Gute Geschäfte mit der Angst vor dem Haarausfall

Mit schriller Reklame, Werbeslogans wie «Doping für die Haare» und knalligen Produktnamen wie «Akne Attack» oder «Schuppen-Killer-Shampoo» befindet sich das 1905 gegründete Familienunternehmen seit einigen Jahren auf einem kräftigen Expansionskurs. (Symbolbild) / copyright: Jens-Ulrich Koch / dapd
Mit schriller Reklame, Werbeslogans wie «Doping für die Haare» und knalligen Produktnamen wie «Akne Attack» oder «Schuppen-Killer-Shampoo» befindet sich das 1905 gegründete Familienunternehmen seit einigen Jahren auf einem kräftigen Expansionskurs. (Symbolbild)
copyright: Jens-Ulrich Koch / dapd

Die Angst vor Haarausfall beschert dem Bielefelder Kosmetik- und Pharmaunternehmen Dr. Wolff gute Geschäfte. Im ersten Halbjahr 2011 steigerte das Familienunternehmen dank der guten Nachfrage nach den Anti-Haarausfall-Produkten der Marken Alpecin und Plantur 39 seinen Umsatz um sieben Prozent auf 95 Millionen Euro.

Dabei interessieren sich längst nicht mehr ausschließlich Bundesbürger für die Haarpräparate, die mit Koffein dem Haarausfall vorbeugen sollen. Speziell im Ausland komme die Marke Alpecin gut voran, sagte Firmenchef Eduard Dörrenberg der Nachrichtenagentur dapd. Insbesondere auf dem englischen Markt sei die Entwicklung vielversprechend. Und auch aus Australien und Kanada gebe es inzwischen Anfragen und Kooperationsangebote. Noch macht das Auslandsgeschäft allerdings nur rund zwölf Prozent des Umsatzes aus.

Auch im zweiten Halbjahr rechne das Unternehmen mit weiterem Wachstum, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Dörrenberg. Mit dem erzielten Gewinn zeigte sich der Manager «ganz zufrieden». Genaue Angaben macht das Unternehmen hier traditionell nicht.

Schrille Werbung und hohes Wachstum

Mit schriller Reklame, Werbeslogans wie «Doping für die Haare» und knalligen Produktnamen wie «Akne Attack» oder «Schuppen-Killer-Shampoo» befindet sich das 1905 gegründete Familienunternehmen seit einigen Jahren auf einem kräftigen Expansionskurs. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Dr. Wolff-Gruppe ein Umsatzplus von zehn Prozent, 2009 gab es sogar ein Wachstum von zwölf Prozent. Rund 20 Prozent des Umsatzes gibt der Markenartikler jährlich für Werbung aus.

Wachsende Bedeutung haben für das Familienunternehmen Neuentwicklungen wie die Zahncreme Biorepair, die auf Fluor verzichtet und die Zahnoberfläche mit künstlichem Zahnschmelz gegen Abnutzung schützen soll. Hier meldete das Unternehmen ein Absatzplus von 43 Prozent auf acht Millionen Euro. Daneben sorgen auch Klassiker wie die Hauptpflegecremes der Marke Linola und die Kosmetikprodukte von Alcina für anhaltend gute Geschäfte.

Die Wirksamkeit einiger Produkte ist allerdings nicht unumstritten. Kritik gab es unter anderem von der Stiftung Warentest. Doch wischt Dörrenberg derartige Vorwürfe vom Tisch. «Wir haben genug wissenschaftliche Daten, die die Leistung belegen», sagte er. Außerdem könnten Millionen Verwender nicht irren.

Autor: Redaktion / dapd / http://bvap.de