Arbeitslosigkeit in Köln: Was tun, wenn es passiert?

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Aufgrund der derzeitigen Situation droht vielen Menschen die Arbeitslosigkeit.
Aufgrund der derzeitigen Situation droht vielen Menschen die Arbeitslosigkeit.
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Die Arbeitslosigkeit in Köln ist im Vergleich zum Rest von Deutschland überdurchschnittlich hoch. Viele Menschen sind verunsichert und wissen nicht, was bei Arbeitslosigkeit zu tun ist. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die aktuelle Lage und zeigt explizit auf, welche Schritte im Falle einer akuten oder unmittelbar drohenden Arbeitslosigkeit zu unternehmen sind, um Schlimmeres abzuwenden – denn soviel gleich vorweg: Deutschland ist ein Sozialstaat. Keiner sollte sich Sorgen um seine Existenz machen, nur wegen einer kurzen Arbeitslosigkeit. Das Stigma des Begriffs selbst wiegt schwerer, als es eigentlich ist.

Gründe für Arbeitslosigkeit sind mannigfaltig

In der aktuellen Situation fürchten nicht wenige Kölner um ihren Job und damit die Arbeitslosigkeit. Das ist besonders in Zeiten der Corona-Pandemie durchaus berechtigt. Aber auch der Ukraine-Konflikt und die allgemein angespannte politische und wirtschaftliche Lage in auf dem Globus hat viele Kölner Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht, beispielsweise durch die Verknappung von Rohstoffen und die Instabilität von Lieferketten. Darüber hinaus sorgen die hohen Preissteigerungen dafür, dass Menschen sich dreimal überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Das sorgt bei den Unternehmen und insbesondere beim Einzelhandel zusätzlich für Verunsicherung.

Kühlen Kopf bewahren bei drohender Arbeitslosigkeit

Laut aktueller Statistik der Stadt Köln waren im Juli 2022 rund 52.630 Kölner ohne Beschäftigung. Das entspricht einer Quote von ca. 8,7 Prozent. Auch wenn hier im Vergleich zum Vorjahresmonat ein leichter Rückgang von 0,7 Prozent zu vermelden ist, das entspricht rund 4.540 Personen, ist das immer noch recht viel.

Bei Arbeitslosigkeit schnell handeln: Das ist zu tun

Nach dem Verlust seines Jobs bzw. schon bei drohender Kündigung sollte man schnellstmöglich beim Amt vorstellig werden.
Nach dem Verlust seines Jobs bzw. schon bei drohender Kündigung sollte man schnellstmöglich beim Amt vorstellig werden.
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Kein Wunder also, wenn die Sorgen der Menschen immer größer werden. Viele wissen nicht einmal, was zu tun ist, sollte ihnen der Verlust des Jobs drohen bzw. wenn dieser schon verloren ist: Wichtig ist, erstmal einen kühlen Kopf zu bewahren und nach und nach die erforderlichen Schritte einzuleiten.

Schnellstmöglich beim Amt melden

Der erste Schritt nach Erhalt der Kündigung ist, sich bei der Agentur für Arbeit persönlich oder online arbeitssuchend zu melden. Das ist wichtig, da sonst Verluste beim Bezug von Arbeitslosengeld entstehen. Das gilt auch, wenn man noch in einem Beschäftigungsverhältnis ist und die Beschäftigung erst später endet, also bei bevorstehender Arbeitslosigkeit. In einem späteren persönlichen Gespräch mit dem zuständigen Berater werden dann die weiteren Schritte besprochen. Zudem werden Maßnahmen besprochen, wie die Person vielleicht schon vor Ende seiner Beschäftigung wieder einen Job finden kann.

Sich spätestens am ersten Tag nach Beschäftigungsende arbeitslos melden

Spätestens am ersten Tag nach Ende der Beschäftigung muss dann die Arbeitslosmeldung erfolgen. Das kann entweder persönlich vor Ort beim Amt oder online passieren. Meldet man sich zu spät, kann das finanzielle Nachteile haben, da Arbeitslosengeld erst ab dem Tag der Meldung gezahlt wird. Auch hier erfolgt ein persönliches Gespräch, bei dem geklärt wird, welche Voraussetzungen zum Bezug des Geldes gelten und welche Unterlagen eingereicht werden müssen.

Neue berufliche Perspektiven durch Weiterbildung

Um möglichst schnell wieder einen Job zu finden, sollte man neben Maßnahmen, wie beispielsweise ein Bewerbungstraining oder eine Weiterbildung ins Auge fassen. Beim derzeitigen Fachkräftemangel suchen viele Branchen händeringend qualifizierte Kräfte. Diese Möglichkeit wird der Berater beim Amt besonders bei fehlender Qualifikation nicht außer Acht lassen.

Eigeninitiative ist allerdings immer gerne gesehen: Wer auch bei vorhandener guter Qualifikation z. B. Interesse an einem Branchenwechsel, einem beruflichen Aufstieg oder anderen Perspektiven hat, bekommt insbesondere bei verhaltenen Jobchancen im aktuellen Umfeld viel Unterstützung: Durch vom Amt beispielsweise über den Bildungsgutschein geförderte Maßnahmen wie Kurse, Weiterbildungen, Lehrgänge oder Umschulungen, die die Chancen auf Wiedereingliederung erhöhen.

Ein Jobverlust bedeutet auch einen Jobwechsel – mit neuer Perspektive

Ein Ende kann auch einen Neuanfang bedeuten.
Ein Ende kann auch einen Neuanfang bedeuten.
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Auch wenn der Verlust des Jobs ein einschneidendes Ereignis ist, muss dies nicht zwangsläufig den sozialen Abstieg bedeuten. Eine Kündigung kann sogar neue Möglichkeiten eröffnen und neue berufliche Perspektiven aufzeigen.

Die größten Gehaltserhöhungen kommen mit einem Jobwechsel

Um im Falle von Arbeitslosigkeit nicht nur finanzielle Unterstützung zu erhalten, sondern auch das eigene Einkommen zu erhöhen, ist ein Jobwechsel eine Überlegung wert. Denn auch wenn der neue Job zunächst nicht so gut bezahlt wird wie der alte: Langfristig erhalten Arbeitnehmer, die den Job gewechselt haben, deutlich höhere Gehälter als diejenigen, die im Job geblieben sind.

Der Arbeitslosigkeit präventiv begegnen: Auf eine berufliche Veränderung vorbereitet sein

Maßnahmen wie Kurse, Weiterbildungen, Lehrgänge oder Umschulungen, können die Chancen auf Wiedereingliederung erhöhen.
Maßnahmen wie Kurse, Weiterbildungen, Lehrgänge oder Umschulungen, können die Chancen auf Wiedereingliederung erhöhen.
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Der beste Weg, Arbeitslosigkeit zu vermeiden, ist, auf einen Berufswechsel vorbereitet zu sein. Das bedeutet nicht, dass alle paar Jahre der Job gewechselt werden muss. Aber wer offen für neue Möglichkeiten ist, sich diese auch schafft und bereit ist, Neues zu lernen, ist in einer viel besseren Position zu springen, sollte das Schiff einmal sinken.

Zur Vorbereitung eignen sich vor allem zwei Dinge: Ein ständig aktuelles Knowhow und ein breit gefächertes berufliches Netzwerk.

Knowhow aktuell halten und sich weiterbilden

Weiterbildungen machen auch dann Sinn, wenn keine Arbeitslosigkeit droht, beispielsweise zur Erlangung einer höheren Position oder aus persönlichem Interesse. Üblicherweise hat auch der Arbeitgeber stets ein Interesse daran, seine Mitarbeiter weiterzubilden. Wer sein Wissen als Arbeitnehmer aktuell hält und erweitert, dem wird fehlendes Knowhow nie zum Problem, wenn es darum geht, einmal eine neue Stelle zu finden.

Sich ein berufliches Netzwerk aufbauen

Neben dem technischen Know-how ist ein gutes Netzwerk für eine erfolgreiche Karriere unerlässlich. Wenn man lange Zeit arbeitslos war, ist dies oft das erste, was darunter leidet. Deshalb ist es wichtig, den Kontakt zu ehemaligen Kollegen und Geschäftskontakten zu halten, auch wenn keine berufliche Notwendigkeit besteht. Darüber hinaus ist es in diesem Sinne auch nützlich, neue Menschen außerhalb der Arbeit kennen zu lernen, zum Beispiel durch Freiwilligenarbeit oder Freizeitaktivitäten.

Fazit

Der Verlust des Arbeitsplatzes kann ein Schock sein, aber er muss nicht das Ende der Welt bedeuten. Es gibt viele Möglichkeiten, um wieder auf die Beine zu kommen und eine neue Stelle zu finden. Die Anmeldung bei der Agentur für Arbeit ist der erste Schritt. Danach können Möglichkeiten für eine Weiterbildung oder einen Arbeitsplatzwechsel geprüft werden. Mit ein wenig Mühe lässt sich schnell eine neue, gut bezahlte Stelle finden.