Depressionen – Schluss mit der Hilflosigkeit

Keiner muss mit einer Depression alleine bleiben. Kontakt und Austausch mit anderen Betroffenen helfen, die soziale Isolation zu mildern. / copyright: Petro Feketa/fotolia.com / djd/deutsche depressionsliga/
Keiner muss mit einer Depression alleine bleiben. Kontakt und Austausch mit anderen Betroffenen helfen, die soziale Isolation zu mildern.
copyright: Petro Feketa/fotolia.com / djd/deutsche depressionsliga/

Wer noch niemals eine Depression am eigenen Leibe durchstehen musste, kann kaum nachempfinden, wie man sich dabei fühlt. Es ist ein schier unerträglicher Zustand des Leidens, verbunden mit lähmender Hoffnungslosigkeit.

Klar ist, dass es sich bei der Depression nicht um eine zeitweilige Befindlichkeitsstörung handelt, sondern um eine schwere Krankheit. Und obwohl die Krankheit inzwischen – auch dank offener Berichte einiger Prominenter – besser bekannt ist, kämpfen Betroffene immer noch gegen Vorurteile und Verständnislosigkeit in ihrer Umgebung.

Nicht mehr allein dastehen

Die Erkrankten geraten schnell in Isolation und finden nur schwer Gesprächspartner, bei denen sie sich verstanden fühlen. Zum einen liegt es immer noch am Stigma einer psychischen Erkrankung – zum anderen ist es aber auch einfach nur Unwissen und Hilflosigkeit. Häufig mangelt es vor allem an einem wirklichen Informationsfluss zwischen Betroffenen, Behandlern und Angehörigen. Die Deutsche DepressionsLiga e. V. (DDL) und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe wollen diese Lücke gemeinsam schließen, die DDL aus Betroffenensicht, die Stiftung aus Sicht der professionellen Behandler. Die beiden Organisationen verstehen sich als Schaltstelle zwischen allen Beteiligten.

Endlich klare Informationen

Die Mitglieder der Deutschen DepressionsLiga haben selbst als Betroffene oder Angehörige Erfahrungen mit der Krankheit gesammelt und setzen sich nun für ihre Leidensgenossen ein, während die Deutsche Depressionshilfe fachliche Kompetenz einbringt. Diese Zusammenarbeit zwischen Betroffenen und Fachleuten ist wichtig, um die Erkrankung all denen näherzubringen, die direkt oder indirekt in das Geschehen involviert sind. Über Tagungen, betriebliche Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit sowie Weiterbildung von Ärzten und Therapeuten soll die Situation der Erkrankten kontinuierlich verbessert werden. Niederschwellige Angebote an Betroffene und Angehörige sollen dazu beitragen, schnell und effektiv Hilfestellung zu leisten.

Jeder kann erkranken

Die Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben an einer Depression zu erkranken, beträgt laut WHO 15 bis 17 Prozent. Frauen sind fast doppelt so oft betroffen wie Männer. In Deutschland leiden derzeit etwa vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Die große Mehrheit der jährlich mehr als 9.000 Suizide und 150.000 bekannt gewordenen Suizidversuche geschieht im Rahmen einer nicht oder nicht optimal behandelten Depression. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Medikamenten (vor allem Antidepressiva) und Psychotherapie.

Unter www.depressionsliga.de und www.deutsche-depressionshilfe.de findet man weitere Informationen.

Autor: Redaktion / HKI