Architektenwettbewerb zur Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums

Der Siegerentwurf der Christ & Gantenbein AG Architekten ETH SIA BSA: Außenansicht / copyright: Architekten ETH SIA BSA / Christ & Gantenbein AG
Der Siegerentwurf der Christ & Gantenbein AG Architekten ETH SIA BSA: Außenansicht
copyright: Architekten ETH SIA BSA / Christ & Gantenbein AG

Der Wettbewerb für die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud ist entschieden. Die 21-köpfige Jury wählte den Entwurf des Architekturbüros Christ + Gantenbein, Basel (Schweiz) auf Platz 1. Der Gewinner enthält ein Preisgeld von 50.000 Euro.

Platz 2
erzielte das Büro Peter Kulka, Köln, und erhält dafür ein Preisgeld von
40.000 Euro. Platz 3 belegte das Büro Gernot Schulz, Köln, mit einem
Preisgeld von 20.000 Euro, gefolgt vom Ankauf des Entwurfs des Büros
Georg. Scheel. Wetzel Architekten, Berlin.

Der Wettbewerb wurde im Auftrag  des Stifterrates Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud von der Stadt Köln durchgeführt und europaweit ausgeschrieben.

Hochzufrieden kommentierte Juryvorsitzender Professor Bernhard Winking die Preisgerichtsentscheidung: “Ich
freue mich für die Stadt Köln, die  neben den vielen interessanten
Museen, die sie hat, jetzt einen architektonisch anspruchsvollen und
eigenständigen Erweiterungsbau für das Wallraf bekommt, entworfen von
Schweizer Architekten.”

Professor Alfred Neven DuMont, Vorsitzender des Stifterrates des Museums sagte zu der Juryentscheidung: “Es war ein schöpferischer Tag und der Stifterrat begrüßt, dass er in den Preisentwürfen seine Vorstellungen wiederfindet.”

Peter
Jungen, der stellvertretende Vorsitzende des Stifterrates, bezeichnete
den Wettbewerb als “wirklichen Ideenwettbewerb”, in den Vorschläge
eingebracht worden seien, die insbesondere den Museumscharakter
unterstrichen. “In der Detailumsetzung kommt es jetzt
darauf an, die museumsspezifischen Interessen zu berücksichtigen. Wir
hoffen, dass in Kürze der Wirtschaftlichkeitsvergleich durchgeführt
wird, so dass der Stadtrat zeitnah entscheiden kann. Dann besteht die
Chance, dass nicht 2018 sondern 2015 Grundsteinlegung ist.”

Der Direktor des Wallfraf-Richartz-Museums, Dr. Marcus Dekiert, zeigte sich glücklich mit der Entscheidung. “Ich
freue mich sehr, dass mit dem Schweizer Büro Christ & Gantenbein
sehr renommierte  Architekten den Wettbewerb gewonnen haben. Mit ihrer
Erweiterung des Baseler Kunstmuseums beweisen sie aktuell ihre hohe
Kompetenz in Sachen Museumsarchitektur. Der künftige Ergänzungsbau des
Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud wird für Köln ein architektonisches Ausrufezeichen.”

Kölns Beigeordneter für Stadtentwicklung, Planen und Bauen, Franz-Josef Höing, bezeichnete den Erweiterungsbau als einen “sehr
hochwertigen und passgenauen Baustein für die Via Culturalis. Insgesamt
war es ein hochkarätig besetztes, sehr kultiviertes Verfahren, was in
enger Zusammenarbeit mit dem Stifterrat des Museums umgesetzt wurde.”

Die Beigeordnete für Kunst und Kultur, Susanne Laugwitz-Aulbach: “Mit
dem Siegerentwurf erhält die Perlenkette der Kölner Museen ein neues
kostbares Glied. Hohe bauliche und ästhetische Qualität sichern dem
Wallraff-Richartz-Museum neue Möglichkeiten für die Sammlung Corboud und
einen Wechselausstellungsbereich mit adäquaten Bespielungsvarianten.
Ein neuer Baustein im Gefüge der Stadt im Dialog mit der Umgebung. Köln
kann sich darauf freuen.”

Wegen der beengten
Raumsituation kann das Museum aktuell nur einen Teil seiner Kunstschätze
angemessen präsentieren. Vor allem der reiche Bestand an Gemälden des
Impressionismus aus der Stiftung Corboud ist stets nur in einer Auswahl
zu sehen. Das Haus benötigt daher dringend eine Erweiterung der
Ausstellungsfläche. Dafür stehen in direkter Nachbarschaft des Museums
zwei Grundstücke zur Verfügung mit insgesamt rund 1.600 Quadratmetern
Bodenfläche.

In dem zu schaffenden Gebäudekomplex, so die
Wettbewerbsaufgabe, sollen die vom Museum benötigten 1.000 Quadratmeter
netto Ausstellungsfläche sowie weitere 500 Quadratmeter für Nebenräume
des Museums entstehen. Eine direkte Verbindung zum bestehenden
Museumsgebäude von Oswald Mathias Ungers soll die Einheit der beiden
Museumsgebäude herstellen. Darüber hinaus können die Gebäudekomplexe,
die in der Höhenentwicklung vom benachbarten Rathaus und seinem direkten
Umfeld begrenzt werden, Wohnungen und gewerbliche Flächen aufnehmen.
Gefordert war auch die städtebaulich erstklassige und architektonisch
anspruchsvolle Gestaltung des Komplexes, der sensibel auf sein direktes
Umfeld mit dem vorhandenen Museumsgebäude, dem Rathaus und dem künftigen
Jüdischen Museum reagiert. Eine realisierbare Entwurfskonzeption wurde
erwartet, die die museumspädagogischen, didaktischen, funktionalen,
betriebstechnischen und wirtschaftlichen Anforderungen erfüllt.

Insgesamt beteiligten sich 16 Architekturbüros aus England, Frankreich, der Schweiz und Deutschland an dem Wettbewerb.

In der Wettbewerbs-Jury
saßen neben dem Vorsitzenden Professor Bernhard Winking auch Gerard
Corboud,  der Vorsitzende des Stifterrates Professor Alfred Neven DuMont,
die stellvertretenden Vorsitzenden Peter Jungen sowie Claas Kleyboldt.
Die Stadt Köln wurde im Preisgericht vertreten von Bau- und
Planungsdezernent Franz Josef-Höing, Kulturdezernentin Susanne
Laugwitz-Aulbach sowie Museumsdirektor Dr. Marcus Dekiert sowie Vertretern der Ratsfraktionen.

Nach
den Regularien des Wettbewerbs können die ersten drei platzierten
Entwürfe für eine Realisierung herangezogen werden. Der Rat der Stadt
Köln wird voraussichtlich im April 2014 über den Bau und die
Trägerschaft des Bauvorhabens entscheiden.

Die Entwürfe werden ab
Mittwoch, 20. November 2013, für mindestens zwei Wochen im Foyer des
Wallraf-Richartz-Museums ausgestellt.

Alle Entwürfe des Wettbewerbs finden Sie hier: www.stadt-koeln.de/1/presseservice/download-angebot/13557/

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di