Erneut Bombe in Köln-Lindenthal gefunden: Entschärfung erfolgreich!

Erneut Bombe in Köln-Lindenthal gefunden: Entschärfung am 17.08.2021 (Symbolbiild)
Erneut Bombe in Köln-Lindenthal gefunden: Entschärfung am 17.08.2021 (Symbolbiild)
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Am Montag, 16. August 2021, wurde bei Bauarbeiten in Köln-Lindenthal im Bereich Hohenlind erneut ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelte sich um eine englische Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder. Die Fliegerbombe wurde am Dienstag, 17. August 2021, erfolgreich entschärft.

Für die Emtschärfung der Bombe wurde ein Gefahrenbereich (hier Karte zum Download) am 17. August 2021 ab 9 Uhr abgesperrt und evakuiert. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln bereiteten den Einsatz vor und waren ab Dienstagmorgen vor Ort.

UPDATE: Bombe erfolgreich entschärft!

Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln-Lindenthal wurde durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf am 17.08.2021 um 14:08 Uhr erfolgreich  entschärft. Der Blindgänger wird nun abtransportiert. Sämtliche Sperrungen werden schrittweise aufgehoben. Die Anwohner können wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Kranke oder gehbehinderte Personen werden mit Krankentransporten zurück nach Hause gebracht. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können wieder ohne Einschränkungen fahren. Es kann im gesamten Bereich noch wegen der Straßensperrungen zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Etwa 800 Menschen waren insgesamt von der Evakuierung betroffen. In der Anlaufstelle für Evakuierte in der GGS Freiligrathstraße hielten sich 41 Personen auf. Insgesamt mussten zwei kranke oder gehbehinderte Personen mit Krankentransporten aus dem Evakuierungsbereich heraus und nach der Entschärfung wieder zurück gebracht werden.

Das Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Köln war mit 66 Kräften im Einsatz, die Feuerwehr mit 34 insgesamt Kräften, davon vier Mitarbeitende der Berufsfeuerwehr und 30 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr. Der Arbeiter Samariter Bund (ASB) hat die Evakuierung mit zehn Personen unterstützt.

800 Personen von Evakuierung in Lindenthal betroffen

Der Evkuierungsbereich rund um den Fundort der Bombe in Köln-Lindenthal.
Der Evkuierungsbereich rund um den Fundort der Bombe in Köln-Lindenthal.
copyright: Stadt Köln

Rund 800 Personen sind von Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Darunter auch wieder Patienten sowie Personal des Krankenhauses St. Elisabeth in Hohenlind. Es müssen erneut Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden. Ebenfalls betroffen von der Bombenentschärfung ist die KVB-Buslinie 136, die nicht bis zur Endhaltestelle “Hohenlind” fahren kann.

Eine Anlaufstelle für evakuierte Anwohner wird für die Dauer der Maßnahmen rund um die Entschärfung der Bombe in der Aula der GGS Freiligrathstraße, Freiligrathstraße 60, 50935 Köln, eingerichtet. Die Anlaufstelle ist voraussichtlich ab 9:30 Uhr geöffnet. Betroffene mit Hund können sich im Freien vor der Anlaufstelle aufhalten, dabei sind die Hunde anzuleinen.

Weitere Infos erhalten Betroffene beim Bürgertelefon unter 0221 – 22 10 sowie beim Servicetelefon des Ordnungs- und Verkehrsdienst unter 0221 – 22 13 20 00.

Straßensperrungen wegen Bombenfund

Der Bereich rund um den Bombenfundort wird abgesperrt. (Symbolbild)
Der Bereich rund um den Bombenfundort wird abgesperrt. (Symbolbild)
copyright: romelia / pixelio.de

Der gesamte Bereich um den Bombenfundort sollte aufgrund von Straßensperrungen großräumig umfahren werden. Auch die Straßen im Umkreis sollten frei bleiben, da diese als Platz für die Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordnungsamt benötigt werden.

Insbesondere wird die Bachemer Straße zwischen Militärringstraße und Decksteiner Straße gesperrt. Ferner wird die Zufahrt zu folgenden Straßen gesperrt: Prälat-van-Acken-Straße (nördliche Zufahrt), Werthmannstraße (östliche Zufahrt), Abt-Herwegen-Straße, Enckestraße, Peter-Kintgen-Straße, Räderscheidtstraße, Peter-Berchem-Straße (alle südliche Zufahrt) und Blandina-Ridder-Straße (westliche Zufahrt).

Ablauf der Bombenentschärfung

Ein Zeitpiunkt für die Entschärfung steht noch nicht fest. (Symbolbild)
Ein Zeitpiunkt für die Entschärfung steht noch nicht fest. (Symbolbiild)
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Das Ordnungsamt wird voraussichtlich bereits ab 9 Uhr den ersten sogenannten Klingeldurchgang beginnen. Alle Personen werden dabei aufgefordert, den Evakuierungs- und Gefahrenbereich zu verlassen. Zudem werden die Straßensperren rund um den Gefahrenbereich aufgebaut.

Im anschließenden zweiten Klingeldurchgang stellt das Kölner Ordnungsamt sicher, dass alle Personen das Evakuierunggebiet verlassen haben. Sobald dies geschehen ist und die Krankentransporte sowie die Evakuierung des Krankenhauses abgeschlossen sind, wird das städtische Ordnungsamt die Freigabe zur Entschärfung erteilen. Der Luftraum wird kurzfristig für den Entschärfungszeitraum gesperrt. Ein genauer Zeitpunkt für die Entschärfung steht aktuell noch nicht fest .

Infos: Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln

Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zum Alltag in Köln. copyright: Antonio Nardelli / stock.adobe.com
Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zum Alltag in Köln.
copyright: Antonio Nardelli / stock.adobe.com

In Köln kommt es immer wieder zu Funden von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen wie jetzt in Lindenthal gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt, um Bomben zu entschärfen.

Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Rund ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.