Neuer Look für die Kölner Rheinuferpromenade

Vorentwurf der Kölner Rheinuferpromenade - bald soll diese umgestaltet werden. copyright: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
Vorentwurf der Kölner Rheinuferpromenade – bald soll diese umgestaltet werden.
copyright: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Die Kölner Uferpromenade soll zwischen Deutzer Brücke und Malakoffturm einen neuen Look erhalten. Die Verwaltung der Stadt Köln hat den Beschluss für die linksrheinische Umgestaltung den politischen Gremien zur Beratung vorgelegt. Diese Vorlage wird im Verkehrsausschuss, in der Bezirksvertretung Innenstadt sowie im Finanzausschuss diskutiert. Am 21. Mai 2019 sollte der Ratsbeschluss in einer Sitzung gefasst werden, wurde jedoch vorerst zurückgestellt.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker blickt jedoch mit Vorfreude auf die anstehenden Pläne zur Umgestaltung.  “Es ist wichtig, dass dieser Abschnitt der Rheinuferpromenade, der die Altstadt mit dem Rheinauhafen verbindet, wieder ein würdiges Erscheinungsbild erhält. Er muss einladend, fußgänger- und radfahrfreundlich und repräsentativ für die Domstadt sein. Davon profitieren nicht nur Touristen, sondern gerade Kölner”, sagt Henriette Reker.

Umbau soll zum Jahreswechsel 2019/2020 beginnen

"Es ist wichtig, dass dieser Abschnitt der Rheinuferpromenade wieder ein würdiges Erscheinungsbild erhältt", so Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. copyright: CityNEWS / Alex Weis
“Es ist wichtig, dass dieser Abschnitt der Rheinuferpromenade wieder ein würdiges Erscheinungsbild erhältt”, so Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
copyright: CityNEWS / Alex Weis

Die Pläne für den Abschnitt der Rheinuferpromenade zwischen Deutzer Brücke und Malakoffturm sehen eine Fußgängerzone vor, die auch für Radfahrer freigegeben ist. Wenn der Ratsbeschluss gefasst wird, könnte die Sanierung und Umgestaltung um den Jahreswechsel 2019/2020 beginnen.

Werden die Arbeiten in Teilabschnitten und unter Vollsperrung durchgeführt, wird die Bauzeit bei etwa 21 Monate liegen. Bei Arbeiten unter Aufrechterhaltung des Fuß- und Radverkehrs wird sich die Sanierungsmaßnahme erheblich verlängern und verteuern. Daher plant die Stadt, die Maßnahmen unter Vollsperrung in Teilabschnitten durchzuführen. Für Fußgänger sowie Radfahrer sollen Umleitungen eingerichtet werden.

Umleitungen für Fußgänger und Radfahrer

Es wird zu Umleitungen für Fußgänger und Radfahrer kommen. copyright: Rainer Sturm / pixelio.de
Es wird zu Umleitungen für Fußgänger und Radfahrer kommen.
copyright: Rainer Sturm / pixelio.de

In der ersten Bauphase im ersten Halbjahr 2020 verläuft der Radverkehr voraussichtlich durch den Tunnel unterhalb des Maritim-Hotels. Die Route für Fußgänger unmittelbar am Maritim-Hotel soll verbessert werden. In der zweiten Bauphase wird der vorhandene Radweg in nördlicher Richtung zwischen Malakoffturm und Heumarkt verbreitert. Außerdem wird er zulasten der Fahrbahnbreiten der Rheinuferstraße (Am Leystapel) als Zweirichtungsweg für Fußgänger und Radfahrer eingerichtet.

Dieser Schritt beginnt zum Anfang der zweiten Jahreshälfte 2020 und dauert etwa elf Monate. Für Fußgänger und Radfahrer stellt die Stadt Umleitungshinweise auf. Die dritte Bauphase, bei der der Bereich Malakoffturm/Drehbrücke umgestaltet werden soll, wird voraussichtlich vier Monate in Anspruch nehmen. In dieser Zeit wird der Rad- und Fußgängerverkehr dort aufrechterhalten.

Kölner Rheinuferpromenade zukünftig barrierefrei und ohne Kopfsteinpflaster

Die Kölner Rheinuferpromenade soll fußgänger- und fahrradfreundlicher werden.
Die Kölner Rheinuferpromenade soll fußgänger- und fahrradfreundlicher werden.
copyright: Envato / blas

Im Rahmen der Umgestaltung werden Basaltplatten verlegt. Die Aufteilung in Verweilzonen am rheinseitigen Geländer, Transitzonen sowie Ruhezonen mit Bänken auf der Seite der Hochwasserschutzmauer wird durch die Verlegung unterschiedlicher Plattenformate deutlich gemacht. Die Planungen sehen hier auch eine Verbesserung der Barrierefreiheit vor. Die Neigung der beiden Rampen in Verlängerung der Straße “Heumarkt” wird reduziert, so dass diese barrierefrei zu erreichen ist.

Außerdem wird zwischen der Drehbrücke am Schokoladenmuseum und Malakoffturm das Kopfsteinpflaster durch gesägtes Natursteinpflaster ersetzt. Nach der Fertigstellung soll der Gehweg bis zur Hochwasserschutzmauer am Beginn des Rheinauhafens durchweg barrierefrei sein. Taktile Streifen aus hellem Granitpflaster sind für die Übergänge zwischen Transit- und Ruhezonen vorgesehen.

Kragplatte am Kölner Altstadtufer muss erneuert werden

Kragplatte am Kölner Altstadtufer muss erneuert werden copyright: KD Deutsche Rheinschiffahrt AG / KölnTourismus
Die Kragplatte am Kölner Altstadtufer, wo auch die KD zwei Schiffsanlieger installiert hat, muss erneuert werden.
copyright: KD Deutsche Rheinschiffahrt AG / KölnTourismus

Im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Rheinuferstraße in der Kölner Altstadt wurde in den 1960-er Jahren zwischen Fischmarkt und Deutzer Brücke auf einer so genannten “Kragplatte” ein fünf Meter breiter Flanierweg angelegt. Auf der Promenade, direkt angrenzend an den Anfang der 1980-er Jahre entstandenen Rheingarten, flanieren täglich Tausende von Menschen oder fahren Rad. Unter der Kragplatte fließt der Rhein, an ihr sind zwei Schiffsanleger der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt GmbH (KD) installiert.

Untersuchungen des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau haben ergeben, dass die Kragplatte abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden muss. Grund hierfür ist die Verwendung des damals weit verbreiteten Spannstahltyps mit der Bezeichnung “Sigma oval St145/160”. Dieser kann nach heutigen Erkenntnissen zur Spannungsrisskorrosion neigen. Die Sanierungsuntersuchungen für die Kragplatte haben ergeben, dass Maßnahmen zur Verstärkung oder Instandsetzung nur mit unverhältnismäßig großem baulichen Aufwand und hohem finanziellen Risiko möglich wären. Die Prüfung von alternativen Sanierungsverfahren für die Kragplatte, beispielsweise mit dem Einbau von faserverstärkten Kunststoffen, führte ebenfalls zu unwirtschaftlichen Ergebnissen.

Daher schlägt die Verwaltung dem Rat vor, die rund 235 Meter lange Platte in den gleichen Abmessungen durch einen Neubau zu ersetzen. Die dafür nötigen Planungsleistungen sollen an ein externes Büro vergeben werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage hat die Verwaltung den politischen Gremien jetzt vorgelegt. Sie wird voraussichtlich in der Kölner Ratssitzung am 9. Juli 2019 beraten.

Kosten allein in der Altstadt belaufen sich auf rund 11,1 Millionen Euro

Für die Dauer der Arbeiten muss die Promenade im Baustellenbereich voraussichtlich sukzessive vollständig gesperrt werden. copyright: RainerSturm / pixelio.de
Für die Dauer der Arbeiten muss die Promenade im Baustellenbereich voraussichtlich sukzessive vollständig gesperrt werden.
copyright: RainerSturm / pixelio.de

Der prognostizierte Kostenorientierungswert für Planung und Bau beläuft sich auf rund 11,1 Millionen Euro (Planung rund 1,43 Millionen Euro, Abbruch- und Baukosten rund 9,67 Millionen Euro). Mit der Planung soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Der Baubeschluss wird für Anfang 2021 angestrebt, so dass mit den Arbeiten im Sommer 2021 begonnen werden könnte. Die nach derzeitigem Erkenntnisstand prognostizierte Bauzeit beträgt rund 15 Monate.

Die Oberfläche und das Geländer der neuen Kragplatte sollen, analog zu dem geplanten Umbau von der Deutzer Brücke bis zum Malakoffturm, mit Basaltplatten gestaltet werden. Der schon vor 1963 bestehende und denkmalgeschützte Pegelturm ist von den Arbeiten nicht betroffen, da er nicht auf der Kragplatte gegründet ist. Die von der KD genutzten Gebäude auf dem Panoramaweg hingegen müssen abgebrochen werden, da sie auf der Kragplatte errichtet wurden. Die bauzeitliche Nutzung oder auch die temporäre Verlegung der beiden Schiffsanleger wird im Rahmen der Bauablaufplanung mit der KD abgestimmt.

Für die Dauer der Arbeiten muss die Promenade im Baustellenbereich voraussichtlich sukzessive vollständig gesperrt werden. Es ist geplant, den Rad- und Fußgängerverkehr zwischen Fischmarkt und dem südlichen Teil der Deutzer Brücke westlich des Rheingartens zu führen. Der genaue Bauablauf wird sich erst nach Abschluss der nun zu beauftragenden Planung ergeben.

Dieser Beitrag wurde am 08.06.2019 um 11:45 Uhr aktualisiert.