Schluss mit Halbwahrheiten: Die größten Irrtümer rund um E-Bikes

Schluss mit Halbwahrheiten: Die größten Irrtümer rund um E-Bikes copyright: Envato / halfpoint
Schluss mit Halbwahrheiten: Die größten Irrtümer rund um E-Bikes
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Ob für den Weg zur Arbeit, den Einkauf oder eine Fahrt ins Gebirge: E-Bikes werden immer beliebter. Dabei ist das Elektrorad ist nicht nur ein reines Fortbewegungsmittel, sondern kommt auch für sportliche Zwecke zum Einsatz. Doch stimmt es, dass es nur etwas für Senioren ist oder – noch schlimmer – man damit zum echten Faulpelz wird? Und ist es richtig, dass es kompliziert in der Handhabung ist? Bei CityNEWS räumen wir mit den größten Irrtümern und Halbwahrheiten rund um E-Bikes auf.

E-Bikes sind nur etwas für Senioren

E-Bikes sind nur etwas für Senioren copyright: Envato / halfpoint
E-Bikes sind nur etwas für Senioren
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Natürlich gibt es heute viele Rentner, die mit dem Elektrofahrrad unterwegs sind. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass junge Menschen nicht ebenso etwas damit anfangen können. Schließlich sind mittlerweile sogar sportliche E-Mountainbikes – ja, selbst für Kinder – erhältlich. Was aktuell an Trends und Neuigkeiten am E-Bike-Markt zu beobachten ist, finden wir in jedem Fall äußerst spannend.

E-Bikes machen zwar ältere Menschen wieder mobil, aber sie eignen sich genauso für andere Altersgruppen. So lohnt sich ein Elektrorad z. B. für Pendler, die nicht völlig verschwitzt und gerädert am Arbeitsplatz ankommen wollen. Auch Personen, die aus gesundheitlichen Gründen mit keinem herkömmlichen Drahtesel unterwegs sein können, gewinnen wieder neue Freude am Fahrradfahren.

E-Bikes sind dasselbe wie Pedelecs

E-Bikes sind dasselbe wie Pedelecs copyright: Envato / halfpoint
E-Bikes sind dasselbe wie Pedelecs
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E-Bikes werden oft fälschlicherweise als Pedelecs bezeichnet. Hinter jeder der beiden Bezeichnungen steckt jedoch ein eigenständiges Elektrofahrrad. E-Bikes und Pedelcs unterscheiden sich hinsichtlich der Motorunterstützung und müssen deshalb klar voneinander getrennt werden, so der ADAC

Varianten von Pedelecs

Beim Pedelec muss der Fahrer erst in die Pedale treten, damit sich der Elektromotor einschaltet. Es handelt sich also um ein sogenanntes unterstützendes Elektrofahrrad. Bei den Pedelecs wird unter den verschiedenen Modellen folgendermaßen unterschieden:

  • ohne Anfahrhilfe bis 25 km/h
    Diese Modelle werden juristisch wie Fahrräder behandelt. Es wird keine Fahrberechtigung / Führerschein benötigt. Es ist kein Mindestalter, Helm oder Versicherungskennzeichen vorgeschrieben. Durch Unfälle zugefügte Schäden werden von der privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt, wobei diese Versicherung zwar freiwillig ist, aber dringend empfohlen wird. Gekennzeichnete Radwege müssen und sonstige Radwege dürfen befahren werden.
  • mit Anfahrhilfe bis 6 km/h – ohne Mittreten
    Pedelecs bis 25 km/h und mit nicht mehr als 250 W Nenndauerleistung sind Fahrräder, auch wenn sie über eine entsprechende Anfahrhilfe bis 6 km/h verfügen. Daher sind gekennzeichnete Fahrradwege zu benutzen und unfallbedingte Fremdschäden von einer privaten Haftpflichtversicherung zu ersetzen.
  • bis 45 km/h
    Diese Typen gelten als Kraftfahrzeuge, die ein eigenes Versicherungskennzeichen brauchen. Das Mindestalter des Fahrers beträgt 16 Jahre und zudem ist eine Fahrerlaubnis der Klasse AM nötig. Die Nutzung ist nur auf Straßen erlaubt, wobei ein geeigneter Helm getragen werden muss. Die Benutzung von Fahrradwegen ist verboten.

Varianten von E-Bikes

Beim E-Bike hingegen ist kein Pedaldruck notwendig, damit der Motor beim Fahren unterstützt. Stattdessen kann der Elektroantrieb per Drehgriff oder Schaltknopf am Lenker zugeschaltet werden. Es handelt sich beim E-Bike also um eine Bezeichnung für ein Mofa. Bei den E-Bikes wird unter den verschiedenen Modellen folgendermaßen unterschieden:

  • bis 20 km/h
    Diese Typen gelten rechtlich als Leichtmofas. Der Fahrer benötigt zur Nutzung mindestens eine Mofa-Prüfbescheinigung, wenn er nach dem 31.03.1965 geboren wurde und nicht Inhaber einer Fahrerlaubnis ist, erklären die Juristen des ADAC. Ein Versicherungskennzeichen ist zur Nutzung Pflicht, im Gegensatz zur Helmpflicht, die nicht vorgeschrieben ist. Schäden durch E-Bikes deckt eine private Haftpflichtversicherung nicht ab. Fahrradwege dürfen nur befahren werden, wenn diese als “E-Bike frei” gekennzeichnet sind. Radwege außerhalb geschlossener Ortschaften dürfen dagegen stets befahren werden.
  • bis 25 km/h
    Diese Varianten gelten als Mofas, bei denen allerdings ein geeigneter Helm für Krafträder verpflichtend vorgeschrieben ist.
  • bis 45 km/h
    Diese E-Bikes entsprechen einem Kleinkraftrad und dürfen nur mit einer gültigen Fahrerlaubnis der Klasse AM genutzt werden. Auch hier ist beim Fahren ein Helm Pflichtsache. Fahrradradwege dürfen nicht benutzt werden.
  • über 45 km/h
    Diese gelten – je nach Leistung – als Leichtkrafträder der Führerscheinklasse A1 oder als Motorräder der Klasse A. Sie sind steuer- und versicherungspflichtig.

E-Bikes sind nur etwas für Unsportliche

E-Bikes sind nur etwas für Unsportliche copyright: Envato / Jasmina_K
E-Bikes sind nur etwas für Unsportliche
copyright: Envato / Jasmina_K

Es mag stimmen, dass das E-Biken der ideale Sport für Übergewichtige ist. Dennoch lohnt es sich auch für Sportliche und Trainierte. Je nach ausgewählter Strecke und Unterstützungsstufe des Motors kann das Fahren ganz schön anstrengend sein.

Wer trotzdem denkt, dass Elektroräder nur für Bewegungsmuffel geeignet sind, sollte einmal E-Mountainbikern zusehen. Unter großer Anstrengung bezwingen sie die schwierigsten und steilsten Trails, die mit einem normalen Drahtesel nicht möglich wären. So eignen sich E-Bikes zwar für Unsportliche, aber gleichzeitig bieten sie viele neue Herausforderungen für Sportbegeisterte.

Elektro-Räder sind kompliziert

Elektro-Räder sind kompliziert copyright: Envato / halfpoint
Elektro-Räder sind kompliziert
copyright: Envato / halfpoint

Der Irrglaube, dass elektrische Fahrräder kompliziert in der Handhabung sind, kommt nicht von irgendwoher. Sie sind mit vielen technischen Extras, wie Motor, Akku und Controller ausgerüstet. Viele Menschen schrecken genau deshalb davor zurück, sich eines anzuschaffen. Dabei ist das Gefährt im Grunde wie ein konventionelles Fahrrad aufgebaut.

Wenn man mit einem normalen Velo fahren kann, kann man in der Regel ebenfalls mit einem E-Bike richtig umgehen. Dazu muss man nur achtsam mit dem Akku umgehen und die passende Unterstützungsstufe des Antriebs auswählen. Im Zweifelsfall studiert man die Betriebsanleitung – und schon kann die Fahrt losgehen!

E-Bikes liegen hoch im Trend: Mit ihrer einfachen Handhabung begeistern sie auf alltäglichen und sportlichen Strecken. Das Elektrorad lohnt sich dabei nicht nur für Senioren und Bewegungsmuffel – auch Sportskanonen kommen damit voll auf ihre Kosten!