Stadt Köln und Polizei ziehen Bilanz zu Weiberfastnacht 2022

Die Stadt Köln hat eine Bilanz zu Weiberfastnacht 2022 gezogen. Hier alle Infos zu den Einsatzzahlen und Vorkommnissen. (Archivbild)
Die Stadt Köln hat eine Bilanz zu Weiberfastnacht 2022 gezogen. Hier alle Infos zu den Einsatzzahlen und Vorkommnissen. (Archivbild)
copyright: CityNEWS / Thomas Pera

Den Karnevalsauftrakt an Weiberfastnacht 2022 feierten in Köln insgesamt weit weniger Menschen als in den Jahren vor Corona. Während in der Kölner Altstadt und in der Südstadt kaum etwas los war, feierten Tausende meist junge Menschen im Zülpicher Viertel. Insgesamt führte der Ordnungsdienst der Stadt Köln im Stadtgebiet 273 Präventivgespräche im Rahmen des Jugendschutzes, die 149 Maßnahmen zur Folge hatten:

In 81 Fällen mussten Jugendliche Alkohol abgeben, 34 Mal wurden Tabakwaren sichergestellt. 44 hilflose Personen wurden dem Rettungsdienst übergeben. Gegen 133 Wildpinkler werden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Sechs Personen erhielten Platzverweise. In 171 Fällen wurden Personen auf das Glasverbot aufmerksam gemacht.

Es wurden 62 Gastronomiebetriebe sowie 111 Gäste überprüft und keine einzige Beanstandung festgestellt. Ein Händler wurde verwarnt, weil er ohne Genehmigung einen Getränkewagen vor seinem Kiosk aufgestellt hatte.

Auch der Verkehrsdienst war im Einsatz: Im Zülpicher Viertel wurden 25 Fahrzeuge sichergestellt und 46 Verwarnungen erteilt wegen Missachtung der Halte- und Parkverbote. In den anderen Bereichen der Kölner Innenstadt wurden vier Fahrzeuge sichergestellt und sechs Verwarnungen erteilt. Zudem fiel ein Fahrzeug aus Österreich auf, das mit gestohlenen Kennzeichen der Polizei übergeben wurde.

Übersicht zu Einsätzen an Weiberfastnacht 2022 in Köln

Zülpicher Viertel

In der Spitze hielten sich an Weiberfastnacht 2022 in dem abgegrenzten Bereich etwa 15.000 Menschen auf. Alle mussten an den Zugängen 2G+ nachweisen, bevor sie den Bereich betreten durften. Das Zülpicher Viertel füllte sich schnell, sodass gegen 12 Uhr erste Zugänge geschlossen wurden und die Menschen zu den Entlastungsflächen auf den Wiesen in Höhe der Uni-Mensa umgeleitet wurden. Dort hielten sich in der Spitze etwa 10.000 Feiernde auf, auch sie mussten 2G+ nachweisen. Wegen Böen um 100 Stundenkilometer wurden die Feiernden am Nachmittag aufgefordert, das Gelände zu verlassen.

Feststellungen des Ordnungsdienstes im Zülpicher Viertel (8 Uhr bis 1 Uhr):

  • 2.020 Kontrollen von 2G+ im Gelände, 1 Verstoß
  • 46 Kontrollen von Gaststätten, Clubs und Diskotheken. Um Zutritt in Gaststätten zu erlangen, mussten auch “Geboosterte” einen Negativtest vorweisen. Es wurden keine Verstöße festgestellt
  • 181 Präventivgespräche im Rahmen des Jugendschutzes, 98 Maßnahmen (z.B. wurden Alkohol und Tabak sichergestellt)
  • 159 Ansprachen wegen des Glasverbots, die Betroffenen mussten ihre Getränke umfüllen
  • 105 Wildpinkler
  • 34 hilflose Personen wurden dem Rettungsdienst übergeben
  • 5 Platzverweise

Bei einem Widerstand im Zülpicher Viertel wurden drei Mitarbeitende des Ordnungsdienstes verletzt. Ein Mitarbeiter musste im Krankenhaus behandelt werden und ist dienstunfähig. Mehrere Frauen hatten Mitarbeitende des Ordnungsdienstes um Hilfe gebeten, weil sie sich sexuell belästigt fühlten. Als der Mann daraufhin von den Mitarbeitenden angesprochen wurde, schlug er um sich und prügelte auf die Ordnungskräfte ein. Ein Mitarbeiter wurde dadurch so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Er ist weiterhin dienstunfähig. Die anderen beiden trugen Schürfwunden davon. Der Mann wurde vorläufig festgenommen, ihn erwarten mehrere Strafanzeigen.

Kölner Altstadt

In der Kölner Altstadt blieb es an Weiberfastnacht 2022 im Vergleich zu früheren Jahren ziemlich leer. Zahlreiche Gaststätten wurden kontrolliert, aber keine Verstöße festgestellt.

Feststellungen des Ordnungsdienstes in der Kölner Altstadt (8 Uhr bis 1 Uhr): ·

  • 20 Kontrollen in Gaststätten. Um Zutritt zu erlangen, mussten auch “Geboosterte” einen Negativtest vorweisen. Es wurden keine Verstöße festgestellt.
  • 273 kleinere im Freien feiernde Gruppen wurden überprüft
  • 17 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Nichteinhaltung der Personenbegrenzung wurden eingeleitet
  • 39 Kontrollen von Mund-Nasen-Bedeckungen im ÖPNV an der Haltestelle “Heumarkt”, 2 Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden eingeleitet
  • 86 Präventivgespräche im Rahmen des Jugendschutzes
  • 51 Maßnahmen (beispielsweise wurden Alkohol und Tabak sichergestellt)
  • 25 Wildpinkler
  • 10 Hilflose Personen
  • 1 Platzverweis

Kölner Südstadt

In der Südstadt blieb es an Weiberfastmacht 2022 ebenfalls leer. Lediglich am Chlodwigplatz und in einem Teil der Severinstraße hatten sich zahlreiche Feiernde versammelt. Für kurze Zeit wurde die Severinstraße für den Verkehr gesperrt.

Auch Polizei zieht Bilanz zu Weiberfastnacht 2022 in Köln

An Weiberfastnacht 2022 war die Polizei in Köln und Leverkusen weniger gefordert als in den Vorjahren. Bei 270 Karnevalseinsätzen in Köln sprachen die Polizisten insgesamt 124 Platzverweise aus und nahmen 36 Menschen in Gewahrsam. In der Domstadt nahmen die Polizisten zudem sieben Verdächtige nach Raubdelikten, Diebstählen, Körperverletzungen und einem Widerstand vorläufig fest. In Köln waren die Polizeieinsätze bereits um 2:30 Uhr früher als zu Zeiten vor der Pandemie beendet. Erwartungsgemäß war die Polizei ab den Nachmittagsstunden gefordert, da mit fortschreitendem Alkoholkonsum auch die Aggression bei einigen gegenüber Feiernden und den Polizisten stieg.

Das für die Bearbeitung von Sexualdelikten zuständige Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen in neun Fällen aufgenommen. Diese Straftaten belaufen sich im Wesentlichen auf sexuelle Beleidigung, Belästigungen und Nötigung. Wir weisen darauf hin, dass sich die in diesen Tagesbilanzen dargestellten Kriminalitätszahlen noch verändern können.

Die Auflistungen stehen unter dem Vorbehalt, dass es zu nachträglichen Anzeigenerstattungen bei der Polizei Köln kommen kann, beziehungsweise dass Delikte im Zuge der Ermittlungen anders eingeordnet werden müssen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich ein Raub im Laufe der Ermittlungen als Diebstahl herausstellt. Eine abschließende Bewertung ist vielfach erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich.

Im Straßenverkehr hat die Polizei 266 Fahrer überprüft, davon zwölf in Leverkusen. In 16 Fällen stellten die Polizisten den Konsum von Alkohol oder Betäubungsmitteln fest und ordneten eine Blutprobe an. Sechs Führerscheine behielten die Polizisten ein.