Über 20.000 Besucher kamen in diesem Jahr zu “ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln”, das in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen feiert. Neben renommierten Ensembles und Künstlern der neuen Musik, konnte das Festival in diesem Jahr auch zwei Klangkörper der Extraklasse für sich gewinnen.
In der Kölner Philharmonie präsentierten die Wiener Philharmoniker dem begeisterten Publikum die Uraufführung von Olga Neuwirths „Masaot / Clocks without Hands“, das New York Philharmonic brillierte mit der Uraufführung von Peter Eötvös’ „Senza sangue“. Dass das Kölner Publikum durchaus neugierig ist, zeigte das ausverkaufte Haus.
Neugierde war auch ein Antriebsmotor des Festivalprogramms, das in diesem Jahr unter dem Motto „Musik. Politik?“ stand. Vom 30. April bis zum 10. Mai 2015 durfte gefragt werden: Musik und Politik. Darf das, muss das, gibt es das? Im Fokus stand der niederländische Komponist Louis Andriessen, von dem insgesamt 14 Werke aufgeführt wurden. Dass die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld Musik-Politik nicht nur mit Konzerten dargeboten wurde, sondern durch ein breites Rahmenprogramm aus Gesprächen, Filmen, Vorträgen und Diskussionen ergänzt, fand beim Publikum besonderen Zuspruch.
11 Tage mit über 50 Veranstaltungen
Nach 11 Tagen mit über 50 Veranstaltungen darf der Festivalbesucher nun für sich entscheiden, ob er das Fragezeichen im Motto „Musik. Politik?“ zum Ausrufezeichen machen mag, oder ob noch viele weitere Fragen aufgekommen sind, die die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld lebendig halten.
Die vielen kostenlosen Angebote wie der tägliche ACHT BRÜCKEN Lunch und die ACHT BRÜCKEN Lounge im Festivalzelt sind ebenso Publikumsmagnet, wie der ACHT BRÜCKEN Freihafen, der in diesem Jahr die größte Uraufführung des Festivals in internationaler Kooperation war. 25 Stunden lang wurde unter dem Titel „urbo kune“ Musik und Utopie von vielen Seiten beleuchtet und der Besucher wurde Teil einer gemeinsamen Stadt aus Musik, Kunst, Wissenschaft, Sport und Literatur.
Das breite Angebot an verschiedenen Spielstätten fand beim Festivalbesucher besonderen Anklang. Gut besucht war der Heiner-Goebbels-Abend „Songs of Wars I have seen“ im Schauspiel im DEPOT 1, die bewegende Biografie eines Sklaven, aufgeführt vom „El Cimarrón Ensemble“ in der Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente, die 36 Variationen über „¡El pueblo unido jamás será vencido!“ von Frederic Rzewski im Funkhaus Wallrafplatz oder das Spektakel „…AUSREISSEN DAMIT / ES GRÜN BLEIBT…“ von Gerhard Stäbler im Rathaus der Stadt Köln. Auch in der Kunst-Station Sankt Peter wurden die Plätze knapp, als am 30. April die freie Szene mit ON@ACHT BRÜCKEN und das Experimentalstudio des SWR mit dem Komponisten Luigi Nono das Festival eröffneten.
Die Kooperation mit der c/o pop führte in diesem Jahr wieder zu einem genreübergreifenden Angebot, das vom Publikum dankend angenommen wurde. Vor ausverkauftem Haus spielte die Digital-Hardcore-Band Atari Teenage Riot im Stadtgarten und Schorsch Kamerun mit seinem „Musikalischen Ablenkungsmanöver“ im Schauspiel im DEPOT 2. Die beiden Sängerinnen Susana Baca und Ana Tijoux verbreiteten lateinamerikanische Lebensfreude in der Kölner Philharmonie, deren Bestuhlung das begeisterte Publikum nicht vom Tanzen abhalten konnte.
Fest steht, dass ein Festival solcher Größe nur mit gebündelten Kräften gestemmt werden kann. Unverzichtbar ist für Louwrens Langevoort, den Gesamtleiter des Festivals, die fruchtbare Zusammenarbeit mit den Trägern Stadt Köln und WDR, die großzügige Beteiligung der Hauptsponsoren Sparkasse KölnBonn und LANXESS und die Förderung durch unterschiedliche Stiftungen und Geldgeber, wie der Kunststiftung NRW, der Kulturstiftung des Bundes, dem Kuratorium KölnMusik e.V., dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, der Ernst von Siemens Musikstiftung, creative industries fund NL und den Partnern Architekturbüro Kottmair und der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH.
Unter dem Titel “Musik und Glaube” wird ACHT BRÜCKEN im Jahr 2016 zwischen dem 30. April und 10. Mai zum sechsten Mal stattfinden.
Weitere Infos zum Festival finden Sie unter: www.achtbruecken.de