Schon Mitte der 1970er Jahre nahm der Sänger Ulrich Roski die Handwerkerszene auf die Schippe. Sein Song “Do it Yourself – Selbst ist der Mann – respektive die Frau” – zeigt sich heute aktueller denn je. Nicht zuletzt der Fachkräftemangel im Handwerk lässt viele Hobbybastler dazu übergehen, auch anspruchsvollere Bauprojekte in Angriff zu nehmen. Dies kann in einem gewissen Rahmen auch funktionieren. Wer als handwerklicher Laie jedoch seine Fähigkeiten überschätzt, für den kann der Ausflug ins Do-It-Yourself-Geschäft schnell ein böses Ende haben. Außerdem ist zu beachten: Das Arbeiten an bestimmten Gewerken wie etwa Elektroinstallationen oder Dacharbeiten dürfen bzw. sollten nur von entsprechend ausgebildetem Personal ausgeführt werden, wie beispielsweise qualifizierte Dachdecker in Köln.
Millionen Hobbyschrauber unterwegs
Die Baumärkte an den Ausfallstraßen der Städte haben sich längst auf die Millionen Hobbyschrauber, Fensterbauer, Parkettverleger, Installateure und Malermeister eingestellt. Sie halten tausende Artikel vorrätig, angefangen bei einzelnen Schrauben bis hin zur Betonmischmaschine, mit der beispielsweise Estrich gemixt werden kann. Einige Baumärkte sind sogar mit einer sogenannten Drive-In-Arena ausgestattet. Das heißt, nicht der Sack Zement kommt zum Auto, sondern der handwerklich ambitionierte Kunde fährt zum Sack Zement und lädt diesen direkt in den Kofferraum seines PKWs.
Ähnlich wie im Lebensmitteleinzelhandel haben viele Märkte auch ihre Eigenmarken im Programm. Sie finden in erster Linie über den Preis zur Kundschaft. Von der Qualität her sind sie den Markenprodukten teils durchaus ebenbürtig. Wobei handwerklichen Laien geraten werden kann, ins Regal mit der besten Qualität zu greifen, damit das Ergebnis der selbst erbrachten Leistung stimmig ist und schlussendlich zufriedenstellend ausfällt.
Malerarbeiten für jeden machbar
Nach einigen Jahren hat man sich am Altrosa im Wohnzimmer denn doch mal sattgesehen. Die Raufaser braucht einen neuen Anstrich. Wie es richtig geht, verraten dem Neuling zahlreiche Tutorials, etwa auf YouTube-Videos im Internet. Wer im Baumarkt vor zig Regalmetern gefüllt mit Wandfarbe steht, fühlt sich schlicht erschlagen vom Angebot. Kurze Erklärfilme vor Ort in Dauerschleife helfen, die passende Farbe zu finden und den richtigen Ton zu treffen.
Auch beim Zubehör sollte man unbedingt auf Qualität achten. Zum sauberen Abkleben von Tür- und Fensterrahmen bringt das Markenprodukt die überzeugenderen Ergebnisse. So entstehen exakte Übergänge und keine ausgefransten Farbkanten. Und auch beim Pinsel lohnt es sich, die qualitätsvolle Variante zu wählen. Auf diese Weise erspart sich der Hobby-Anstreicher das mühevolle Rauspopeln einzelner Borsten aus der frisch aufgetragenen Farbe. Wer einen versierten Helfer zur Seite hat, kann sich durchaus auch ans Tapezieren von Raufaser herantasten. Absolut anspruchsvoll ist die Aufgabe, eine Motivtapete an die Wand zu bringen.
Laminat – der beliebte Bodenbelag
Das Verlegen von Laminat ist eine Tätigkeit, die den Do-It-Yourself-Begeisterten herausfordert, ihn aber auch bei sauberer Ausführung mit zufriedenstellenden Ergebnissen belohnt. Der erste Schritt ist eigentlich ganz bequem. Laminat muss sich akklimatisieren. Das bedeutet, das noch verpackte Laminat muss in dem Raum, in dem es verlegt wird, 48 Stunden bei etwa 20 Grad Raumtemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 Prozent gelagert werden.
Ein trockener Untergrund ist das Maß aller Dinge. Denn bei vorhandener Restfeuchte kann sich das Laminat verziehen oder an der Feder-Nut-Verbindung gar brechen. Das Arbeiten mit Klicklaminat ist eine deutliche Erleichterung. Was noch für Laminat spricht: Die Auswahl an Holzimitaten ist riesig, inzwischen finden sich sogar Steinböden als Motive für den Laminat Druck.
Handwerkliche Tätigkeiten in Eigenregie
Auf diese Weise lassen sich, wer einen versierten Allrounder zur Seite hat, handwerkliche Tätigkeiten rund um Haus und Wohnung in Eigenregie erbringen. Den Küchenboden fliesen oder in der Küche einen neuen Fliesenspiegel anbringen, das Bad sanieren oder gar die Räumlichkeiten durch das Versetzen von Wänden neu aufteilen, vieles ist machbar und wird deutlich preiswerter, weil die hohen Lohnkosten für einen Fachmann eingespart werden.
Momentan rüsten zahlreiche Hausbesitzer ihre Immobilie mit Solaranlagen aus. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft sind im vergangenen Jahr mehr als eine Million neuer Solaranlagen installiert worden. Wobei die so genannten Balkonkraftwerke mit 270.000 verbauten Anlagen einen guten Teil ausmachen. Immerhin tragen die kleinen Anlagen einen nicht unerheblichen Beitrag zu sauberem Strom bei.
Wer etwas für die Umwelt tun möchte, kann mit einer Photovoltaikanlage nichts verkehrt machen. Aber auch rein wirtschaftlich geht die Rechnung auf. Je mehr Solarstrom direkt verbraucht wird, desto eher lohnt sich die Anschaffung. Speichert man Solarstrom in einem Batteriespeicher, können bis zu 70 Prozent des selbst erzeugten Stroms genutzt werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz in seiner Fassung von 2023 sichert eine höhere Vergütung pro eingespeiste Kilowattstunde als noch vor Jahren zu.
Dacharbeiten sind nichts für Hobbybastler
Optimal für die Installation einer Solaranlage ist eine Südausrichtung des Daches bei einer Dachneigung von 30 Grad. Das Dach sollte selbstverständlich schattenfrei liegen. Der Bauherr sollte sich vorher über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. So bietet sich auch die Möglichkeit, ein Dachkraftwerk zu mieten. In der Regel ist für kleinere Dachanlagen keine Baugenehmigung erforderlich. Eventuell meldet der Denkmalschutz Bedenken an, sollte das Gebäude unter dem entsprechenden Schutz stehen. Der Weg zur eigenen Photovoltaikanlage ist allerdings gerade in der jetzigen Situation nicht einfach. Schon das Einholen eines Angebots eines Fach Unternehmens kann sich über Wochen hinziehen. Die Branche ist ausgelastet. Und so gerne man sich auch an der eigenen Arbeitsleistung erfreut: Arbeiten auf dem Dach sind nur etwas für Experten.