang 450 auf 475 erhöht.
Ebenso die Grundsteuer B von vorher 500 auf jetzt 515. Davor waren diese Zahlen
über 20 Jahre unverändert geblieben. Die Kaufkraft der Kölner Stadtbevölkerung liegt laut IHK
Köln 2015 6,8 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Den Umsatz des Einzelhandels
gibt die Kammer mit 18,4 Prozent über dem Durchschnitt in Deutschland an. Die
Zentralitätskennziffer Kölns von 110,8 belegt die überregionale Bedeutung des
Kölner Einzelhandels über die Stadtregion hinaus.

Medien- und Industriestandort mit
Potenzial

Im Branchenportfolio der Wirtschaftsregion Köln dominieren der Fahrzeugbau, die
chemische und pharmazeutische Industrie sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft
(KKW). Letztere bezeichnet die IHK als “Wachstumsmotor für die Region
Köln”. Rund 54.000 Erwerbstätige arbeiten 2015 im Kultur- und
Kreativbereich. Das sind zweimal mehr als in der regionalen Chemie- und
Kunststoffbranche. Unternehmen aus Rundfunk und Werbung bilden die Stütze der KKW:
Sie erwirtschaften jeden zweiten Euro. Ein weiterer Beleg für Köln als
Medienstandort erster Güte: Annähernd 80 Prozent der Erwerbstätigen der KKW
arbeiten in der Medienwirtschaft, die zudem 90 Prozent des KKW-Umsatzes
erstellt. Am Industriestandort Köln sind rund 130.000 Mitarbeiter direkt
beschäftigt und rund 110.000 indirekt. Neben den genannten Branchen prägen der
Maschinenbau, die Metall- und Elektrobranche, die Ernährungsindustrie, die
Kunststoffindustrie sowie das Papier- und Druckgewerbe Köln und Umland.

Mit einer vergleichsweise jungen Bevölkerung, die in den letzten Jahren um gut
10 Prozent gewachsen ist, weist die Domstadt einen weiteren wichtigen
Standortvorteil auf. In den nächsten Jahren sollen vor allem die Zahl der
Geburten sowie der Kinder im Grundschulalter steigen. Ein gutes Potenzial für
dynamische Unternehmen mit ausgewogener Altersstruktur.