200 Jahre Kölner Karneval: Die Jubiläumssession 2022/23 startet

200 Jahre Kölner Karneval: Die Jubiläumssession 2022/23 startet!
200 Jahre Kölner Karneval: Die Jubiläumssession 2022/23 startet!
copyright: Festkomitee Kölner Karneval

Bei einer Pressekonferenz am 20. Oktober 2022 gaben das Festkomitee Kölner Karneval und die Stadt Köln gemeinsam mit den Präsidenten der Jubiläumsgesellschaften “Kölsche Funke rut-wieß vun 1823”, “Die Grosse von 1823”, die “Hellige Knäächte un Mägde” und die “Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde” einen Ausblick auf die kommende Jubiläumssession. Kurz vor Eröffnung der Karnevalssession 2022/23 stellten Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees, sowie Oberbürgermeisterin Henriette Reker die geplanten Projekte für das kommende Jahr 2023 vor.

Eine Fülle an Sonderschauen und Veranstaltungen zum Jubiläum

In Form von Sonderschauen und Veranstaltungen zum 200. Geburtstages zeigt die Stadt Köln die facettenreiche Geschichte des Kölner Karnevals. Zudem nutzt sie die Gelegenheit, den Stellenwert der “fünften Jahreszeit” in der Domstadt darzustellen. Das 200. Jubiläum wird Teil des Internationalen Museumstag am 21. Mai 2023 sein. Ebenso wird es in die Museumsnacht Anfang November 2023 und den Tag des Offenen Denkmals am 9. und 10. September 2023 eingebunden sein. Die Frühjahrsausgabe des Kölner Museumsmagazins wird zudem mit dem Themenschwerpunkt “Humor” erscheinen.

Das Kölnische Stadtmuseum lädt im Frühjahr in Kooperation mit dem Festkomitee zu einer außergewöhnlichen Zeitreise ein. Es geht ins Jahr 1823 zurück, die Geburtsstunde des Fastelovends. Einzigartige Exponate zeugen davon, wie die zentralen charakteristischen Merkmale wie der Rosenmontagszug oder die Einführung des “Prinzen Karneval” bis heute die “Fünfte Jahreszeit” prägen.

Kölner Karneval: Einblicke auch in dunkle Kapitel

Aber auch in dunklere Kapitel des Karnevals wird es Einblicke geben. So wird im NS-Dokumentationszentrum die Ausstellung “Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz – Karneval zwischen Unterhaltung und Propaganda” die Gleichschaltung der Gesellschaften thematisieren. Zudem werden die engen personellen Verbindungen von Karnevalisten und Angehörigen der NS-Organisationen sowie kommunalen Behörden und Parteistellen beleuchtet.

Unterstützung seitens der Stadt gibt es zudem für eine Reihe von Projekten der Jubiläumsgesellschafen, die das Brauchtum stärken sollen. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker erläutert dazu: “Die aktuelle politische Lage ist davon geprägt, dass Kräfte im In- und Ausland versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten, unsere Demokratie in Frage zu stellen. Es kann ein Zeichen gegen diese Kräfte sein, unser Brauchtum, das vom Gemeinschaftsgedanken und der Integration aller Gesellschaftsschichten geprägt ist, zu feiern.”

Vier große Gesellschaften werden ebenfalls 200

Mit dem Festkomitee feiern auch vier Gesellschaften 200. Geburtstag: Die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 sowie Die Grosse von 1823 und die Hellige Knäächte un Mägde als auch die Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde lassen die Sektkorken knallen. Gefeiert wird mit einer Fülle von unterschiedlichen Veranstaltungen, die in der einen oder auch anderen Form die jecke Tradition feiern. So finden neben den klassischen Sessionsformaten über das ganze Jahr verteilt Events wie Ausstellungen oder Sommerfeste aber auch Konzerten und Podiumsdiskussionen statt.

Am 23. Oktober 2022 starteten die “Roten Funken” mit einem Konzert zur Feier des Geburtstages in der Philharmonie. Verteilt über das gesamte Jubeljahr folgen neben besonderen Sitzungen und närrischen Feiern auch Lesungen und Diskussionsrunden, und das auch zu kritischen Themen im Fastelovend. Die “Helligen Knächte un Mägde” werden zur Feier ihres Geburtstages ihre besonderen Tänze auf den Straßen, in den Seniorenheimen sowie bei einer besonderen Aufführung in der Volksbühne am Rudolfplatz präsentieren. Und die “Grosse von 1823” veröffentlicht zur Feier einen Sonderband ihrer 200-jährigen Geschichte.

Ein Highlight wird dann in 2023 die gemeinsame Nubbelverbrennung auf dem Roncalliplatz, mit der die Session gebührend verabschiedet wird.

Plakatkampagne unterstützt Gesellschaften

Zur Unterstützung der Gesellschaften, die derzeit mit vielen Problemen und Unwägbarkeiten zu kämpfen haben, hat das Festkomitee gemeinsam mit der Stadt die Plakatkampagne #Zesamme200 ins Leben gerufen. Sie wollen damit zeigen, dass sich 200 Jahre Kölner Karneval aus unzähligen Facetten zusammensetzt und das viele Tausend Menschen den Fastelovend mit ihrem Engagement erst möglich machen.

Die Kampagne soll die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Akteure lenken, auf die, die den Fastelovend feiern, fördern und lieben. “Wir wollen aber nicht nur zeigen, wer Fastelovend feiert, sondern auch zum Mitmachen animieren”, erklärt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees. “Gerade nach den letzten beiden Sessionen brauchen die Vereine die Unterstützung der Jecken. Jedes verkaufte Ticket hilft dabei, die Vielfalt des Fastelovends in der Domstadt auch für die Zukunft zu sichern.”

Mit der Plakatkampagne bieten die Initiatoren Menschen, die dazu beitragen, dass Fastelovend gefeiert und erhalten wird, eine ganz besondere Bühne. Das sind einerseits Ehrenamtler, Tanzgruppen, Mitglieder von Vereinen und Gesellschaften, aber auch Familien und Freundeskreise, die sich zu Gruppenfotos zusammenfinden. Die Personen darauf sollen zusammengerechnet 200 Jahre alt sein. Auf der extra eingerichteten Webseite des Festkomitees können die Fotos dann einfach hochgeladen werden. Die besten Bilder werden online veröffentlicht. Zudem können sie pünktlich zu den tollen Tagen auch im Stadtbild bewundert werden.

Köln wird Närrisch-Europäische Kulturstadt

Im Herbst des Jahres 2023 wird die Domstadt, passend zum Jubelfest, mit dem Titel “Närrisch-Europäische Kulturstadt” ausgezeichnet. Die Närrische Europäische Gemeinschaft (NEG) wird im kommenden Herbst zu Gast in der Rheinmetropole sein. “Der 11.11.2023 läutet für uns das närrisch-europäische Kulturjahr 2023/24 ein. Wir freuen uns sehr über diese Ehre, die nicht nur ein gelungener Abschluss für unser Jubiläumsjahr ist, sondern auch eine besondere Wertschätzung gegenüber unserer Historie”, so Christoph Kuckelkorn.