Die Bionische Kontaktlinse – eine revolutionäre Sehhilfe?

Die Bionische Kontaktlinse – eine revolutionäre Sehhilfe? copyright: pixabay.com
Die Bionische Kontaktlinse – eine revolutionäre Sehhilfe?
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Morgens die Augen öffnen und alles klar sehen: die Uhr an der Wand, der Blick aus dem Fenster oder die Kleider im Schrank. Das ist der Traum vieler Menschen. Eine revolutionäre Sehhilfe macht dies nun bald möglich: Die bionische Kontaktlinse. Doch was verbirgt sich dahinter? Ist hierfür eine Operation notwendig? Und vor allem: Kann man damit wirklich besser sehen, als mit einer herkömmlichen Kontaktlinse?

Fragen und Antworten zur bionischen Kontaktlinse auf einen Blick

Um eine geringe Sehschwäche auszugleichen,ist die bionische Kontaktlinse eher nicht zu gebrauchen. copyright: pixabay.com
Um eine geringe Sehschwäche auszugleichen,ist die bionische Kontaktlinse eher nicht zu gebrauchen.
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Die bionische Kontaktlinse ist viel kleiner, als eine normale Kontaktlinse und wird mittels eines operativen Verfahrens direkt ins Auge eingesetzt. Diese Operation ist komplett schmerzfrei und dauert lediglich acht Minuten. Denn die kleine Linse entfaltet sich von selbst und bleibt fortan fest auf der Netzhaut. Dabei beeinträchtigt diese die Sauerstoffzufuhr nicht und ruft kein Fremdheitsgefühl im Auge hervor. Der Effekt: Mit der neuartigen Sehhilfe kann man drei Mal schärfer sehen, als mit einer herkömmlichen Kontaktlinse, die lediglich die Dioptrien-Zahl wieder ausgleicht. Auch das Sehen bei Nacht soll leichter sein und besser funktionieren, als mit Brille oder Kontaktlinsen.

Hat die bionische Kontaktlinse auch Nachteile?

Da zurzeit noch umfangreiche Tests mit dieser Linse gemacht werden, können erst in ein paar Jahren Erfahrungsberichte und Langzeitstudien darüber Auskunft geben, welche Vor- und Nachteile Menschen mit einer bionischen Kontaktlinse im Alltag wirklich haben. Klar ist, dass wahrscheinlich nicht allen Leuten mit einer Seheinschränkung eine bionische Linse eingesetzt werden würde. Denn tatsächlich soll dieses technische Wunderwerk eher Menschen mit einer Sehbehinderung wie zum Beispiel dem Grauen Star oder einer Verletzung auf der Augenlinse dienen.

Ist die bionische Kontaktlinse eine Alternative zu Brille und Co.?
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Um eine geringe Sehschwäche auszugleichen, ist das dreifach verbesserte Sehvermögen nicht geeignet. Denn das überdurchschnittlich gute Sehen kann das Auge auch anstrengen und überreizen. Dies ist zum Beispiel bei Brillengläsern der Fall, die über 100 Prozent eingestellt werden. Die zusätzliche Schärfe ermöglicht zwar einen klareren Blick in die Ferne, verursacht bei manchen Menschen aber sogar Kopf- oder Augenschmerzen. Eine individuell angepasste Sehhilfe, etwa in Form von Kontaktlinsen, ist daher die bessere Alternative für alle, die von einer leichten Sehschwäche betroffen sind.

Und wer hat´s erfunden?

Der kanadische Forscher und Spezialist für Sehfunktionen Garth Webb arbeitete mit einem großen Team acht Jahre an der Ausarbeitung seiner bionischen Kontaktlinse. Die insgesamt drei Millionen US-Dollar, die Webb in seine Forschung steckte, sind sehr gut angelegt. Denn eine schmerzfreie Operation, die in wenigen Minuten vorbei ist und ein lebenslanges, scharfes und einwandfreies Sehen ermöglicht, ist absolut wünschenswert und genial.

Die weitere Forschung wird nun zeigen, wie praktikabel das neue Sehen mit dieser revolutionären Sehhilfe wirklich ist. Bis dahin werden wir uns damit behelfen, bei Brillengestellen mit der Mode zu gehen oder das Defizit der Augen unter qualitätsvollen und ebenfalls genialen Kontaktlinsen zu verbergen.