Köln hat bei der Preisvergabe des Deutschen Städtebaupreises 2010 der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung von insgesamt drei Auszeichnungen und acht Belobigungen zwei Auszeichnungen an den Rhein geholt. Für die städtebauliche Entwicklung und Planung des Rheinauhafens erhielt Köln eine Belobigung.
Rheinauhafen-Planung erhält “Belobigung”
Eine Auszeichnung konnte die Architektin Ute Piroeth für ihr Bauvorhaben Q21, Brüsseler Straße 21, in Empfang nehmen. Die Preisverleihung fand auf der Zeche Zollverein in Essen statt.
Ausgelobt wurde der Preis von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, gefördert von der Wüstenrot Stiftung. Jury-Vorsitzender 2010 war Michael Braum, Präsident der Bundesstiftung Baukultur in Potsdam. Insgesamt wurden im diesjährigen Wettbewerb zum Städtebaupreis 65 Projekte, zum Sonderpreis 19 Projekte eingereicht.
Aus der Begründung zur Preisvergabe an die Stadt Köln: “Die Entwicklung des Rheinauhafens ist nach Abschluss des Mediaparks die größte stadtstrukturelle Entwicklung in Köln. Kölns lebendigste und vielseitigste Baustelle verändert sich rasant. Auch auf der Halbinsel vervollständigt sich das Bild mit gelungenen Neu- und Altbauten.
Nachdem im Jahre 1988 die industrielle Hafennutzung des Rheinauhafens aufgegeben wurde, bot sich für die Stadt Köln die Möglichkeit, die ehemaligen Hafenanlagen zu einem neuen Stadtviertel zu entwickeln. Dadurch konnte erstmals die südliche Innenstadt ans Rheinufer angebunden werden. Auf 240.000 Quadratmetern Bruttogrundrissfläche entsteht eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten sowie Kunst und Kultur. Das innenstadtnahe Gebiet entwickelt eine große Anziehungskraft auf Unternehmen. Das Stadtleben im Quartier nimmt Gestalt an. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist bis Ende des Jahres 2011 geplant.
Die städtebauliche Struktur geht zurück auf das Ergebnis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs im Jahre 1992. Preisträger der ersten Preisgruppe waren Arbeiten der Architekten Hadi Teherani, Hamburg, und Alfons Linster, Trier. Die Ergebnisse des Wettbewerbes bilden die Grundlage der Planung. Weitere Workshops und Gutachten konkretisierten den städtebaulichen Entwurf. Heute bestimmt die signifikante Architektur der Kranhäuser das Rheinpanorama.
Der Kontrast zwischen alter und neuer Substanz ist auch das Thema der hochwertigen Freiraumgestaltung, die auf das Ergebnis eines Wettbewerbs im Jahre 1999 zurückgeht, den das Büro BW&P (heute Fenner Steinhauer Weisser, Düsseldorf) für sich entscheiden konnte. Die weitgehende Wiederverwendung des alten Natursteinpflasters, der Erhalt der alten Hafenkräne und der Drehbrücke am Schokoladenmuseum geben dem Ort Identität.
Fußgängerpromenaden und Radwege, die Südstadt und City verbinden, laden zur Erkundung des jungen Stadtquartiers ein. Denkmalgeschützte Industriebauten bilden mit moderner Architektur ein harmonisches Ensemble.
Die Nutzungsmischung aus Unternehmenszentralen, Büros und Stadtwohnungen mit direktem Rheinblick, aber auch das KapForum als Veranstaltungsort und Designzentrum, der FrauenMedia-Turm, Künstlerateliers, Galerien und Museen ermöglichen die urbane Vielfalt wie sie das Bild der europäischen Stadt prägt. Bereits jetzt kann die Hafenentwicklung als gelungene Revitalisierung eines für die Bevölkerung der Stadt Köln unzugänglichen Raums bewertet werden. Die Stadt hat sich dem Rheinstrom zugewandt.”
Die Dokumentation zum Deutschen Städtebaupreis 2010 mit den Redebeiträgen des Symposiums und den Projektbeschreibungen der Preisträgerinnen und Preisträger wird voraussichtlich im Sommer 2011 fertig gestellt sein.
Weitere Informationen zu dem Deutschen Städtebaupreis finden Sie hier.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.