Verhärtung der Augenlinse erfordert meist eine Sehhilfe

Grundsätzlich ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen, sobald Veränderungen der Sehkraft bemerkt werden. / copyright: Templermeister / pixelio.de
Grundsätzlich ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen, sobald Veränderungen der Sehkraft bemerkt werden.
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Die ersten Veränderungen der Sehkraft machen sich häufig beim morgendlichen Zeitungslesen bemerkbar. Buchstaben verschwimmen, die Texte sind anstrengender zu lesen.

“Die Alterssichtigkeit nimmt ihren Beginn ungefähr ab dem 40. Lebensjahr”, erklärt Klaus Heckmann, Landesvorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte in Hessen. Auch für jene, die nie eine Brille brauchten, werde das Umstellen von fern auf nah anstrengender und der notwendige Abstand zum Text vergrößere sich, erklärt der Augenarzt aus Wiesbaden und schmunzelt: “Die Arme werden einfach zu kurz zum Lesen.”

Auch wer vorher keine Probleme beim Sehen hatte, benötigt ab 40 nun oft eine Lesehilfe, in der Regel mit einem sehr niedrigen Dioptrie-Wert. “Wer vorher schon fehlsichtig war, benötigt für den Nahbereich einen Nahzusatz”, erklärt Heckmann. Alle paar Jahre müsse nun die Dioptrien-Höhe der Lesebrille angepasst werden, denn die Alterssichtigkeit ist fortschreitend: “Vom 40. bis zum 65. Lebensjahr muss eine Brille um bis zu plus drei Dioptrien verstärkt werden.” Mit Medikamenten oder speziellen Augenübungen sei dieser Entwicklung leider nicht vorzubeugen, sagt der Experte: “Die Ursachen liegen in einer zunehmenden Verhärtung der Augenlinse und der altersbedingt abnehmenden Elastizität.”

Grundsätzlich sei es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen, sobald Veränderungen der Sehkraft bemerkt werden. “Bei einer Untersuchung können die Sehfehler diagnostiziert werden und deren Stärke in die Verordnung einer erforderlichen Lesebrille einfließen”, beschreibt Heckmann die augenärztliche Untersuchung. Bei dieser Gelegenheit wird den Patienten in der Regel auch eine vorbeugende Untersuchung des gesamten Auges und die Messung des Augeninnendrucks empfohlen, weiß Heckmann: “Diese Präventivmaßnahmen sind sehr sinnvoll, um schwerwiegende Erkrankungen des Auges zu vermeiden, besonders wenn bereits Erkrankungen wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit oder Fettstoffwechselstörungen vorliegen.”

Autor: Redaktion / dapd / http://bvap.de