Der Boxer, der zum Politiker wurde: Vitali Klitschko wird ausgezeichnet

Der Boxer, der zum Politiker wurde: Vitali Klitschko wird ausgezeichnet / copyright: Sven Teschke / CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons
Der Boxer, der zum Politiker wurde: Vitali Klitschko wird ausgezeichnet
copyright: Sven Teschke / CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons

Vitali Klitschko ist die diesjährige „Lichtgestalt Sport“, die die Kölner Zeitung EXPRESS in ihrer Sportnacht am 28. September auszeichnen wird. Die Laudatio auf den langjährigen Boxweltmeister hält ein Schwergewicht aus der Politik: Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments.

Zu der Veranstaltung im RheinEnergie-Stadion wird viel Lokal- und Sport-Prominenz erwartet.
 
„Ein Mensch, der seine sportliche Strahlkraft in herausragender Weise nutzt, um sich sozial, politisch oder karitativ zu engagieren“, so lautet die Definition für die „Lichtgestalt Sport“. Es dürfte weltweit nur wenige Sportler geben, auf die das so gut passt wie auf Vitali Klitschko. Der mittlerweile 44-Jährige war (zusammen mit seinem Bruder Wladimir) in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten eine der dominierenden Figuren im internationalen Boxsport. Er gewann drei Weltmeistergürtel im Schwergewicht (Verbände WBC und WBO), die er insgesamt 13 Mal erfolgreich verteidigte. Von seinen 47 Kämpfen als Profi gewann er 45 – und in 41 Fällen ging der Gegner dabei k.o. Eine eindrucksvolle sportliche Karriere.

Doch Klitschkos hohes Renommee beruht längst nicht mehr nur auf seinen sportlichen Erfolgen, sondern auch auf seinem mutigen und entschiedenen politischen Engagement für sein ukrainisches Heimatland. Bei der Protestbewegung auf dem Kiewer Majdan-Platz im Winter 2013/14 spielte Klitschko eine wichtige Rolle. Der harte Fighter im Ring trat hier als besonnener Friedensstifter auf und trug entscheidend dazu bei, dass die aufgeheizte Situation nicht weiter eskalierte. Inzwischen ist Klitschkos Wechsel vom Sport in die Politik vollzogen: Heute sitzt er als Abgeordneter im ukrainischen Parlament und ist amtierender Bürgermeister von Kiew.

Schon vor fast 20 Jahren gründete Vitali Klitschko mit seinem Bruder Wladimir eine Hilfsorganisation, die sich weltweit für sozial benachteiligte Kinder einsetzt – wofür beide von der UNESCO ausgezeichnet wurden. Vitali Klitschko ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und erhielt in diesem Jahr den Konrad-Adenauer-Preis der Stadt Köln für sein Engagement für Frieden und Demokratie in der Ukraine.

Die Auszeichnung „Lichtgestalt Sport“ wird alljährlich vom Verlag M. DuMont Schauberg verliehen. Sie ist mit 10.000 Euro dotiert und geht an „Personen, die ihre sportliche Strahlkraft in herausragender Weise nutzen, um sich sozial, politisch oder karitativ zu engagieren“. Der Preis wird am 28. September 2015 im Rahmen der „EXPRESS-Sportnacht“ an Vladimir Klitschko verliehen. Dazu werden Hunderte von Gästen im Kölner Stadion erwartet, darunter viele Prominente aus Sport, Politik, Wirtschaft, Medien und Showgeschäft.