Lob verbessert das Betriebsklima

Umfragen haben ergeben, dass die meisten Mitarbeiter Lob motivierender finden als Geld. / copyright: runzelkorn / fotolia.de
Umfragen haben ergeben, dass die meisten Mitarbeiter Lob motivierender finden als Geld.
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Anerkennung spornt zu Leistung an. Doch in vielen Unternehmen und Behörden wird mit Lob sehr sparsam umgegangen. Dabei ist Anerkennung eine der erfolgversprechendsten Methoden zur Sicherung des Betriebsklimas.

“Die meisten Führungskräfte wissen, dass sie zu wenig loben, und die
Mitarbeiter vermissen das”, sagt Dieter Zittlau, Dozent für Psychologie
und Managementtraining in Düsseldorf.

Manchmal unterdrückten
Führungskräfte Anerkennung aus der Annahme heraus, dass Mitarbeiter
daraufhin auch eine Belohnung in Form von Geld oder Beförderung
erwarteten. Zu viel Lob könne zwar eine solche Erwartungshaltung
schüren, Umfragen hätten aber ergeben, dass die meisten Mitarbeiter Lob
motivierender finden als Geld. Allerdings komme es auf das richtige Maß
an.

Vorgesetzte sollen und dürfen Anerkennung für eine besonders
gute Leistung aussprechen, aber sie sollte immer anlassbezogen sein.
Falsch wäre es, Lob in Zusammenhang mit einer allgemeinen Bewertung zu
stellen, nach dem Motto “ohne Sie wäre das nur halb so schnell gegangen”
oder “Sie sind für uns unentbehrlich”. Zu viel des Lobes gebe es aber
eher selten.

Viele entschuldigten den Mangel damit, dass sie
selbst ja auch kein Lob bekämen oder dass Geld schon Anerkennung genug
sei. “Das letzte Argument wird oft von Hardlinern vorgebracht, die
selber Anerkennung bitterlich vermissen”, sagt der Coach. “Was sie
selbst nicht bekommen, gönnen sie auch anderen nicht”, betont der
Psychologe. Damit redeten sie sich ihre Welt schön.

Fehlende
Anerkennung könne bei Mitarbeitern Aggressionen fördern, da viele
Menschen zum “Siegen wollen” neigten. “Wird ihnen Lob dauerhaft
verwehrt, kann es plötzlich an unbegreiflichen Stellen zu Wutausbrüchen
kommen”, erläutert der Experte. Manchmal richteten Mitarbeiter derlei
Aggressionen auch gegen sich selbst. Das könne Erschöpfungsdepressionen,
bekannt als Burn-out, begünstigen.

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion