Kölner Bürger können auf ein neues Informationssystem zugreifen

Der Bürger soll alle gerade notwendigen Informationen zur Stadt und zur Lokalpolitik finden. / copyright: dierk schaefer / Flick.com
Der Bürger soll alle gerade notwendigen Informationen zur Stadt und zur Lokalpolitik finden.
copyright: dierk schaefer / Flick.com

Marian Steinbach, ein engagierter Kölner Bürger, hat sich geärgert als plötzlich vor seiner Wohnung Bagger auffuhren und eine Baugrube aushoben. Natürlich wurden die Anrainer von der Stadt nicht verständigt. Die Stadt rechtfertigte sich damit, dass diese Bauvorhaben ohnehin im Amtsblatt veröffentlicht waren und auch ausgehängt wurden.

Nur scheint
niemand das Amtsblatt zu lesen. In diesem Moment entstand die Idee, mit dem
Medium Internet die Stadtpolitik transparenter zu machen. Ein paar Klicks
sollten reichen, um über die wichtigsten Vorhaben und anliegen informiert zu
werden. Daraus entstand das Projekt Offenes Köln“.
Das sollte es auch möglich machen, dass der Bürger in Zukunft auch leichter Wirtschaftsinformationen über die
Stadt Köln
erhält.

Das Projekt Köln, ein Informationsportal
für den Kölner Bürger

Die von der Stadt Köln im
Ratsinformationssystem (RIS) veröffentlichten Daten und Dokumente werden im Projekt “Offenes Köln” für den Kölner Bürger verständlich aufbereitet und
nutzerfreundlich dargestellt. Das Suchsystem wurde ebenso benutzerfreundlich
ausgebaut, sodass bei der Eingabe des Begriffes “Ampel” nicht nur nach diesem
Wort, sondern auch nach den Fachbegriffen Lichtsignalanlage oder LSA gesucht
wird. So findet der Bürger alle gerade notwendigen Informationen zur Stadt und
zur Lokalpolitik. Es ist dies ein beinahe einmaliges Projekt, nur in Frankfurt
gibt es ein vergleichbares Projekt. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass
der Aufwand relativ groß ist und jede Stadt ihre Daten anders verwaltet und
speichert.

Eine einheitliche Schnittstelle für viele
Kommunen

Vorgestellt wird das Projekt bei der
re:publica 13, der Internetkonferenz in Berlin. Dabei möchte Marian Steinbach
auch die Initiative “OParl” vorstellen, deren Ziel es ist eine einheitliche
Schnittstelle für die verschiedenen kommunalen RIS zu schaffen und die
Programmierung zu erleichtern. Je mehr Kommunen mitmachen, umso interessanter
wird das Projekt werden. Das Potential sei sehr groß, meinte Steinbach, die
Daten seien für verschiedenste Zwecke einsetzbar. Damit könnten Bürger in
vielen Städten Deutschlands einfach über die Politik und Wirtschaft informiert
werden. Auch Hintergrundinformationen sind abrufbar, so sollte es nicht mehr
passieren, dass plötzlich und unerwartet Bagger auffahren.

Nord-Süd-Stadtbahn geht vorzeitig in
Betrieb

Dann wird es auch leichter sein, zu
erfahren, dass der Kölner Stadtrat für eine vorzeitige Inbetriebnahme
der Nord-Süd-Stadtbahn
gestimmt hat. Im Süden der Stadt ist diese
Abstimmung mit vollster Begeisterung aufgenommen worden. Die Öffnung der
Strecke zwischen der Severinstraße und Rodenkirchen wurde vom SPD-Ortsverband
Köln-Süd schon länger gewünscht, der Rest der Fraktion war jedoch dagegen. Bei
einer Sitzung des Stadtrates stimmten die CDU, FDP und Grünen jedoch für eine
vorzeitige Inbetriebnahme. Da konnten auch die Gegenstimmen der SPD und der
Linken nichts mehr daran ändern.