Mit Kind und Kegel und ohne Stress

Auf den Familienurlaub freuen sich Kinder und Eltern oft schon seit Monaten. Endlich einmal Zeit füreinander haben, gemeinsam.Neues erleben, den Alltag vergessen. / copyright: Marcus Brandt / dapd
Auf den Familienurlaub freuen sich Kinder und Eltern oft schon seit Monaten. Endlich einmal Zeit füreinander haben, gemeinsam.Neues erleben, den Alltag vergessen.
copyright: Marcus Brandt / dapd

Auf den Familienurlaub freuen sich Kinder und Eltern oft schon seit Monaten. Endlich einmal Zeit füreinander haben, gemeinsam Neues erleben, den Alltag vergessen. Doch beim Familienurlaub sollte man auf die Bedürfnisse von Groß und Klein achten.

«Die gemeinsamen Erfahrungen im Urlaub sind ein Schatz, auf dem das Familienbewusstsein wachsen kann», sagt Andreas Engel, stellvertretender Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Es sei sehr positiv, wenn beide Eltern präsent seien und Zeit und Geduld hätten, sich intensiv der Familie zu widmen – vor allem dann, wenn Mama und Papa im Alltag vielbeschäftigt seien.

Damit alle etwas von der gemeinsamen Urlaubszeit haben, sollte man die Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder im Blick behalten. Während die Eltern im Urlaub meist Erholung vom Arbeitsleben suchten, stehe für Kinder oft eher die Abwechslung zum Alltag und die Aktivität im Vordergrund. «Es liegt in der Verantwortung der Erwachsenen, sich auf die Bedürfnisse der Kinder einzustellen», betont der Erziehungsexperte aus dem bayerischen Hof.

Vorab über Wünsche sprechen

Am besten setzt man sich einige Tage vor der Abreise schon einmal zusammen und spricht mit der ganzen Familie über die Erwartungen an den Urlaub. «Dabei kann man erst einmal zusammentragen, welche Ideen jeder Einzelne für die Urlaubszeit hat, was er sich wünscht», sagt Engel. Nach diesem Brainstorming könne man dann darüber diskutieren, welche dieser Pläne sich umsetzen lassen.

Auch während des Urlaubs sollte man sich immer wieder untereinander verständigen und gemeinsame Pläne machen. «Dazu kann man sich abends regelmäßig darüber austauschen, wie der Tag für alle war und was morgen ansteht», sagt Engel. Oder man lässt jedes Familienmitglied abwechselnd bestimmen, was am nächsten Tag gemacht wird – so kommen Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu ihrem Recht. «Schön ist es, auch Konstellationen auszuprobieren, die es im Alltag selten gibt», sagt Engel. So könne ein Elternteil mal eine Unternehmung mit nur einem der Kinder machen.

Das Beste aus jeder Situation machen

Streit gebe es im Familienurlaub vor allem dann, wenn es stressig werde. «Wenn die Eltern sich überfordert fühlen oder schlechte Laune bekommen, reagieren die Kinder darauf sehr sensibel», sagt Andreas Engel. Durch Gelassenheit und eine positive Einstellung könnten die Erwachsenen hingegen viel zur guten Urlaubsstimmung beitragen. «Auch wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorstellt, sollte man daher nicht schimpfen, sondern positive Aspekte darin suchen», betont der Experte. Sei das Hotel beispielsweise mangelhaft, könne man den Aufenthalt dort als Familienabenteuer auslegen. «Und wenn es die ganze Zeit regnet, dann organisiert man eben eine Regenwanderung in wetterfester Kleidung», sagt Engel.

Genauso wie die Kinder hätten allerdings auch die Eltern ein Recht darauf, im Familienurlaub auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. «Vielerorts gibt es Möglichkeiten, die Kinder zeitweise betreuen zu lassen, während die Erwachsenen etwas für sich unternehmen. So weiß man den Nachwuchs in Sicherheit und kann sich seinen eigenen Interessen widmen», sagt Engel. Trotzdem sollte man sich bewusst machen, dass ein Familien-Urlaub kein Paar-Urlaub ist. «Manchmal sind Kompromisse notwendig – und Erwachsene können ihre Bedürfnisse einfach besser zurückstellen als Kinder», sagt Engel.

Autor: Redaktion/ dapd