Invasion der Plagegeistern: Was hilft gegen Mücken, Zecken und Co.?

Invasion der blutsaugenden Plagegeistern: Was hilft gegen Mücken, Zecken und Co.? copyright: pixabay.com
Invasion der blutsaugenden Plagegeistern: Was hilft gegen Mücken, Zecken und Co.?
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Man ist nicht sicher vor ihnen, schon gar nicht in diesem feucht-warmen Sommer: Die Rede ist von Mücken, Zecken und anderen – zu meist blutsaugenden – Plagegeistern. Die einen lauern zu Tausenden im Gras und fallen lautlos über ihre Opfer her. Andere dagegen machen sich surrend auf die Suche nach einer freien Körperstelle, um sich dann am gefundenen Ziel mit Blut vollzusagen.

Weltweit werden übrigens etwa 3.000 verschiedene Steckmückenarten gezählt. In Europa sind rund 100 Arten zu finden. In Deutschland wurden zuletzt etwa 48 Mückenarten gezählt. Das Blut brauchen nur die weiblichen Mücken für ihre Nachkommen. In den drei Wochen ihres Lebens legt sie alle drei Tage Eier und sorgt für “Vampir”-Nachwuchs. Deshalb wird sie sich so lange immer wieder ihren Magen füllen, bis sie ihren Dienst getan hat und stirbt.

Doch wie kann man sich dagegen schützen? Was hilft wirklich? Was ist nur ein Mythos? CityNEWS klärt auf und gibt Ihnen zahlreiche Tipps gegen Mücken, Zecken und Co.!

Ein Zeckenstich kann sehr gefährlich sein

“Ein Zeckenstich kann unter Umständen lebensgefährlich sein”, warnt Robert Floh vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Köln. “Besonders im Süden Deutschlands verbreiten Zecken manchmal FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Sie kann im fortgeschrittenen Stadium zur Entzündung der Gehirnhaut führen”.

Borreliose dagegen kann von Zecken im gesamten Bundesgebiet übertragen werden. Sie führt im schlimmsten Fall zu Nervenleiden und Lähmungen. Während es für Borreliose keine vorbeugenden Mittel gibt, kann der Infektionskrankheit FSME mit einer Schutzimpfung vorgebeugt werden. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen.

Borreliose kann von Zecken im gesamten Bundesgebiet übertragen werden. copyright: Erika Hartmann / pixelio.de
Borreliose kann von Zecken im gesamten Bundesgebiet übertragen werden.
copyright: Erika Hartmann / pixelio.de

Für Menschen, die sich in der freien Natur aufgehalten haben, sollte die abendliche Ganzkörperuntersuchung zur Routine werden. Denn Zecken lieben versteckte Körperstellen. Hat man sie entdeckt, werden sie vorsichtig mit einer speziellen Zeckenpinzette entfernt.

Zecken lauern auf Sträuchern, Gräsern oder im Unterholz auf einen passenden Wirt. Nachdem sie mitgestreift wurden, suchen sie sich beim Wirt Stellen, an denen die Haut dünn und leicht zu durchstechen ist. Bevor die Zecke mit der Nahrungsaufnahme beginnt, sondert sie einen betäubenden Speichel ab, der der Blutgerinnung entgegen wirkt. Ein Zeckenstich ist nicht schmerzhaft und bleibt zunächst oft unbemerkt. Die Haut des Wirtes wird durch das Mundwerkzeug der Zecke, die Kieferklauen, angeritzt. Danach wird der mit Widerhaken besetzte Stechrüssel in der Wunde verankert. Auch wenn Zeckenstiche nicht schmerzen, heißt dies nicht, dass sie ungefährlich sind.

Wirksamer Schutz gegen Zecken durch Impfung

Die Ständige Impfkommission empfiehlt, vor allem für Risikogebiete wie Süddeutschland, sich gegen FSME impfen zu lassen. FSME-Viren befinden sich im Speichel der Zecke und können nach dem Stich sofort in die Wunde übertragen werden. Die ersten Symptome der Krankheit treten etwa zwei bis zwanzig Tage nach dem Stich auf und ähneln einer Sommergrippe mit erhöhter Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen. Im zweiten Stadium kann es zu einer Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung kommen. Weitere Symptome sind etwa Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen sowie vereinzelte Lähmungen am Körper.

Vorgehen bei einem Zeckenstich

Zecken lauern auf Sträuchern, Gräsern oder im Unterholz auf einen passenden Wirt. copyright: Dieter Schütz / pixelio.de
Zecken lauern auf Sträuchern, Gräsern oder im Unterholz auf einen passenden Wirt.
copyright: Dieter Schütz / pixelio.de
  • Nach einem Zeckenstich gilt es, diese so rasch wie möglich richtig zu entfernen. Da die Borrelien sich im Darm des Spinnentieres befinden, steigt die Gefahr der Übertragung erst nach etwa acht bis zehn Stunden, bei FSME-Viren khingegen bereits nach wenigen Stunden.
  • Sie sollte mit einer vorne spitzen Pinzette, einer Zeckenkarte oder einer Zeckenzange am Saugrüssel erfasst und gerade aus der Haut gezogen werden. Die Zecke sollte möglichst vorsichtig entfernt und an einem Stück herausgezogen werden. Dabei sollte der Körper nicht gedrückt, gequetscht, zerrissen oder gedreht werden. Dadurch kann die Zecke zerreißen und Teile stecken bleiben. Dies kann wiederum zu Entzündungsreaktionen führen. Sollte ein Teil (z. B. der Kopf) der Zecke in der Haut stecken bleiben, kann dieser in der Regel problemlos durch einen Arzt entfernt werden.
  • Nach dem Entfernen sollte die Einstichstelle ordentlich desinfiziert werden.
  • Bei der Entfernung des Parasiten gilt zu beachten: Egal ob Creme, Teebaumöl, Öl, Nagellack oder andere “Hausmittel” – sie sind in den Bereich der Mythen zu verbannen. Denn die Zecke wird einem Todeskampf ausgesetzt, welcher enormem Stress bei dem Tier auslöst. Auf diese Weise steigt das Risiko, dass die Zecke ihren Magen- oder Darminhalt in die Wunde entleert – mögliche Krankheitserreger inklusive.
  • Notieren Sie sich Datum, Körperstelle und den möglichen Befall-Ort, wo Sie sich die Zecke “gefangen” haben. Ein Zeckenbiss sollte deswegen dokumentiert werden, falls es später zu Symptomen kommen sollte, die auf eine Zecke zurückgehen könnten. Eine Dokumentation erleichtert dem Arzt die Ursachenforschung.
  • Sie sollten die Stelle des Zeckenstich über mehrere Wochen genau beobachten. Tritt beispielsweise die sogenannte Wanderröte (kreisrunde Rötung um die Einstichstelle, die sich ausbreitet) auf, ist dies ein typisches Anzeichen von einer Borreliose-Infektion. Allerdings tritt dies nur bei etwa 50 Prozent der Betroffenen auf.

Zur Sicherheit: Arzt aufsuchen!

Auch bei plötzlich auftretendem, hohem Fieber und/ oder grippeartigen Symptomen, Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen sollten Sie zur Sicherheit ein Arzt aufsuchen. Diese unspezifischen Symptome könnten auf eine Borreliose oder FSME hindeuten.

Wer wird von Mücken gestochen?

Wer wird von Mücken gestochen? copyright: Kerstin1970 / pixelio.de
Wer wird von Mücken gestochen?
copyright: Kerstin1970 / pixelio.de

Mücken werden vor allem von Körperwärme, Atemluft, Schweißgeruch und süßem Parfüm angelockt. Gegen deren Angriffe können kurzfristig eine gründliche Dusche mit abschließendem kaltem Guss und der Verzicht auf das geliebte Duftwässerchen helfen, bevor man es sich auf der Terrasse gemütlich macht.

  • Durch Labor- und Freilandexperimente hat man herausgefunden, dass Stechmücken vor allem durch ausgeatmetes Kohlenstoffdioxid und Körperdüfte (zum Beispiel verschiedene Fettsäuren und Ammoniak) ihre Blutwirte finden. Abhängig von Art und Wirtsspezifität können dabei einzelne Substanzen eine besondere Bedeutung haben.
  • Unwiderstehlich auf die “kleinen Vampire” wirkt zum Beispiel ein Gemisch von Milchsäure auf der Haut – also ein käseartiger Geruch. Deshalb lassen sich die Plagegeister zum Blutzapfen gerne in Fußnähe nieder. Doch dicke Socken nützen oftmals nichts, weil die Mücke es mit ihrem feinen Stechrüssel schafft, hindurchzustechen.
  • Dass Schweißgeruch Mücken anzieht, ist bekannt. Frisch geduscht, ist ein Mensch für die Blutsauger unattraktiver. Trägt er dazu noch helle Kleidung, kommt er oft mit heiler Haut davon.
  • Ein Mythos hält sich: Mücken stehen auf “süßes” Blut. Das stimmt nicht: Mücken lieben “fettes” Blut, darum stechen sie bevorzugt Menschen mit hohem Cholesterinspiegel. Wer seinen Blutfettspiegel senken kann, verbessert damit seinen persönlichen Mückenschutz.
  • Wissenschaftliche Tests haben übrigens ergeben, dass Frauen und Männer gleichermaßen zur Beute von Mücken werden.
  • Bei der Wirtsfindung folgen die Stechmücken der Duftspur ihres Wirts bis zu ihrer Quelle. Dabei geben anscheinend neben der chemischen Zusammensetzung der Duftfahne auch ihre Größe, Struktur und Form der Mücke wichtige Informationen über den Wirt und seine Entfernung. Im Nahbereich spielen zusätzlich visuelle Hinweise und die Körperwärme eine Rolle.

Was passiert beim Mückenstich?

Was passiert beim Mückenstich? copyright: Stefan Klaffehn / pixelio.de
Was passiert beim Mückenstich?
copyright: Stefan Klaffehn / pixelio.de

Beim Stich einer Stechmücke kann eine sehr geringfügige Schmerzempfindung zustande kommen, wenn der in die Haut eindringende Stechrüssel (Proboscis) einen Schmerznerv trifft oder streift und das betreffende Nahrungsopfer den Stich bewusst wahrnimmt. Allerdings spielen beim Menschen hinsichtlich der dabei dann empfundenen Schmerzintensität diesbezüglich im Gehirn abgespeicherte Vorerfahrungen und emotionale Bewertungen des miterlebten Stichs eine Rolle.

Zu der Schwellung und dem Juckreiz kommt es durch den Speichel der Stechmücke. Beim Stechen durch die Mücke gerät der Speichel auf und unter die Haut des “Opfers”. Das sorgt zum dafür, dass wir vom eigentlichen Stich nichts merken, denn der Speichel hat eine schmerzstillende Wirkung.

Kurze Zeit nach dem Stich tritt gewöhnlich eine auf die Einstichstelle begrenzte allergische Reaktion ein. Diese ist zumeist verbunden mit einem – mehr oder minder starken – Juckreiz. Beides wird von den Proteinen ausgelöst, welche die Stechmücke in die Saugstelle einspritzt, um das Gerinnen des Bluts zu verhindern. Oft bildet sich an der Einstichstelle für einige Stunden eine Quaddel. Diese Quaddeln entstehen nach dem Stich durch die Ausschüttung von körpereigenem Histamin. Einige Menschen reagieren äußerst allergisch auf den Mücken-Speichel. Der Stich kann dann bis zu handtellergroß anschwellen.

Was hilft gegen Mücken?

Wenn Mücken und andere Quälgeister draußen bleiben, kann man wieder entspannt durchschlafen. Foto: djd/NEHER
Wenn Mücken und andere Quälgeister draußen bleiben, kann man wieder entspannt durchschlafen.
Foto: djd/NEHER

Kaum hat sich die Hitze des Tages gelegt, erheben sich Schwärme von Stechmücken in die Lüfte, um sich über die ungeschützten Hautstellen ihrer Opfer herzumachen.

Wenn keine Allergie vorliegt, sind Insektenstiche oder -bisse in der Regel ungefährlich. Es kann jedoch zu stark juckenden, geröteten und erhabenen Hautreizungen kommen – je nachdem, welches Insekt zugestochen hat.

“Sie werden auf den Einsatz von bestimmten chemischen Präparate leider nicht ganz verzichten können, wenn Sie Schutz für einen längeren Zeitraum erreichen möchten”, erläutert Robert Floh. Gut bewährt haben sich in unterschiedlichen Tests frei verkäufliche Mittel mit den Wirkstoffen DEET (Diethyltoluamid) und Icaridin, die u. a. Stechinsekten wie Bremsen und Gnitzen fernhalten. Die jeweiligen Substanzen gelten in der Anwendung als sicher, solange sie nicht großflächig und dauerhaft verwendet werden. Die Schutzwirkung hält rund vier Stunden bei Zecken und rund sechs bis acht Stunden bei Mücken an. Vor dem Schlafengehen sollte man diese Produkte möglichst nicht mehr auftragen.

Fenster und Türen vor Mückeninvasion schützen

Auch für große Schiebetüren gibt es passende Schutzgewebe, die störende Insekten aus dem Inneren des Hauses verbannen können. Foto: djd/NEHER
Auch für große Schiebetüren gibt es passende Schutzgewebe, die störende Insekten aus dem Inneren des Hauses verbannen können.
Foto: djd/NEHER

Im Schlafzimmer kann gegen die surrenden und fliegenden Viecher ein Insektenschutzgitter im Fensterrahmen oder ein bettumhüllendes Moskitonetz gute Dienste leisten. Ein Fliegengitter an Fenstern und Türen hält die ungebetenen Gäste ebenso fern und sei besonders wirksam, wenn es vom Fachmann auf Maß gefertigt und installiert wird. Der Weg sollte daher stets zum Fachhandwerker vor Ort führen. Dieser berät individuell, nimmt vor Ort Maß für eine passgenaue Anfertigung des Gitters und findet für jede Tür- oder Fenster-Öffnung die beste Lösung.

Aufgrund einer speziellen Webtechnik sind die Fäden der Schutzgewebe heute so dünn, dass sie fast unsichtbar erscheinen, Lichteinfall und Luftdurchlass werden nicht behindert. Zudem ist für ein gesundes Raumklima gesorgt, da man wieder unbesorgt lüften kann, ohne eine Mückeninvasion befürchten zu müssen.

Dunkle Kleidung sollte zu Gunsten von hellen Klamotten im Schrank gelassen werden. Kleidung aus dünnem Stoff sollte man nicht tragen, denn sie kann die Mücke leichter mit ihrem Rüssel durchdringen und zustechen. Socken und festes Schuhwerk sind ebenfalls ein guter Schutz, denn Mücken sitzen gerne im Gras und warten dort auf ihre “Opfer”.  Seen und Wälder sind wie Szene-Treffs für Mücken – diese also besser meiden. Ebenfalls kann die richtige Ernährung dafür sorgen, dass Mücken einem fern bleiben.

Was tun nach einem Mückenstich?

Was hilft gegen Mücken? copyright: Dieter Schütz / pixelio.de
Was hilft gegen Mücken?
copyright: Dieter Schütz / pixelio.de

Wenn Sie dennoch von Mückenstichen und anderen unliebsamen Stechattacken heimgesucht wurden bieten sich verschiedene (Haus-)Mittel an. Was wirkt wirklich? Was ist Mythos?

  • Bei Insektenstichen und anderen Hautirritationen lindert kaltes Wasser, Eiswürfel (in einem Handtuch, sonst drohen Erfrierungen) oder ein Cool Pack die ersten Beschwerden.
  • Die Haut kann mit einer kühlenden Creme, Salbe oder Gel eingerieben werden, beispielsweise Aloe-Vera-Lotion. So werden störender Juckreiz und unangenehmes Spannungsgefühl reduziert.
  • Ein Hausmittel gegen den Juckreiz ist das Einreiben der Stelle mit Essig. Auch der Speichel kühlt und wirkt so tendenziell abschwellend, zudem enthält die Spucke schmerzstillende Inhaltsstoffe. Außerdem beugt Speichel Infektionen vor. Zu dem Speichel kann etwas Kochsalz auf den Stich gegeben werden, somit wird die Stelle auch noch desinfiziert.
  • Ebenfalls bietet sich – wenn es dann doch eines der Biester geschafft hat Sie zu stechen – zur Behandlung ein Antihistaminika an, um die allergische Reaktion zu unterdrücken. In manchen Fällen kann auch die Anwendung von Hydrocortison sinnvoll sein – der Arzt oder Apotheker hilft bei der Auswahl und Behandlung.
  • Auch ein Hausmittel ist das lokale Erhitzen (z. B. durch elektrische Stichhelfer) der Einstichstelle. Dies hilft gegen die Schwellung und den Juckreiz, da die Proteine durch die Erhitzung denaturieren.
  • Das Kraut Spitzwegerich hat sich als Hausmittel bei Mückenstichen schon lange bewährt. Zerreibt man das Blatt zwischen den Fingern und trägt die entstehende Flüssigkeit auf den entsprechenden Stich auf, werden Schwellung und Juckreiz sanft gelindert.
  • Eine Zwiebelscheibe und etwas Zitronensaft können beim Verheilen prima helfen und wahre Wunder wirken!
  • Und noch ein letzter Tipp: Auf gar keinen Fall die Einstichstelle, auch wenn diese noch so furchtbar juckt, (auf-)kratzen. Dies kann so üblen Infektionen und Narben führen.

Bei Verdacht auf Allergie Arzt rufen!

Treten nach einem Insektenstich Schwellungen der betroffenen Gliedmaßen auf oder kommt es zu Schwindel, Herzrasen oder Atemnot muss umgehend ein Arzt gerufen werden.

Schmerzhaft, juckend und gefährlich: Insektenstiche und -bisse

Vorsorge hilft: Die rechte Hand wurde mit einem wirksamen Mittel gegen Insektenstiche geschützt, die linke nicht. Foto: djd/Lanxess
Vorsorge hilft: Die rechte Hand wurde mit einem wirksamen Mittel gegen Insektenstiche geschützt, die linke nicht.
Foto: djd/Lanxess

Abschalten, ausspannen, das eigene Land oder die Welt entdecken – die Urlaubszeit ist für die meisten Bundesbürger die schönste Zeit des Jahres. Aber egal wohin man fährt – Insekten sind meist auch schon da. Ihre Stiche und -bisse sind nicht nur schmerzhaft und juckend, durch sie können auch gefährliche Krankheiten übertragen werden.

Wer den Sommer ungestört im Freien verbringen möchte, sollte dies zum Schutz vor den Plagegeistern wissen:

Tipps zum Schutz vor Insektenstiche und -bisse

  • Stiche und Bisse möglichst vermeiden: In Drogerien und Apotheken sind unzählige Insektenabwehrmittel erhältlich. Diese werden auf die Haut aufgetragen und haben im Gegensatz zu Insektiziden nicht das Ziel, die Tiere zu töten. Die Vermeidung von schmerzhaften und juckenden Stichen und Bissen ist der beste Schutz gegen die Übertragung von Krankheiten.
  • Zika-Virus auf dem Vormarsch: In vielen Regionen der Welt werden gefährliche Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber oder das West-Nil-Virus durch Stechmücken, Fliegen und andere Insekten übertragen. Derzeit bereitet in Brasilien, dem Austragungsort der Olympischen Sommerspiele, aber auch in anderen Ländern ein weiterer Erreger große Sorgen: Das grassierende Zika-Virus hat die brasilianischen Behörden bereits Ende 2015 dazu veranlasst, den Gesundheitsnotstand auszurufen, da es Fehlbildungen bei Ungeborenen verursacht.
  • Vorsicht auch in Deutschland: Auch hierzulande ist der Schutz vor Insekten, allen voran vor Zecken, von Bedeutung, da sie Krankheiten wie Borreliose – die sogenannte Lyme-Krankheit – oder die Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME) übertragen können. Insektenabwehrmittel schützen nicht nur vor Mücken und Zecken, sondern auch vor Bremsen, Sandfliegen, Grasmilben, Kriebelmücken und Gnitzen. Hier finden Sie den Mückenatlas für Deutschland mit einer interaktiven Karte: www.mueckenatlas.de
  • Unbedenklicher Wirkstoff: Der Wirkstoff Icaridin beispielsweise wehrt die Plagegeister ab, indem er deren Geruchsrezeptoren beeinflusst. So ist ein Insekt nicht in der Lage, Menschen als Blutspender zu erkennen. Die Folge: Sie bleiben weg. Der Wirkstoff ist für Menschen bei richtiger Anwendung unbedenklich, auch Schwangere und Kinder können Insektenabwehrmittel mit diesem Wirkstoff verwenden. Der Stiftung Warentest zufolge (Test, Heft 6/2014) ist Icaridin in Europa anderen Wirkstoffen vorzuziehen – vor allem wegen seiner besseren Hautverträglichkeit. Präparate mit 20 Prozent Wirkstoffgehalt bieten bis zu acht Stunden Schutz vor Mücken und bis zu vier Stunden vor Zecken. Der Wirkstoff ist geruchsarm, hat so gut wie kein Allergiepotential und hinterlässt keinen schmierigen Film auf der Haut. Mit ihm lassen sich sogar Insektenabwehrmittel herstellen, die auch vor Sonne schützen.

Mythen auf der Spur: Was hilft nicht?

Mythen auf der Spur: Was nicht gegen die durstigen "Vampire" hilft! copyright: pixabay.com
Mythen auf der Spur: Was nicht gegen die durstigen “Vampire” hilft!
copyright: pixabay.com

Leider nur für wenige Minuten helfen natürliche Mittel gegen die kleinen Blutsauger wie Citronella (z. B. in Kerzen) und Lavendel. Viele andere alternative Mittel, wie beispielsweise Mückenarmbänder, Ultraschallgeräte, Gartenfackeln oder UV-Lichtfallen sollen ebenso wirkungslos sein wie bestimmte Kräuter, Knoblauch und Tomatenpflanzen.

Ein absoluter Mythos ist ebenfalls, dass Mücken durch Licht angezogen werden! Das Gegenteil ist der Fall: Mücken sind nachtaktiv und deshalb eher verstört, wenn sie sich in ein hell erleuchtetes Zimmer verirren. Das Licht irritiert sie so sehr, dass sie weniger oder gar nicht stechen, solange es an ist. Insekten wie Motten oder Falter werden aber tatsächlich vom Licht angezogen.

Angeblich soll Vitamin B1 den Körpergeruch so verändern, dass Mücken ihr Opfer nicht länger mögen und das Weite suchen. Diese These wurde bisher wissenschaftlich nicht bewiesen und ist daher als Irrtum anzusehen.

Ebenso nicht richtig, ist dass Rauch (z. B. am Lagerfeuer) oder Zigarettenqualm die Blutsauger vom Stechen ab.

Vor Mücken in Zika-Gebieten effektiv schützen

Fernreisende, die sich nicht ausreichend gegen Mücken schützen, setzen sich einem hohen Infektionsrisiko aus. Foto: djd/Anti Brumm/ImageSource
Fernreisende, die sich nicht ausreichend gegen Mücken schützen, setzen sich einem hohen Infektionsrisiko aus.
Foto: djd/Anti Brumm/ImageSource

Die lang ersehnte Fernreise naht – mit Träumen von Palmen, Meer, farbenfrohen Sonnenuntergängen und Cocktails an der Strandbar. Doch in die Vorfreude mischt sich bei vielen Reisenden in diesem Jahr auch Unbehagen: Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verkündete, breitet sich das Zika-Virus explosionsartig aus.

Experten warnen: In Ländern, in denen das Virus grassiere und zugleich viele Stechmücken aktiv seien, sei das Risiko, sich durch Mückenstiche zu infizieren, enorm hoch. Es gibt derzeit weder eine Impfung gegen Zika noch gegen das gefährliche Dengue-Fieber oder den Chikungunya-Virus, mit dem sich letztes Jahr über 600.000 Menschen weltweit infiziert haben. Überträger ist in allen drei Fällen die Aedes-Mücke.

Moskitonetze reichen nicht aus

Da diese Mückenart tag- und nachtaktiv ist, helfen Moskitonetze nur bedingt. Um den Blutsauger effektiv abzuwehren, raten Tropenmediziner zur Verwendung von wirksamen Mückenschutzmitteln mit dem von der WHO empfohlenen Wirkstoff Diethyltoluamid, kurz DEET. So rät das Schweizer Tropeninstitut etwa zu Mitteln wie “Anti Brumm Forte”, das sechs Stunden zuverlässig gegen Mückenstiche schützen kann und von der Stiftung Warentest mit der Note “sehr gut” in der Kategorie Mückenschutz ausgezeichnet wurde (Test, Heft 6/2014). Das praktische Pumpspray ist in der Apotheke erhältlich und bei sparsamer Verwendung auch für Kinder ab drei Jahren geeignet.

Mücken wandern nach Europa ein

Stechmücken halten sich gerne in hohem Gras und in der Nähe von Seen und Tümpeln auf. Foto: djd/Anti Brumm/ImageSource
Stechmücken halten sich gerne in hohem Gras und in der Nähe von Seen und Tümpeln auf.
Foto: djd/Anti Brumm/ImageSource

Da sich im Zuge der Klimaerwärmung Mücken tropischer Abstammung zunehmend auch in Europa ausbreiten, sollte dem Mückenschutz auch hierzulande höchste Aufmerksamkeit gelten. Denn auch “normale” Mückenstiche können lästig werden: Oft veranlasst das starke Jucken an der Einstichstelle den Betroffenen dazu, sich zu kratzen. Dabei besteht die Gefahr, dass Keime in die Wunde gelangen und es zu einer Entzündung kommt, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Um dies zu vermeiden, sollte man den Juckreiz unterdrücken und die Bissstelle stattdessen kühlen.

Rat für Frauen in Zika-Infektionsgebieten

Da eine Infektion mit dem Zika-Virus bei Schwangeren zu schweren Fehlbildungen beim Fötus führen kann, sollte die Haut zum Schutz vor Mückenstichen möglichst vollständig bedeckt sein. Nachts sollte man nur unter Moskitonetzen schlafen. Alle Türen und Fenster sind mit Fliegengittern auszustatten. Zudem empfiehlt sich die Verwendung von sogenannten Insektenrepellents mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) zum Auftragen auf die Haut. Da die Übertragung auch durch sexuelle Kontakte erfolgen kann, sollte möglichst ein Kondom benutzt werden.

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