Am Samstag wurde im Kölner Rathaus vor rund 100 geladenen Gästen aus Kultur, Wirtschaft und Politik zum ersten Mal der Kölner Operpreis 2010 verliehen. Erste Preisträgerin ist die Sopranistin Anja Harteros. Sie erhielt die Ehrung aus den Händen von Oberbürgermeister Jürgen Roters.
Die Laudatio hielt der frühere Intendant der Bayerischen Staatsoper, Sir Peter Jonas. Nach der Auszeichnung trug sich die Sängerin in das Gästebuch der Stadt Köln ein. In seiner Rede betonte der Oberbürgermeister die herausragenden Qualitäten der international
bekannten Sängerin: “Wir sind stolz darauf, dass hier in Köln diese bemerkenswerte internationale Laufbahn ihren Anfang genommen hat, und möchten Ihnen in dieser Feierstunde unseren Respekt für Ihre großen Leistungen zollen. Ihren Weg und Ihr Schaffen in der heutigen Feierstunde auszuzeichnen, ist mir eine große Freude. Es macht mich stolz, dass Sie es sind, der wir den ersten Kölner Opernpreis überreichen dürfen. Ich glaube für viele zu sprechen, wenn ich sage, wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie künftig häufiger in Köln erleben dürften.”
In seiner Laudatio erinnerte Sir Peter Jonas an seine erste Begegnung mit Anja Harteros 1999 im Finale des Wettbewerbs “Cardiff Singer of the World”: “Als die wunderschöne Dame, die heute hier sitzt, damals auf der Bühne erschien, da blieb mir die Luft weg, und erst recht, als sie zu singen begann mit einer Stimme, die Herz und Seele zu bewegen vermochte. Mehr noch: Ihre musikalische Haltung, ihre Selbstsicherheit und ihr Gespür für äußerste Ernsthaftigkeit entsprachen ihren stimmlichen Fähigkeiten und der Reinheit ihrer Töne. So wie sie ihre Technik und ihre stimmlichen Ressourcen beherrscht, hat ihr Weg zum Ruhm gerade erst begonnen.”
Helmut Schmidt, einer der Initiatoren des Kölner Opernpreises, sagte, der Preis solle dazu beitragen, dass das Kölner Kultur- und Musikleben über diesen Kölner Opernpreis internationale Beachtung finde: “Die Verleihung des Opernpreises erfolgt an nationale und internationale Künstler und Künstlerinnen des Opern- und des klassischen Musiklebens. Diese Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und zeigt somit die Wertigkeit des Opernpreises. Die Idee ist es, diesen Preis zu einem nachhaltigen, ja sogar zu einem über Deutschlands Grenzen hinaus beachteten Ereignis zu entwickeln.”
In seinem Grußwort stellte Kölns Operintendant Uwe Eric Laufenberg die internationale Stellung der Ausnahme-Sopranistin heraus: “Ich glaube, man hätte keine bessere Künstlerin für diesen ersten Opernpreis finden können. Sie sind sicher eine der, wenn nicht die erfolgreichste Sängerin ihres Fachs auf der ganzen Welt. Ich hoffe, dass sie in den nächsten Jahren regelmäßig in Köln singen.”
Anja Harteros bedankte sich in ihrer Rede für die Auszeichnung, durch die sie sich sehr geehrt fühle: “Ich möchte mich ganz herzlich bedanken für die guten, für die fantastischen Worte, die ich heute gehört habe. Ich bin von der Laudatio völlig begeistert. Den Kölner Opernpreis nehme ich sehr gerne entgegen. Er bekommt einen Ehrenplatz bei mir. Ich werde mich immer sehr gerne an diesen tollen Nachmittag in Köln erinnern und ich hoffe und bin mir ganz sicher, dass ich Zeit finden werde für einige gemeinsame Projekte an der Kölner Oper.”
Anja Harteros studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Liselotte Hammes. Bereits während des Studiums hatte sie erste Engagements am Musiktheater Gelsenkirchen und an der Oper Bonn. Ihre internationale Karriere begann 1999 mit dem Gewinn des “Cardiff Singer of the World” Wettbewerbs. Heutzutage zählt sie zu den gefragtesten Sängerinnen ihres Fachs und ist auf allen großen Konzert- und Opernbühnen zuhause. Für ihre herausragenden künstlerischen Leistungen wurde Anja Harteros 2007 der Titel der Bayerischen Kammersängerin verliehen. An der Kölner Oper konnte das Publikum die Sopranistin Anfang Januar des Jahres in Puccinis “La Bohème” erleben.
Ursprünglich sollte der Opernpreis am 17. April 2010 verliehen werden. Nach dem Vulkanausbruch in Island war aber an dem Tag ein Großteil des europäischen Luftraums gesperrt, so dass weder die Preisträgerin aus Mailand noch der Laudator aus Großbritannien rechtzeitig anreisen konnten. Der mit 10.000 Euro dotierte Kölner Opernpreis wird vom Kuratorium Kölner Opernball gestiftet. Die Ideengeber und Initiatoren stammen aus dem Kreis des Corps à la suite der EhrenGarde der Stadt Köln, wie zum Beispiel dessen Chef Helmut Schmidt. Von 2011 an soll der Opernpreis alle zwei Jahre im Rahmen des dann stattfindenden Kölner Opernballs an herausragende künstlerische Persönlichkeiten aus dem Bereich Oper verliehen werden.
Autor: Redaktion / Stadt Köln / ARAG