“Eimol Prinz zo sin, en Kölle am Rhing. In nem Dreijestirn voll Sunnesching! Davon hann ich schon als kleene Fetz gedräump. Einmol Prinz ze sinn, sonst häste jet versäump!” lautet der Liedtext des Karnevalsklassiker von Wicky Junggeburth. Für alle die des Kölschen nicht mächtig sind: Einmal Prinz zu sein, in Köln am Rhein. In einem Dreigestirn voll Sonnenschein. Davon habe ich schon als kleiner Junge geträumt. Einmal Prinz zu sein, sonst hast Du was versäumt. Prinz, Bauer oder Jungfrau im Kölner Dreigestirn – davon träumt in Köln nicht nur jedes Kind.
Doch was passiert, wenn dieser jecke Traum wahr wird, wissen nur wenige. Drei Männer verwandeln sich in kürzester Zeit in die wichtigsten Vertreter der Domstadt im Kölner Karneval. Dann beginnt ein völlig neues Leben in ständiger Begleitung und stets im Fokus der Öffentlichkeit. Für ein paar Monate werden sie gefeiert wie Superstars und urplötzlich ist am Aschermittwoch alles vorbei!
Ehrenamtlicher Full-Time-Job: Das Kölner Dreigestirn
Der Dokumentations-Film “Einmal Prinz zu sein …” (Freitag, 9. Februar 2018 um 20:15 Uhr im WDR Fernsehen) blickt exklusiv hinter die Kulissen des Kölner Karnevals, zeigt, wie das Trifolium ausgewählt und auf seine Aufgaben vorbereitet wird. Hautnah dabei, intim und ungeschminkt. Bereits im September wird das designierte Dreigestirn offiziell vorgestellt. Von da an sind die Drei im Dauereinsatz. Von Tanzübungen (passend zum diesjährigen Sessionsmotto) über Gesangsproben und Fotoshootings bis hin zu CD-Aufnahmen. Der erste Höhepunkt steht dann mit der Eröffnung der Kölner Karnevalssession am 11.11. an.
Ab der offiziellen Proklamation im Januar an lebt das Dreigestirn dann im Kölner Pullmann Hotel, der sogenannten Hofburg. Zusammen mit dem Hofstaat aus Prinzenführer, Adjudantur, persönlichen Assistenten und Hoffriseuren. Bis Aschermittwoch geht es von hier aus zu mehr als 400 Terminen, mit bis zu 20 Veranstaltungen am Tag. Von der großen Prunksitzung in Kölns guter Stube dem Gürzenich über die Blindensitzung oder der jecken Blutspende bis hin zu einem Besuch in der Kinderonkologie in einem Krankenhaus. Dabei repräsentieren sie immer gut gelaunt und strahlend ihre Stadt Köln im Karneval. Und das alles ehrenamtlich!
Dokumentation gibt interessante und intime Einblicke
In dieser Karnevalssession ist vieles einzigartig und anders als sonst. Agenturchef Michael Gerhold ist mit 30 Jahren einer der jüngsten als Prinz Karneval in der fast 200-jährigen Geschichte des Festkomitees Kölner Karneval. Doch er hat bereits Erfahrung, denn schon 1996 war er Prinz im Kinderdreigestirn. Christoph Stock, von Beruf Metzgermeister, wird mit 51 Jahren zum Bauern und der Franke und Manager Erich Ströbel eine Jungfrau mit 51. Die drei Jecken gehören zum Traditionskorps der Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V. (auch Appelsinnefunken genannt wegen ihrer orange-farbenen Kostüme), die in dieser Session das Dreigestirn stellt. Als langjährige Karnevalisten kennen sie den offiziellen Gesellschaftskarneval bestens. Nur, was jetzt kommt, können sie nicht erahnen.
Der Film von Wilm Huygen beschreibt einfühlsam die Verwandlung von Menschen wie Du und ich zu kölschen Superstars und geht dabei auf Tuchfühlung. Die Zuschauer sind bei der Reportage so nah dabei wie nie zuvor. Das Kamerateam begleitet Prinz Michael II., Bauer Christoph und Jungfrau Emma auf ihrer Reise durch die Säle und auf die Bühnen des karnevalistischen Kölns – von ihrer Vorstellung im September bis zur Eröffnung des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht. Mit viel Emotionen, interessanten Backtstage-Einblicken und Gänsehaut.