Endlich schnarchfrei schlafen: Ein kleines Instrument mit großer Wirkung

Velumount hält den Rachenraum oberhalb des Gaumensegels und hinter der Zunge mechanisch offen. / copyright: Velumount
Velumount hält den Rachenraum oberhalb des Gaumensegels und hinter der Zunge mechanisch offen.
copyright: Velumount

Schnarchen (Rhonchopathie) ist ein weit verbreitetes Problem – auch in Deutschland: Durchschnittlich sind zwei Drittel der Männer und fast die Hälfte der Frauen mit zunehmendem Alter davon betroffen, besagt eine Studie der Nürnberger GfK Marktforschung. Eine neue Therapie kann Betroffenen helfen: Die Velumont-Methode.

Medizinisch gesehen ist Schnarchen zunächst nur ein lästiges Geräusch. Es kann aber auch das Leitsymptom einer Schlafapnoe (nächtliche Atempausen) sein und damit gravierende Folgen für die Gesundheit haben. Schlaganfall und Herzinfarkt treten bei Patienten mit Schlafapnoe gehäuft auf.

Bisher stützt sich die Therapie des Schnarchens und der obstruktiven Schlafapnoe in Deutschland vor allem auf zwei Methoden: die Behandlung mit permanentem Überdruck (CPAP-Therapie) und die so genannte Uvula-Palato-Pharyngo-Plastik (UPPP), bei der der weiche Gaumen und das Zäpfchen stationär-operativ gekürzt und gestrafft werden. “Beide Therapien sind aber nur bei richtiger und korrekter Indikationsstellung des Patienten erfolgreich. Sie sind also nur geeignet, wenn die Betroffenen die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen”, erklärt HNO-Facharzt und Schnarchexperte Dr. med. Thomas Zeller (Bobingen bei Augsburg), der selbst eine sanfte und doch wirksame Therapie anbieten kann.

Die Alternative zu den konservativen und operativen Behandlungsmethoden stellt die so genannte Velumount-Methode dar. Diese hat der Schweizer Medizintechniker Arthur Wyss an der Berner Universität entwickelt. Velumount (Velum: Gaumensegel; Mount: Montieren) hält den Rachenraum oberhalb des Gaumensegels und hinter der Zunge mechanisch offen. Dadurch gewährt der hochflexible, leichte und kaum spürbare Bügel der Atemluft einen ungehinderten und geräuschlosen Durchfluss beim Schlafen.

Das gewöhnliche Schnarchen (habituelle Rhonchopathie) ist keine Krankheit, es kann aber – nicht therapiert – erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben

Schnarchen, anfänglich nur als unangenehmes und störendes Geräusch bestehend, kann eine Lautstärke von bis zu 120 Dezibel (vergleichbar mit einem Lastwagen auf der Autobahn) erreichen. Es kann aber auch zunehmend ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen. Durch die dauernde Vibration, sagt Zeller, seien Verletzungen der Nervenstrukturen des Gaumensegels möglich. Eine Schwächung des Reflexbogens, der für das Offenhalten des Rachenraumes sorgt, sei die Folge. Besteht das Schnarchen weiter, entwickeln circa 50 Prozent der Betroffenen nach einigen Jahren eine Schlafapnoe und häufig sogar das Schlafapnoesyndrom mit gefährlichen Atempausen im Schlaf. Experten zufolge leiden in Deutschland circa sechs Millionen Menschen am obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS). Weniger als fünf Prozent sind therapiert.

Nach einer Studie der Fachzeitschrift “Sleep” haben laute Schnarcher ein um 34 Prozent erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt, und eine sogar um 67 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden. Auch Bluthochdruck, Reflux und Depressionen kommen nicht selten vor.

Eine sanfte Erweiterung der bisherigen Therapiemethoden

Die Velumount-Methode basiert auf der Erkenntnis, dass Schnarchen und Atempausen im Schlaf unter anderem im Rachen durch Engstellen der Luftpassage entstehen. Dieses Prinzip hat sich Arthur Wyss vor sechs Jahren zu Nutze gemacht, als er aus eigener Not ein kleines Instrument mit großer Wirkung entwickelte. Der Berner litt trotz Gaumensegeloperation weiterhin unter Schnarchen mit Atempausen. “Schlank, sportlich und bereits mit 45 Jahren die Nächte mit einem Atmungsgerät verbringen? Das kam für mich nicht in Frage”, so Wyss. Im Umgang mit medizinisch-technischen Geräten vertraut, habe er sich auf die Suche nach einer Lösung gemacht. Entstanden ist dabei Velumount – ein “sanftes” medizinisches Produkt.

“Vor allem für Betroffene, welche die herkömmliche nächtliche Atemtherapie mit Maske nicht vertragen, kann die neue und doch erprobte Velumount-Methode helfen, ihr Schlafapnoesyndrom zu behandeln. Sie stellt eine sinnvolle Erweiterung der therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung des Schnarchens und der Schlafapnoe dar”, erläutert Wyss. Bei schwerem obstruktivem Schlafapnoesyndrom sei aber Velumount nach wie vor kein Ersatz für eine CPAP-Therapie.

Bereits mehr als 10.000 Schweizer von Schnarchproblemen geheilt

Die Velumount-Methode wird heute in der Schweiz von zahlreichen Ärzten empfohlen und dort von vielen Krankenkassen vergütet. Nun soll Velumount auch in Deutschland den Betroffenen zu ruhigeren Nächten verhelfen. Das Patent hier ist erteilt. Die Velumount Süd GmbH steht unter der Leitung der HNO-Fachärzte Dr. med. Thomas und Marion Zeller. Erste Filialen gibt es in Augsburg, Berlin, Bad Bentheim und Speyer, geplant. Im Aufbau befinden sich weitere Therapiezentren in München und Engen.

Velumount wird im Rahmen eines Workshops in Kleingruppen durch geschultes Fachpersonal unter ärztlicher Begleitung an den Gaumen seines Trägers angepasst. Zudem werden Schnarchsprechstunden sowie exklusive Schlaftests angeboten.

Mehr Infos unter: www.Velumount.de

Autor: Redaktion/ www.humannews.de