Die Europäer lieben das Reisen – vor allem die Schweden. Die Deutschen hingegen verprassen in den Sommerferien das meiste Geld unter allen Nationen, allerdings nicht zum Wegfahren, sondern für andere Aktivitäten.
Die Deutschen blättern dieses Jahr etwa 71 Prozent ihres monatlichen Nettoeinkommens für den Sommerurlaub hin. Das entspricht 925 Euro. Ein Anstieg von über 100 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Doch auch andere Nationen geben einen immer größeren Teil ihres monatlichen Nettoeinkommens für den Sommerurlaub aus. Das zeigt das Sommer Barometer von Ferratum.
Auf Platz zwei folgt Bulgarien. Zwar lassen sich die Bulgaren ihre Ferienzeit im Durchschnitt nur rund 390 Euro kosten – das entspricht aber immerhin 65 Prozent des Nettoeinkommens. Platz drei belegen die Franzosen mit 60 Prozent bzw. 870 Euro. Überraschend ist die sinkende Urlaubslaune der Spanier. Während die Südeuropäer im vergangenen Jahr noch 55% ihres Nettoeinkommens im Sommerurlaub ausgeben wollten, sind es in diesem Jahr nur 37%.
Insgesamt sind die Urlaubskassen der Europäer aber gut gefüllt. Die wirtschaftliche Erholung macht sich bemerkbar. 79 Prozent der befragten Haushalte wollen 2016 genauso viel oder mehr Geld für den Sommerurlaub ausgeben im Vergleich zum Vorjahr. Ein gutes Zeichen für die Reiseveranstalter. Aber auch das europäische Hotellerie- und Gaststättengewerbe dürfte profitieren, denn der Heimaturlaub steht bei den Europäern hoch im Kurs.
Inlandsreisen im Trend
Die Mehrheit der Europäer verbringt den Urlaub gerne im eigenen Land. 18,2 Prozent des Urlaubsbudgets entfallen auf Inlandsreisen. Es ist damit der größte Ausgabenblock. Am stärksten ausgeprägt ist die Vorliebe für Inlandsreisen bei den Litauern und den Bulgaren. Aber auch bei den Schweden, Finnen und Franzosen stehen Ferien in der Heimat hoch im Kurs.
Überraschend: Für Auslandsreisen geben die Europäer nur rund 6,1 Prozent des Urlaubsbudgets aus. Mehr Geld in der Urlaubszeit fließt hingegen in Sommermode und soziale Aktivitäten wie Restaurant- und Barbesuche.
Jede Nation hat ihre eigenen Vorlieben
Überhaupt verrät die Verteilung des Urlaubsbudgets viel über die unterschiedlichen Vorlieben der Europäer. Die Franzosen und Spanier beispielsweise sind besonders modebewusst. Während der Durchschnitt der Europäer nur rund 12 Prozent des Urlaubsgeldes für Sommerkleidung ausgibt, sind es in Frankreich 18 Prozent und in Spanien immerhin sogar 24 Prozent.
Insgesamt hat das Sommershopping im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung gewonnen. Es macht in diesem Jahr den zweitgrößten Ausgabenposten aus. Darauf folgen soziale Aktivitäten wie Restaurantbesuche, Strandtage oder Ausflüge. Aber auch die Pflege des eigenen Gartens ist den Europäern 10 Prozent des Urlaubsbudgets wert.
Die Deutschen geben während ihres Sommerurlaubs das meiste Geld für Freizeit- und Sportaktivitäten aus wie Schwimmen, Bootstouren oder Golf. Das Shoppen ist ihnen immerhin 11,7 Prozent des Urlaubsgeldes wert und 8,2 Prozent entfallen auf Auslandsreisen. Europameister im Reisen werden sie dieses Jahr damit nicht. Der Titel geht an die Schweden. Sie geben insgesamt 34,6 Prozent des Urlaubsbudgets für Reisen im In- und Ausland aus und damit so viel wie keine andere Nation.